Basisdaten
In Kirchhain existiert für kurze Zeit im 16. Jahrhundert eine Niederlassung des Ordens der Sepulkriner. Dieser Orden entsteht während der Kreuzzüge und benennt sich nach dem Heiligen Grab.
Orden
Sepulkriner
Alte Diözesanzugehörigkeit
Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat St.Stephan Mainz, Dekanat Amöneburg
Typ
Männerkloster
Territorium
- Landgrafschaft Hessen
Historische Namensformen
- Kirche zu Jherusalem, Convent und Brodern Ordens des heiligen Grabs, under Sant Augustinus Regel lebend, bynnen Kirchhain in dem Haus zu Jherusalem genannt (1502) [Abschrift 18. Jahrhundert HStAM Bestand Urk. 37 Nr. 3046]
Lagebezug
11 km nordöstlich von Marburg
Geschichte
Die Existenz einer Niederlassung der Sepulkriner (Brüder vom heiligen Grab) ist in der Literatur umstritten. Zwei Sichtweisen stehen einander gegenüber: 1. 1502 gründet Dr. Johann Menchen aus Kirchhain in seinem Geburtsort das Haus Jerusalem des Ordens vom hl. Grabe S. Augustini (Sepulkriner). In diesem Zusammenhang kommt es zur Beilegung von Konflikten um die Pfarrkirche zu Kirchhain. 2. Johann Menchen, dessen Familie mehrfach den Bürgemeister der Stadt stellt, beabsichtigt die Gründung einer Niederlassung der Brüder vom heiligen Grab in seiner Heimatstadt, die nach der Augustinerregel leben. Menchen absolviert seine Ausbildung in Erfurt, ist im kirchlichen Dienst als Scholastikus tätig in Rom, Frankfurt und Fritzlar. Er erwirbt eine Vielzahl an Pfründen, u.a. als Probst in St.Severin in Köln, in St.Viktor in Xanten, in St.Stephan in Mainz. Der in Kirchhain vertretene Deutsche Orden widersetzt sich dem Plan, Menchen finanziert statt des Klosters den Ausbau eines Weges zwischen dem Ort und Radehausen. (Dersch, Aus Kirchhains Vergangenheit, in Hessenland, 37.Jg., Heft 11, 1923, S. 340)
Gründungsjahr
1502
Gründer
Dr. Johann Menchen, Propst in Köln, Fritzlar und Mainz, Kanzler des Erzbischofs Hermann von Hessen in Köln
Nachweise
Literatur
- Der Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S.100
- A. Heldmann, Geschichte Wetter, in: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde 34, NF 24 (1899), S. 90 ff. u. 56 NF 46 (1927), S. 383 f.
- Dersch, Aus Kirchhains Vergangenheit, in Hessenland, 37.Jg., Heft 11, 1923, S. 334-351, besonders 339-340
Germania Sacra-ID
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Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Kirchhain, Haus Jerusalem“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/10665_kirchhain-haus-jerusalem> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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