Basisdaten
Im 13. Jahrhundert gründen Mitglieder des Ortsadels von Hanau eine Niederlassung der Johanniter in Rüdigheim. Die gotische Kirche wird heute von der evangelischen Gemeinde genutzt.
Orden
Johanniter
Ordensprovinz
Ballei Wetterau
Alte Diözesanzugehörigkeit
Von der Diözesangewalt ausgenommen (eximiert);
Typ
Männerkloster
Territorium
- Grafschaft Hanau
Historische Namensformen
- patronatus ecclesie in Ruedickheim [...]fratres sancti Ioannis Hierosolimitani (1257) [Reimer, Hessisches Urkundenbuch], S. 235-236, Nr. 323
Lagebezug
8,7 km nördlich von Hanau
Geschichte
Die Johanniterkommende wird zu Beginn des 13. Jahrhunderts durch Mitglieder des Ortsadels von Hanau gegründet. 1257 überträgt Ritter Helferich von Rüdigheim das Patronatsrecht über die Pfarrkirche dem Orden und stiftet einen größeren Besitz. Dies wird durch Erzbischof Gerhard I. von Mainz 1258 bestätigt. Ziele der Gründung sind, wie in allen Johanniterklöstern, die Lebenssicherung der Insassen und die finanzielle Unterstützung des Gesamtordens. 1260 wird ein großes Kommendegebäude neben der Pfarrkiche erbaut. Von 1447-1495 wird Rüdigheim der Kommende Nidda unterstellt.
Nach der Einführung der Reformation kommt sie unter Frankfurt, wird erst 1806 aufgehoben. Das Komturgebäude der mittelalterlichen Niederlassung ist heute ein Teil (Scheune) der Staatsdomäne.
Ersterwähnung
1263
Gründungsjahr
1257
Gründer
Ritter Helferich, Familie von Rüdigheim
Organisation
1275 Leitung der Gemeinde durch einen Komtur mit mindestens sechs weiteren Mitgliedern, im 15.Jahrhundert nur noch drei Insassen;
Pfarrrechte
Rüdigheim
Archivgeschichte
Archivreste im Staatsarchiv Marburg.
Besitz
Die Kommende erhält Einkünfte aus folgenden Orten (1495): Diebach, Dörnigheim, Erbstadt, Gelnhausen, Hirzbach, Hochstadt, Horbach, Langen, Langenselbold, Marköbel, Michelbach, Niedereschbach, Niederissigheim, Oberissigheim, Ravolzhausen, Reichelsheim, Rendel, Rodenbach, Rüdigheim, Windecken 1540 wird nur noch Besitz genannt in Hof Neustadt bei Horbach (Wüstung), Ostheim, Ravolzhausen, Rüdigheim
Abhängigkeitsverhältnis
Die Kommende wird seit der Mitte des 16. Jahrhundert vom Komtur in Frankfurt verwaltet, der 1682 von Hanau die Schutzvogtei abkauft;
Ausstattung
Gebäude
frühgotische Kirche
Nachweise
Gedruckte Quellen
- Der Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S.137
Literatur
- Braasch-Schwersmann, Niederlassungen des Johanniter-Ordens
- Schering, Johanniter-Kommende Niederweisel Wetterauer Geschichtsblätter, Bd. 32, 1983, S. 80-81
- Rödel, Großpriorat Deutschland des Johanniter Ordens, S. 268-272
- Der Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S.138
Germania Sacra-ID
Indizes
Sachbegriffe
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Rüdigheim, Johanniterkommende“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/12933_ruedigheim-johanniterkommende> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/kl/12933