Johannisberg, Benediktinerinnenkloster St. Georg
Basisdaten
Die Klause St.Georg der Benediktinerinnen entsteht vermutlich zu Beginn des 12. Jahrhunderts zeitgleich mit dem Mönchskloster auf dem Johannisberg. Von der Niederlassung sind nur romanische Kapitelle in der Kapelle erhalten. Die aus Eisen geschmiedetet Wetterfahne auf dem Dach trägt das Bild des Hl. Georgs, dem Schutzpatron der Klause.
Orden
Benediktinerinnen
Alte Diözesanzugehörigkeit
Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Mauritius in Mainz, Rheingau
Typ
Frauenkloster
Territorium
- Erzstift Mainz, später Kurfürstentum Mainz
Historische Namensformen
- monastice institutionis regulam supiciens [...] sancti Benedicti regule (1140) [nach Struck, Johannisberg, S. 29]
- monasterium sancti Georgii in Clusa (1285)
- coenobiolum seu reclusiorum (1578) [nach Struck, Johannisberg, S. 28]
Lagebezug
4,3 km östlich von Rüdesheim am Rhein
Lage
Die Klause liegt im Nachbartal zum Mönchskloster Johannisberg am Elsterbach im Rheingau.
Geschichte
Die Klause ist von dem Benediktinerkloster Johannisberg abhängig; sie entsteht vermutlich zeitgleich mit ihm als eine Art Doppelkloster. Rheingraf Richolf stiftet dem Kloster das Hofgut "St. Georg" in der Gemarkung Winkel und gibt gleichzeitig seinen Sohn und seine Tochter in das Kloster. Richolfs Nachfolger, sein erstgeborener Sohn Ludwig tritt 1140 mit seiner Gattin ebenfalls dem Konvent bei. Urkundlich erwähnt ist ein eigenständiges Benediktinerinnenkloster St. Georg am Fuße des Johannisberges erstmals 1284; der Begriff "clus" - Klause wird weiterhin genutzt.Töchter des regionalen Adels treten besonders im 14. Jahrhundert in die Gemeinschaft ein. Ende des 14.Jahrhunderts entstammen die Nonnen überwiegend dem regionalen Adel; die Klause entwickelt sich zunehmend zu einem Damenstift, in dem der persönliche Besitz erhalten bleibt. Die Leiterin des Konvents wird erst im 15. Jahrhundert mit Äbtissin bezeichnet und trägt bis dahin die Bezeichnung Meisterin (magistra). Die Blütezeit des Nonnenklosters ist nicht von langer Dauer. Die wirtschaftlichen Verhältnisse verschlechtern sich. 1454 wird es aufgelöst und sein Besitz der Abtei Johannisberg übertragen, um so die Lage des Männerklosters zu stabilisieren.
Ersterwähnung
1130
Gründungsjahr
vor 1285
Gründer
Erzbischof Ruthard von Mainz
Aufhebungsjahr
1454
Patrozinien
St. Georg
Besitz
Büdesheim (südöstlich von Bingen), Eltville, Engelstadt (Rheinhessen, Ober-Ingelheim), Geisenheim, Hattenheim, Hattersheim, Heimbach, Kaub, Kostheim, Lorch, Lorchhausen, Mechtildshausen, Medenbach, Nordenstadt, Seilford, Winkel
Abhängigkeitsverhältnis
Das Nonnenkloster bleibt offensichtlich lange Zeit in Abhängigkeit vom Mönchskloster auf dem Johannisberg.
Ausstattung
Gebäude
Nach Aufhebung der Abtei 1563 und Übergabe an die Fürstabtei Fulda lässt der Fürstabt an der Stelle der Klostergebäude 1718-1725 das jetzige Schloss erbauen, in dem der Fuldaer Fürstbischof Adalbert von Walderdorff 1757-59 residiert. 1826-1835 erfolgt eine Umgestaltung.
Nachweise
Quellen
Gedruckte Quellen
Literatur
- Denkmaltopographie Rheingau-Taunus-Kreis I (Rheingau), Teilband 1, S.495-496, auch S. 501
- Exkurs zur Nonnenklause St. Georg bei Brockdorff/Burkhardt, Artikel Johannisberg (Rheingau), S. 671-672
- Struck, Johannisberg, S. 28-35
- vgl. Benediktinerkloster Johannisberg
Germania Sacra-ID
GND-Nummer
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Sachbegriffe
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Johannisberg, Benediktinerinnenkloster St. Georg“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/13006_johannisberg-benediktinerinnenkloster-st-georg> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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