Basisdaten
Das gotische Liebfrauenstift wird durch reiche Bürger Frankfurts im 14. Jahrhundert mitten im Zentrum der Stadt gegründet. Es ist damit das dritte Stift der Stadt; hier entsteht auch eine Schule für die Stadtgemeinde. Bis 1803 bleibt das katholische Stift bestehen, seit 1923 wird die Pfarrseelsorge von Kapuzinern übernommen. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg, 1944, wird Liebfrauen als Hallenkirche wieder errichtet.
Orden
Kollegiatstift
Alte Diözesanzugehörigkeit
Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Bartholomäus Frankfurt
Typ
Männerkloster
Territorium
- Reichsstadt Frankfurt, zur historischen Entwicklung vgl. Frankfurt am Main
Historische Namensformen
- capella scil. honoris gloriosae virginis et matris Mariae in loco dicto Rosenbühel (1325) [Würdtwein, Dioecesis Moguntina in Archidiaconatus distincta et commentationibus diplomaticis illustrata, Qui continet diplomata CCLXXVI, sive commentationes V, VI, VII, Mannheim 1772, Kommentar 7 (1771), S. 705-710, Nr. 238]
Lage
Kirche und Kloster liegen auf dem Liebfrauenberg in der heutigen Frankfurter Innenstadt, Liebfrauenstraße 2-4.
Geschichte
Zwei Ehepaare,Frankfurter Patrizier, Wigel Wanebach mit Ehefrau Katharina von Hohenhaus und ihre Tochter Gisela mit ihrem Ehemann Wigel Frosch, stiften Geld für den Bau einer Kirche und eines Klosters. Mit dem Kirchenbau wird 1318 begonnen, das dritte Frankfurter Stift 1325 mit ausdrücklicher Zustimmung des Archidiakon, des Propstes von St. Bartholomäus und des Erzbischofs von Mainz errichtet. Sieben Priester bilden den Konvent am Stift, werden mit Einkünften ausgestattet und wählen aus ihrer Mitte den Dekan. 1405 stellt König Rupprecht alle drei Stifte Frankfurts unter seinen Schutz und bestätigt ihre Privilegien. Wie die anderen Stifte zahlt Liebfrauen Steuern an die Stadt Frankfurt. Die Anzahl der Kanoniker wächst bis auf elf im Jahr 1519. Mindestens ein Kanoniker ist gleichzeitig an der Universität Mainz installiert.
1530 garantiert Karl V. den drei "verbrüderten" Stiften von Frankfurt ihre Rechte; sie bleiben katholisch in der protestantischen Reichsstadt.
1803 wird das Stift im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses aufgehoben und die Stadt Frankfurt übernimmt den gesamten Besitz.
Gründungsjahr
1325
Gründer
Wigel Wanebach mit Ehefrau Katharina Hohenaus, Tochter Gisela Wanebach mit Ehemann Wigel Frosch
Aufhebungsjahr
1803
Organisation
Sieben bis elf Kanoniker bilden den Konvent an der Kirche St. Liebfrauen. Sie werden bei den Gottesdiensten durch mindestens elf (1519) Vikare unterstützt. Sie wählen ihren Dekan, den Scholaster und und Kantor aus ihrer Mitte. Die Kanoniker kommen aus allen bürgerlichen Schichten, der Erwerb eines Kanonikates an Liebfrauen ist für Patriziersöhne attraktiv. Die Position bietet neben Einkünften und einer Versorgung die Möglichkeit, weiterhin am politischen Leben der Stadt teilzunehmen.
Patrozinien
Maria (1325)
Ausstattung
Denkmaltopographie
Nachweise
Quellen
- Frankfurt, Institut für Stadtgeschichte, 1.12.3. Liebfrauenstift
Literatur
Germania Sacra-ID
GND-Nummer
GND-Nummer Bauwerk
Indizes
Sachbegriffe
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Herkunftsort)
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Historisches Ortslexikon
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
- Urkataster+
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Frankfurt, Liebfrauenstift“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/12957_frankfurt-liebfrauenstift> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/kl/12957