Freiensteinau

Die Lage von Freiensteinau im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
24 km südlich von Lauterbach
Lage und Verkehrslage
an der westlichen Quelle des Steinaubaches
Ersterwähnung
1059
Historische Namensformen
- Steinaha (863-889, Kopiar um 1160) [Gewässername, Dronke, Traditiones Capitulum 15 S. 56]
- Wostunsteinaha (1059) [Dronke, Codex diplomaticus Fuldensis Neudr., Nr. 760]
- Vrigensteyna (1267, Kopiar 18. Jahrhundert) [Staatsarchiv Marburg Kopiar 421, fol. 21r]
- Freyensteyna (1482) [Riedesel zu Eisenbach 2, Nr. 1355]
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Grundhaus
- Stollmühle
- Wüstung Obersalz
- Wüstung Spürkels
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3528726, 5587870
UTM: 32 U 528640 5586074
WGS84: 50.425997° N, 9.4032° O
Statistik
Ortskennziffer
535004020
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 5345, davon 2421 Acker, 2193 Wiesen, 731 Wald
- 1961 (Hektar): 1433, davon 341 Wald (= 23.80 %)
Einwohnerstatistik
- 1961: 862, davon 757 evangelisch (= 87.82 %), 93 katholisch (= 10.79 %)
- 1970: 938
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Freiherren von Riedesel zu Eisenbach, Gericht Freien-Steinau (Mannlehen von Kurpfalz)
- 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Gericht Freien-Steinau (zur Herrschaft Riedesel gehörig)
- 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Freiensteinau (zur Standesherrschaft Riedesel gehörig)
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Herbstein
- 1825: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Lauterbach (verlegt aus Herbstein)
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Alsfeld
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Lauterbach
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Lauterbach
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Lauterbach
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Lauterbach
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Vogelsbergkreis
Altkreis
Lauterbach
Gemeindeentwicklung
Zur Entwicklung der im Zuge der hessischen Gebietsreform neu gebildeten Gemeinde s. Freiensteinau, Gemeinde. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Freiensteinau.
Gericht
- bis 1821: Patrimonialgericht Freiensteinau
- 1821: Landgericht Altenschlirf
- 1853: Landgericht Herbstein
- 1879: Amtsgericht Herbstein
- 1968: Amtsgericht Lauterbach
Herrschaft
- Seit dem 15. Jahrhundert war das Gericht Freiensteinau als Kondominat des Abtes von Fulda und der Riedesel zu Eisenach eingerichtet, die beide Gerichtsherren waren.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1267: Albertus plebanus in Vrigensteyna (Staatsarchiv Marburg Kopiar 421, fol. 21r).
Patrozinien
- Laurentius (1517)
Pfarrzugehörigkeit
Ursprünglich zur Pfarrei Unterreichenbach gehörig. Filialkirche ist 1488 und 1537 Hauswurz, 1533 ist Weidenau belegt. Neustall und Freiensteinau
Patronat
1468: Kloster Fulda
1488: beanspruchte auch der Pfarrer von Unterreichenbach das Kollationsrecht.
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Philipp Artzt um 1545
Wiederholter Bekenntniswechsel: 1604 katholisch, 1605 lutherisch, 1627 katholisch, 1632 wieder evangelisch.
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Johann, Sendbezirk Freiensteinau
Kultur
Schulen
um 1600 besteht eine Schule; Schulmeister: Johannes Köhler bis 1614; 1910 Volksschule mit drei Klassen, Schulhaus von 1883
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Freiensteinau, Vogelsbergkreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9821_freiensteinau> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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