Silberg

Dorf · 330 m über NN  
Gemeinde
Dautphetal
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

6,5 km südlich Biedenkopf.

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss und lockerer Gehöftanordnung im Talhaupt des Schwindelbachs.
Von der Straße Quotshausen - Dautphe zweigt in Ortsmitte Straße nach Hommertshausen ab. Auf der Perf-Dautphe-Wasserscheide westlich Silbergs vereinigten sich in Richtung Sackpfeife die alten Höhenwege der Hohen oder Herborner Straße und der Alten Heerstraße aus Richtung Kirchberg/Staufenberg. An gleicher Stelle kreuzte sich die alte Landstraße von Laasphe über Gladenbach nach Gießen mit einer Nebenstraße der Siegener Landstraße Richtung Marburg und Kirchhain.

Ersterwähnung

1339

Historische Namensformen

Umlegung der Flur

1938/43

Älteste Gemarkungskarte

um 1830

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3464718, 5635613
UTM: 32 U 464658 5633799
WGS84: 50.854805° N, 8.497895° O

Statistik

Ortskennziffer

534007110

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 1799, davon 636 Acker (= 35.35 %), 215 Wiesen (= 11.95 %), 875 Wald. (= 48.64 %)
  • 1885 (Hektar): 450, davon 125 Ackerland (= 27.78 %), 57 Wiesen (= 12.67 %), 215 Holz. (= 47.78 %)
  • 1961 (Hektar): 450, davon 201 Wald (= 44.67 %)

Einwohnerstatistik

  • 1577: 11 Hausgesesse 1630: 12 Hausgesesse (errechnet). 1677: 12 Hausgründe, 3 ledige Personen 1742: 28 Haushalte 1834: 207, 1885: 236, 1925: 324, 1939: 321, 1950: 443, 1961: 380 Einwohner. 1830: 192 evangelische Einwohner. 1961: 316 evangelische, 59 römisch-katholische Einwohner. 1630: 8 zweispännige, l einspännige Ackerländer, 2 Einläufige. 1867 (Erwerbspersonen): 62 Landwirtschaft, l Erziehung und Unterricht. 1961 (Erwerbspersonen): 108 Land- und Forstwirtschaft, 101 produzierendes Gewerbe, 16 Handel und Verkehr, 8 Dienstleistungen und sonstiges.
  • 1885: 231 evangelisch, 0 katholisch, 5 andere Christen
  • 1961: 380, davon 316 evangelisch (= 83.16 %), 59 katholisch (= 15.53 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1374: vermutlich Zubehör des Gericht Dautphe. 1465: Amt Biedenkopf. 1593 und später: Gericht Dautphe
  • 1821-1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Gladenbach
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (Umbenennung)
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
  • 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Biedenkopf
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf

Altkreis

Biedenkopf

Gemeindeentwicklung

Am 1.7.1974 wurde Silberg im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Dautphetal eingegliedert.

Gericht

  • 1821: Landgericht Gladenbach
  • 1853: Landgericht Biedenkopf
  • 1867: Amtsgericht Biedenkopf

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1456 haben die von Hohenfels Güterbesitz in Silberg. 1577 sind neben den von Hohenfels unter anderem die Rode und der landgräfliche Hofmeister Johann von Linsingen in Silberg begütert. 1339 und 1388 ist der Zehnte zu Silberg nassau-dillenburgisches Lehen der von Hohenfels; Neubelehnungen bis 1517

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit

1495/96 und später: nach Dautphe eingepfarrt um 1880 Aufbau einer freien evangelischen Gemeinde 1908 Bau eines Gemeindehauses 1911 Aufnahme in den Bund Freier evangelischer Gemeinden

Bekenntniswechsel

Da Filial von Dautphe, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Dautpher Pfarrer Albanus Nepotianus ab 1529. Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Sendbezirk Dautphe

Kultur

Schulen

1891 Volksschule mit zwei Klassen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

Kupferbergbau 1562 erwähnt; Grube Schwarzenstein seit 1615 in Betrieb; verhüttet wurden die Erze bis Mitte 17. Jahrhundert in der Friedensdorfer Schmelzmühle, seit etwa 1730 in der Breidenbacher Kupferhütte. 1731-1771 erbrachte das in S. geförderte hochwertige Erz 923 t Kupfer. Zu Beginn des 19. Jahrhundert war die Kupfergrube Schwarzenstein mit den beiden Stollen Alter Ludwig und Neuer Ludwig in Betrieb; Gruben bis 1836 befahren. Um 1850: Abbau von Brauneisenstein am Schwarzen Stein für die Carlshütte; in der Grube Flora II am Hundskopf Abbau von Schwefelkies. Anfang 20. Jahrhundert wird östlich Silbegs auf der Kupfergrube Helene Luise Schwerspat geschürft

Nachweise

Literatur

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Silberg, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9547_silberg> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9547