Wolfgruben

Die Lage von Wolfgruben im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
4 km südlich Biedenkopf.
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regelhaften Grundrissmerkmalen in Talmündungslage. West-Teil der Siedlung an den auslaufenden Hängen eines in die Lahnniederung einmündenden Seitentales. Lineare Bebauung beiderseits der B 453 auf der Niederterrasse des Lahntals.
Die B 453 durchläuft den Ort im Zuge der alten Landstraße Gießen - Gladenbach - Biedenkopf.
Historische Namensformen
- Wolfgruben, de (1299) [Klosterarchive 3: Oberhessische Klöster, Band 1 Nr. 76]
- Wolfgräbin (1344)
- Wolfsgrube (1445)
- Wolfgraben (1534)
- Wolffgruben (1677)
Umlegung der Flur
1930/32
Älteste Gemarkungskarte
1830
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3468195, 5637350
UTM: 32 U 468133 5635535
WGS84: 50.87062° N, 8.54712° O
Statistik
Ortskennziffer
534007120
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 852, davon 347 Acker (= 40.73 %), 135 Wiesen (= 15.85 %), 297 Wald. (= 34.86 %)
- 1885 (Hektar): 214, davon 76 Ackerland (= 35.51 %), 37 Wiesen (= 17.29 %), 83 Holz. (= 38.79 %)
- 1961 (Hektar): 214, davon 85 Wald (= 39.72 %)
Einwohnerstatistik
- 1577: 9 Hausgesesse;
- 1630: 1 dreispänniges, 2 zweispännige, 4 einspännige Ackerländer.
- 1630: 7 Hausgesesse (errechnet). 1677: 11 Hausgründe, 1 Witwe, 1 ledige Personen;
- 1742: 75 Haushalte
- 1830: 137 evangelische, 1 römisch-katholischer Einwohner.
- 1834: 194,1885: 236
- 1867 (Erwerbspersonen): 51 Landwirtschaft, 26 Bergbau und Hüttenwesen, 9 Gewerbe und Industrie, 2 Verkehr, 1 Erziehung und Unterricht.
- 1885: 235 evangelisch, 0 katholisch
- 1925: 290,1939: 344, 1950: 520, 1961: 486 Einwohner.
- 1961 (Erwerbspersonen): 48 Land- und Forstwirtschaft, 131 produzierendes Gewerbe, 35 Handel und Verkehr, 24 Dienstleistungen und sonstiges.
- 1961: 486, davon 406 evangelisch (= 83.54 %), 59 katholisch (= 12.14 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1465: Amt Biedenkopf
- 1534 und später: Gericht Dautphe im Amt Biedenkopf
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Battenberg
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (Umbenennung)
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
- 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Biedenkopf
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Altkreis
Biedenkopf
Gemeindeentwicklung
Am 1.7.1974 wurde Wolfgruben im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Dautphetal eingegliedert.
Gericht
- 1821: Landgericht Biedenkopf
- 1867: Amtsgericht Biedenkopf
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1343 verkauft der Marburger Bürger Gumbracht Gebeier seinem Bruder Eckhart 1 Viertel seiner Güter in Wolfgruben. 1344 erwirbt Eckhart Gebeier von Johann Fogil 1 Gut zu Wolfgruben und 1345 einen weiteren Teil von seines Bruders Tochter Elsbet. 1357 schenkt Eckhart genannt Griebe seinen Besitz zu Wolfgruben dem Deutschen Orden Marburg, der 1577 Zinsen aus etlichen Gütern zu Wolfgruben erhält. 1445 sind die von Hohenfels in Wolfgruben begütert
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
1577 und später: nach Eckelshausen eingepfarrt
Diakonische Einrichtungen
Nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 besteht eine Schwesternstation mit 1 Kraft.
Bekenntniswechsel
Da Filial von Eckelshausen, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Eckelshausener Pfarrer Konrad Kremer (Mercator) ab 1527. Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Sendbezirk Dautphe
Kultur
Schulen
1891 Volksschule mit zwei Klassen
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
16. Jahrhundert: Kupferbergbau; vgl. die Flurnamen Der Goldberg im Osten der Gemeinde und Mertinsgrube (südwestlich Wolfsgruben). Vgl. auch Wilhelmshütte
Nachweise
Literatur
- K. Huth, Dautphe. Herz einer geschichtlichen Kulturlandschaft (1973)
- K. Huth, Wolfgruben. Aus Vergangenheit und Gegenwart (1971)
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die acquirierten Lande und die verlorenen Gebiete, S. 209
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Wolfgruben, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9565_wolfgruben> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9565