Sinkershausen

Dorf · 260 m über NN  
Gemeinde
Gladenbach
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

3,5 km nordöstlich Gladenbach.

Lage und Verkehrslage

Zweigliedriges Dorf mit regellosem Grundriss und lockerer Gehöftanordnung in einem Talkessel der Allna. Hauptkomplex der Siedlung mit wehrhafter Chorturmkirche auf einem nach Südosten auslaufenden Hang am linken Allna-Ufer. Südöstlich abgesetzt vom Ort: Mühle.
Auf die Straße Bellnhausen - Weitershausen treffen in Ortsmitte Straßen von Gladenbach und Frohnhausen. Alte Straße Wetzlar - Gladenbach - Wetter führte durch Sinkershausen.

Ersterwähnung

1271

Siedlungsentwicklung

.Auf eine wüste Siedlung in der Gemeinde deuten die Flurnamen Hinter dem Keller (benachbart der Flur Burgwald) sowie vielleicht der Flurname Willeck (Reimer S. 518).

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • villa 1288 (Wyss I Nr. 492)

Umlegung der Flur

1923-1926

Älteste Gemarkungskarte

um 1850

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3471851, 5629011
UTM: 32 U 471788 5627199
WGS84: 50.795851° N, 8.599697° O

Statistik

Ortskennziffer

534010130

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 2485, davon 953 Acker (= 38.35 %), 405 Wiesen (= 16.30 %), 1069 Wald. (= 43.02 %)
  • 1885 (Hektar): 621, davon 225 Ackerland (= 36.23 %), 87 Wiesen (= 14.01 %), 287 Holz. (= 46.22 %)
  • 1961 (Hektar): 622, davon 249 Wald (= 40.03 %)

Einwohnerstatistik

  • 1502: 8 Männer. 1577: 11 Hausgesesse 1630: 10 Untertanen. 1677: keine Angaben. 1742: 32 Haushalte 1834: 227, 1885: 218, 1925: 238, 1939: 239,1950: 407, 1961: 288 Einwohner. 1830: 229 evangelische, 1 römisch-katholischer Einwohner. 1961: 271 evangelische, 17 römisch-katholische Einwohner. -1630: 3 dreispännige, 6 zweispännige Ackerländer, 1 Einläufiger. 1867 (Erwerbspersonen): 41 Landwirtschaft, 2 Verkehr, 1 Erziehung und Unterricht. 1961 (Erwerbspersonen): 80 Land- und Forstwirtschaft, 59 produzierendes Gewerbe, 13 Handel und Verkehr, 16 Dienstleistungen und sonstiges
  • 1885: 217 evangelisch, 1 katholisch
  • 1961: 288, davon 271 evangelisch (= 94.10 %), 17 katholisch (= 5.90 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1373: Gericht Gladenbach
  • 1586 und später: Untergericht Gladenbach
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Gladenbach
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (Umbenennung)
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
  • 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Biedenkopf
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf

Altkreis

Biedenkopf

Gemeindeentwicklung

Am 1.7.1974 wurde Sinkershausen im Zuge der hessischen Gebietsreform der neu gebildeten Stadtgemeinde Gladenbach als Stadtteil eingegliedert.

Gericht

  • 1821: Landgericht Gladenbach
  • 1867: Amtsgericht Gladenbach

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1271 schenkt die Begine Hilla, Witwe des Marburger Bürgers Rudolf Rinka, dem Deutschen Orden Marburg Einkünfte von Gütern in Simmersbach. 1292 tauscht der Ritter Peter von Buchenau seine Güter in Kombach gegen Güter des Kloster Caldern in Sinkershausen, die er bei Aufnahme seiner Tochter in das Kloster diesem übergeben hatte und verzichtet auf die Güter in Kombach. 1300 bestätigt Geba von Allna eine frühere Schenkung ihres Bruders an den Deutschen Orden Marburg; 1395 erwirbt der Deutsche Orden ferner Gut und Hof des Marburger Bürgers Hermann Swengke in S. 1577 wird der Deutscher Ordens-Besitz in Simmersbach von 2 Beständern bewirtschaftet, der ehemalige Güterbesitz des Kloster Caldern (seit 1527: Universität Marburg) von 2 Beständern. Den Güterbesitz der Rode bewirtschaftet 1577 1 Beständer. 1450 kauft der Marburger Bürger Heinrich Imhof genannt Rode einen Landsiedelhof zu Simmersbach. 1500 verkaufen die von Dernbach ihr Landsiedelgut an den Marburger Schöffen Giele Gielens, der es 1509 den Marburger Kugelherren verkauft; deren Besitz fällt 1527 an die Universität Marburg. Der Zehnte zu Simmersbach ist 1344 falkensteinisches Lehen der von Bicken; 1414: landgräfliche Mannlehen der von Bicken; Neubelehnungen bis 1678

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • hinder dem kirchoebe 1437 (Klosterarchiv IV Nr. 259).

Pfarrzugehörigkeit

1577 und später: Filiale von Gladenbach

Bekenntniswechsel

Da Filial von Gladenbach, Einführung der Reformation vermutlich ab 1526. Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Sendbezirk Gladenbach

Wirtschaft

Mühle im 15. Jahrhundert genannt. 1630: Eigenmühle des Jost Burcken Witwe; vermutlich identisch mit der heute so genannten Walzenmühle. Moderner Mühlenbetrieb mit einer Kapazität von jährlich 2500 t. Auf einen ehemalige Bergwerksstollen am Süd-Abhang der Rauhen Hardt weist möglicherweise der Flurname Bergloch

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Sinkershausen, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9548_sinkershausen> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9548