Schlierbach

Dorf · 370 m über NN  
Gemeinde
Bad Endbach
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

8 km westlich Gladenbach.

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss in einem kleinen Kessel des oberen Schlierbachtales. Moderne Bebauung im Norden und Süden des Ortes. Straßenverbindung nach Hartenrod und Wommelshausen.
Alte Landstraße von Gießen nach Siegen führte durch den Ort Richtung Lixfeld (Angelburg). Dicht östlich am Ort führte die alte Landstraße Wetzlar - Biedenkopf vorbei.

Ersterwähnung

1318

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • villa 1336 (Wyss II Nr. 650)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1961

Älteste Gemarkungskarte

um 1830

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3462403, 5625741
UTM: 32 U 462344 5623931
WGS84: 50.765921° N, 8.466033° O

Statistik

Ortskennziffer

534003070

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 1911, davon 1060 Acker (= 55.47 %), 215 Wiesen (= 11.25 %), 581 Wald. (= 30.40 %)
  • 1885 (Hektar):478, davon 137 Ackerland, 57 Wiesen, 225 Holz.
  • 1961 (Hektar): 478, davon 222 Wald (= 46.44 %)

Einwohnerstatistik

  • 1502: 9 Männer. 1577: 12 Hausgesesse 1630: 13 Untertanen. 1677: keine Angaben. 1742: 21 Haushalte 1834: 154, 1885: 157, 1925: 278, 1939: 328, 1950: 416, 1961: 376 Einwohner. 1830: 158 evangelische Einwohner. 1961: 325 evangelische, 22 römisch-katholische Einwohner. 1630: 8 zweispännige, 3 einspännige Ackerländer, 2 Einläufige. 1867 (Erwerbspersonen): 59 Landwirtschaft, 1 Forstwirtschaft, 4 Gewerbe und Industrie, 2 Verkehr. 1961 (Erwerbspersonen): 60 Land- und Forstwirtschaft, 97 produzierendes Gewerbe, 18 Handel und Verkehr, 17 Dienstleistungen und sonstiges.
  • 1885: 157 evangelisch, 0 katholisch
  • 1961: 376, davon 325 evangelisch (= 86.44 %), 22 katholisch (= 5.85 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • Um 1400: Gericht, 1586 und später: Oberger. Gladenbach. 1821-1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Gladenbach.
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (Umbenennung)
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
  • 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Biedenkopf
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf

Altkreis

Biedenkopf

Gemeindeentwicklung

Zum 31.12.1971 wurde Schlierbach im Zuge der hessischen Gebietsreform mit Hartenrod zusammengeschlossen und am 1.7.1974 mit diesem als Ortsteil der Gemeinde Bad Endbach eingegliedert.

Gericht

  • 1821: Landgericht Gladenbach
  • 1867: Amtsgericht Gladenbach

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1336 verkaufen die Ritter Dammo d. Jg. von Muschenheim und Kraft von Bellersheim dem Deutschen Orden Marburg Güterbesitz zu Schlierbach. 1446 sind die Döring und die Herren von Lixfeld in Schlierbach begütert. 1449 erwirbt der Marburger Bürger Magister Heinrich Imhof genannt Rode ein Gut zu Schlierbach. 1577 wird der Güterbesitz der von Dernbach in Schlierbach von 5 Beständern, der des Deutschen Ordens Marburg von 2 Beständern, der des Philipp Rode und des Daniel Lynker von Hof Hülsbach von jeweils 1 Beständer bewirtschaftet. 1338 ist der Zehnte nassau-dillenburgisches Lehen der Döring; so noch 1577. 1726 ist der Zehnte landgräfliche Mannlehen der von Breidenbach

Zehntverhältnisse

1318 bekennen die von Weitershausen, daß sie an ihren Verwandten Eberhard Döring von Biedenkopf ihre Zehntanteile u.a. zu Schlierbach verkauft haben.

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit

1577 und später: nach Hartenrod eingepfarrt Seit 1869: Entstehen einer Freien Evangelischen Gemeinde; Zusammenschluss mit Hartenrod; 1973/74 Bau eines Gemeindezentrums

Bekenntniswechsel

Da Filial von Hartenrod, Einführung der Reformation vermutlich ab 1526. Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Sendbezirk Gladenbach

Wirtschaft

1830: Neben Landwirtschaft bildet das Stricken von Strümpfen die Haupterwerbsquelle der Bewohner. Farben- und Lackfabrik seit 1924

Nachweise

Literatur

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Schlierbach, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9542_schlierbach> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9542