Silberg

Die Lage von Silberg im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
6,5 km südlich Biedenkopf.
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss und lockerer Gehöftanordnung im Talhaupt des Schwindelbachs.
Von der Straße Quotshausen - Dautphe zweigt in Ortsmitte Straße nach Hommertshausen ab. Auf der Perf-Dautphe-Wasserscheide westlich Silbergs vereinigten sich in Richtung Sackpfeife die alten Höhenwege der Hohen oder Herborner Straße und der Alten Heerstraße aus Richtung Kirchberg/Staufenberg. An gleicher Stelle kreuzte sich die alte Landstraße von Laasphe über Gladenbach nach Gießen mit einer Nebenstraße der Siegener Landstraße Richtung Marburg und Kirchhain.
Ersterwähnung
1339
Historische Namensformen
- Sulberg (1339) [Kopiar, HHStAW Bestand 171 Nr. Z 813]
- Sölberg, von (1414)
- Solberg, von (1423)
- Sulburg (1456)
- Seilburg (1475)
- Sülbergk (1677)
Umlegung der Flur
1938/43
Älteste Gemarkungskarte
um 1830
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3464718, 5635613
UTM: 32 U 464658 5633799
WGS84: 50.854805° N, 8.497895° O
Statistik
Ortskennziffer
534007110
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 1799, davon 636 Acker (= 35.35 %), 215 Wiesen (= 11.95 %), 875 Wald. (= 48.64 %)
- 1885 (Hektar): 450, davon 125 Ackerland (= 27.78 %), 57 Wiesen (= 12.67 %), 215 Holz. (= 47.78 %)
- 1961 (Hektar): 450, davon 201 Wald (= 44.67 %)
Einwohnerstatistik
- 1577: 11 Hausgesesse 1630: 12 Hausgesesse (errechnet). 1677: 12 Hausgründe, 3 ledige Personen 1742: 28 Haushalte 1834: 207, 1885: 236, 1925: 324, 1939: 321, 1950: 443, 1961: 380 Einwohner. 1830: 192 evangelische Einwohner. 1961: 316 evangelische, 59 römisch-katholische Einwohner. 1630: 8 zweispännige, l einspännige Ackerländer, 2 Einläufige. 1867 (Erwerbspersonen): 62 Landwirtschaft, l Erziehung und Unterricht. 1961 (Erwerbspersonen): 108 Land- und Forstwirtschaft, 101 produzierendes Gewerbe, 16 Handel und Verkehr, 8 Dienstleistungen und sonstiges.
- 1885: 231 evangelisch, 0 katholisch, 5 andere Christen
- 1961: 380, davon 316 evangelisch (= 83.16 %), 59 katholisch (= 15.53 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1374: vermutlich Zubehör des Gericht Dautphe. 1465: Amt Biedenkopf. 1593 und später: Gericht Dautphe
- 1821-1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Gladenbach
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (Umbenennung)
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
- 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Biedenkopf
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Altkreis
Biedenkopf
Gemeindeentwicklung
Am 1.7.1974 wurde Silberg im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Dautphetal eingegliedert.
Gericht
- 1821: Landgericht Gladenbach
- 1853: Landgericht Biedenkopf
- 1867: Amtsgericht Biedenkopf
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1456 haben die von Hohenfels Güterbesitz in Silberg. 1577 sind neben den von Hohenfels unter anderem die Rode und der landgräfliche Hofmeister Johann von Linsingen in Silberg begütert. 1339 und 1388 ist der Zehnte zu Silberg nassau-dillenburgisches Lehen der von Hohenfels; Neubelehnungen bis 1517
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
1495/96 und später: nach Dautphe eingepfarrt um 1880 Aufbau einer freien evangelischen Gemeinde 1908 Bau eines Gemeindehauses 1911 Aufnahme in den Bund Freier evangelischer Gemeinden
Bekenntniswechsel
Da Filial von Dautphe, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Dautpher Pfarrer Albanus Nepotianus ab 1529. Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Sendbezirk Dautphe
Kultur
Schulen
1891 Volksschule mit zwei Klassen
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Kupferbergbau 1562 erwähnt; Grube Schwarzenstein seit 1615 in Betrieb; verhüttet wurden die Erze bis Mitte 17. Jahrhundert in der Friedensdorfer Schmelzmühle, seit etwa 1730 in der Breidenbacher Kupferhütte. 1731-1771 erbrachte das in S. geförderte hochwertige Erz 923 t Kupfer. Zu Beginn des 19. Jahrhundert war die Kupfergrube Schwarzenstein mit den beiden Stollen Alter Ludwig und Neuer Ludwig in Betrieb; Gruben bis 1836 befahren. Um 1850: Abbau von Brauneisenstein am Schwarzen Stein für die Carlshütte; in der Grube Flora II am Hundskopf Abbau von Schwefelkies. Anfang 20. Jahrhundert wird östlich Silbegs auf der Kupfergrube Helene Luise Schwerspat geschürft
Nachweise
Literatur
- Helmut Beaupain, Sie versammelten sich hin und her in den Häuser. Aus der Geschichte der Freien evangelischen Gemeinden in Dauphtetal
- K. Huth, Dautphe. Herz einer geschichtlichen Kulturlandschaft (1973)
- K. Huth, Silberg in Geschichte und Gegenwart (1974)
- H. Kern, Mittelalterliche Wüstungsfluren in der Umgebung von Wolzhausen und Silberg In: Hinterländer Geschichtsblätter 43 (1964) Nr. 2
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die acquirierten Lande und die verlorenen Gebiete, S. 206
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Silberg, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9547_silberg> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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