Pfannstiel, Johanniterkloster

Der Johanniterorden betreut bereits vor 1461 die Wallfahrtskirche in Pfannstiel. Ein Marienbild zieht viele Pilger zu diesem Ort, bis er in der Reformation aufgehoben wird. An ihn erinnert seit 2009 ein neu errichtetes Johanniterkreuz.

Johanniter

Ballei Wetterau

Von der Diözesangewalt ausgenommen (eximiert);

Männerkloster

• Grafschaft Nassau-Weilburg
• vgl. Pfannstiel

• in dem Pannenstyle (1364) [nach Struck, Quellen zur Geschichte der Klöster 4, S. 1, Nr. 1330]
• Bruderschaft unserer Lieben Frau und St. Johanns (1461) [nach Struck, Quellen zur Geschichte der Klöster 4, S. 2, Nr. 1334]
• Kirche (monster) unserer Lieben Frau im Pfannstiel (1470) [nach Struck, Quellen zur Geschichte der Klöster 4, S. 3, Nr. 1338]
• Johannes von Ow, Johannitermeisters, confirmation uber diesen Orden im Panstill (1471) [nach Struck, Quellen zur Geschichte der Klöster 4, S. 6, Nr. 1348]

Der Hof Pfannstiel liegt 21,5 km nordöstlich von Limburg.

4,3 km östlich von Weilburg am Grundbach in der Nähe der K 412

Der Landesherr, Graf Philipp von Nassau-Weilburg, beauftragt Johanniter mit der Betreuung der Kirche und Wallfahrtsstätte in Pfannstiel, die bereits seit 1461 am Ort eines wundertätigen Marienbildes wirken. Ein Großbrand zerstört 1489 das Gebäude bis auf die Muttergottesstatue, was als Zeichen für die Wundertätigkeit der Mariendarstellung gedeutet wird. Für den großangelegten Neubau stiften die Grafen von Nassau Grundstücke und Einkünfte, befreien die Johanniterbrüder von Abgaben. Sie regeln die Verwaltung des Klosters, die Gottesdienstordnung und verfügen über Personalentscheidungen, wie die Einsetzung des Priors und kontrollieren die Finanzen.
Die Wallfahrtsbetreuung ist die zentrale Aufgabe der Niederlassung; Einnahmen durch Ablässe und Sammlungen, Übernachtungskosten und Versorgung der Pilger werden zwischen der Kirche und dem Orden, der Kommende in Wiesenfeld, aufgeteilt. Wegen der großen Pilgerströme lässt Papst Sixtus IV. hier 1480 den großen Ablass zum Kampf gegen die Türken verkünden.
1531 lässt der Landesherr ein Inventar des Klosterbesitzes anlegen und übergibt den größten Teil an das Walpurgisstift in Weilburg. Nach Einführung der Reformation übernimmt er 1545 die Verwaltung der Renten und lässt 1550 die Kirche abreißen.

1471

1474-1482

möglicherweise Graf Philipp von Nassau-Weilburg

1539

Prior mit Brüdern; Generalvisitation von 1494 benennt zwei Ordenskapläne;

Maria (1461), Johannes (1461), Valentin (1489)

Johanniterkommende Wiesenfeld

1461 Bau einer Kirche; 1489 Zerstörung des Gebäudes durch einen Großbrand bis auf die Muttergottesstatue; Abriss des Kirchenneubaus um 1550

• HHStAW Best. 79

• Struck, Quellen zur Geschichte der Klöster 4, S. 1-63

• Braasch-Schwersmann, Niederlassungen des Johanniter-Ordens
• Rödel, Großpriorat Deutschland des Johanniter Ordens, S. 292-294
• May, Oberlahnkreis, S. 284
• Vogel, Beschreibung, S. 805

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

„Pfannstiel, Johanniterkloster“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/10696_pfannstiel-johanniterkloster> (aufgerufen am 25.11.2025)

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