Frankfurt, Rosenberger Einung
Basisdaten
Zu den großen bürgerlichen Klosterstiftungen in Frankfurt gehört die Rosenberger Einung. Sie wird 1452 durch die Frankfurter Patrizierin Anna Rosenberger gegründet; diese stiftet Geld und ihr Wohnhaus in der heutigen Battonnstraße für zwölf Frankfurterinnen, die hier als Tertiarinnen des Dominikanerordens leben sollen. 1802 wird das Kloster aufgehoben.
Orden
Dominikanerinnen
Ordensprovinz
Teutonia
Alte Diözesanzugehörigkeit
Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Bartholomäus Frankfurt
Typ
Frauenkloster
Territorium
- Reichsstadt Frankfurt, zur historischen Entwicklung vgl. Frankfurt am Main
Historische Namensformen
- convent und gotshaus (1452) [Frankfurter Chronik]
Lage
Zunächst zwischen dem Arnsburger Hof und dem Dominikanerkirchhof. Ab 1613 im Schelmshof.
Geschichte
1452 stiftet Anna Rosenberger ein Gotteshaus für 12 Frankfurter Jungfrauen und ehrbare Witwen, die dort nach der dritten Regel des hl. Dominikus leben sollen. Zur Erinnerung an die Gründerin behält der Konvent den Namen Rosenberger Einung oder mons rosarum bei. In der Gründungsurkunde begrenzt Anna Rosenberger die Beitrittsmöglichkeiten auf Bürgerinnen der Stadt Frankfurt. Nach der Gründung befindet sich der Konvent zwischen dem Arnsburger Hof und dem Dominikanerkirchhof. Im Jahr 1613 kauft der Konvent den Schelmenhof und zieht noch im selben Jahr dorthin um.1672 beginnt man mit dem Neubau des Klosters, der 1693 vollendet wird. In diesem Jahr nehmen die Schwestern vermutlich die zweite Ordensregel der Dominikaner an.
1802 wird die Rosenberger Einung säkularisiert, aber als weltliche Stiftung zu Schulzwecken beibehalten. Ab 1809 wird die Schule der Englischen Fräulein in die Rosenberger Einigung übertragen und die dortigen Schwestern übernehmen die Aufsicht über die öffentliche Volksschule für katholische Mädchen aus armen Familien. In diesem Jahr hat die Schule ungefähr 300 Schülerinnen.
Seit Anfang des 20. Jahrhunderts nutzt das historische Museum Frankfurt das Gebäude als Depot und Werkstatt.
Ersterwähnung
1452
Letzterwähnung
1802
Gründer
Anna Rosenbergerin
Organisation
Der Konvent wird ursprünglich für 12 Personen gegründet; man kann immer zwischen 10 und 20 Schwestern nachweisen. Im Jahr 1788 leben 17 Schwestern und eine Priorin im Konvent.
Besitz
Abhängigkeitsverhältnis
Die Schwestern stehen unter der Cura Monialium der Frankfurter Dominikaner und nutzen deren Kirche mit. Ihnen sind feste Plätze in der Nähe der Tür zugewiesen.
Ausstattung
Gebäude
Ursprünglich haben die Schwestern in ihrem ersten Haus, das sie bis 1613 bewohnen, nur ein Oratorium und keine Kirche.
Sonstiges
1560 heiratet der Frankfurter Karmeliterprior Martin Keller die Priorin der Rosenberger Einigung.
Nachweise
Quellen
- Frankfurt, Institut für Stadtgeschichte, 1.12.12 Rosenberger Einung
Gedruckte Quellen
Literatur
- Bauer, Alter leben, Geschichte Weißfrauenstift
- Spies, Beginengemeinschaften
- Lamp, Die Ursulinen im Bistum Limburg im 19. Jahrhundert, in: Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte, Bd. 44, 1992, S. 189-200
- Schembs, Gewänder der Dominikaner, in: Frankfurter Zeitung
- Walz, Statistisches, S. 9
- Koch, Dominikanerkloster, S. 75ff.
- Meidinger, Frankfurts gemeinnützige Anstalten, S. 316f.
Germania Sacra-ID
Siehe auch
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Orte
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Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Frankfurt, Rosenberger Einung“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/14266_frankfurt-rosenberger-einung> (aufgerufen am 26.11.2025)
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