Oberhörlen

Dorf · 410 m über NN  
Gemeinde
Steffenberg
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

11,5 km südwestlich Biedenkopf.

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss im Talkessel der oberen Hörle. Kernbereich der Siedlung größtenteils in der Niederung am Fuße des nach Osten auslaufenden Galgenberges gelegen. Wehrhafte Chorturmkirche im nördlichen Bereich des Ortes. Moderne Bebauung vorwiegend nach Westen und Norden.
Auf die Straße Nieder-Hörlen - Simmersbach stößt nordöstlich des Ortes eine Zufahrt zur B 253. Straße von Simmersbach trifft nördlich des Ortes auf die Straße Nieder-Hörlen - Oberdieten; mit Anschluß an die B 253. Die alte Landstraße Siegen - Marburg führte vom Staffelböll durch Ober-Hörlen.

Ersterwähnung

1327

Vorbemerkung Historische Namensformen

vgl. auch Niederhörlen

Historische Namensformen

Umlegung der Flur

1963/73

Älteste Gemarkungskarte

1826/28

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3459251, 5633402
UTM: 32 U 459193 5631589
WGS84: 50.834571° N, 8.420507° O

Statistik

Ortskennziffer

534019040

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 2838, davon 1719 Acker (= 60.57 %), 452 Wiesen (= 15.93 %), 563 Wald. (= 19.84 %)
  • 1885 (Hektar): 710, davon 176 Ackerland (= 24.79 %), 115 Wiesen (= 16.20 %), 180 Holz. (= 25.35 %)
  • 1961 (Hektar): 710, davon 204 Wald (= 28.73 %)

Einwohnerstatistik

  • 1577: 22, 1630: 21 Hausgesesse 1677: 21 Männer, 6 Jungmannschaften, 11 ledige Mannschaften 1742: 37 Haushalte 1834: 331, 1885: 376, 1925: 426, 1939: 480, 1950: 633, 1961: 625 Einwohner. 1830: 314 evangelische Einwohner. 1961: 527 evangelische, 62 römisch-katholische Einwohner. -1630: 5 zweispännige, 11 einspännige Ackerländer, 5 Einläufige. 1867 (Erwerbspersonen): 59 Landwirtschaft, 1 Kirche und Gottesdienst, 2 Personen ohne Berufsangabe. 1961 (Erwerbspersonen): 157 Land- und Forstwirtschaft, 159 produzierendes Gewerbe, 21 Handel und Verkehr, 19 Dienstleistungen und sonstiges
  • 1885: 375 evangelisch, 0 katholisch, 1 andere Christen
  • 1961: 625, davon 527 evangelisch (= 84.32 %), 62 katholisch (= 9.92 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1575: Gericht Lixfeld im Amt Blankenstein
  • 1630 und später: Amt Grund Breidenbach
  • 1821-1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Gladenbach
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (Umbenennung)
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
  • 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Biedenkopf
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf

Altkreis

Biedenkopf

Gemeindeentwicklung

Am 1.4.1972 wurde Oberhörlen im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Steffenberg eingegliedert.

Gericht

  • 1821: Patrimonialgericht Grund Breidenbach
  • 1823: Landgericht Biedenkopf
  • 1867: Amtsgericht Biedenkopf

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Bei einer Erbteilung der von Hohenfels erhält 1445 Ludwig von Hohenfels unter anderem Gefalle zu Ober-Hörlen. 1499 verkaufen Molnerhenn zu Lixfeld und seine Frau den Marburger Kugelherren einen Zins vom so genannten Kellerhof zu Ober-Hörlen. 1577 sind im Dorf unter anderem die von Breidenbach und die von Breidenbach genannt Breidenstein begütert. 1489 belehnen die von Hohenfels Henne Hesselbach zu Laasphe mit 1 Achtel, Hermann Banfe zu Laasphe mit 2 Achtel des Zehnten zu Ober-Hörlen. 1521 wird der Biedenkopfer Bürger Adam Bonacker mit einem Teil des Zehnten zu Ober-Hörlen. belehnt. 1577 haben die Grebe zu Siegen 1 Achtel des Zehnten. Ortsadel: 1340, 1362 (vgl. Nieder-Hörlen)

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1359: plebanus

Pfarrzugehörigkeit

1540 mit der Pfarrei Lixfeld verbunden. 1613 sind Frechenhausen und Roth nach Ober-Hörlen/Lixfeld eingepfarrt. Lixfeld mit Frechenhausen seit 1690 eigenständige Pfarrei. Roth, das 1628 als Filiale von Simmersbach erscheint, wird 1. Hälfte 18. Jahrhundert wieder nach Ober-Hörlen eingepfarrt. Vor 1954 nach Simmersbach ausgepfarrt.

Patronat

1540 und 1577: von Breidenbach

Diakonische Einrichtungen

Nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 1 Kraft und ein Kindergarten mit einer Kraft

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Erster evangelischer Pfarrer: Otto [Nachname unbekannt] bis 1540
Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch.

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Stephan, Dekanat Christenberg, Sendbezirk Breidenbach

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion

Seit Anfang 16. Jahrhundert war Ober-Hörlen Gerichtvorort des Gerichts Lixfeld

Mühle im Ort 1785 und später genannt (1 oberschlächtiger Mahlgang). Mühlenbetrieb bis ca. 1950; seitdem Schreinerei. 1639 wurde in Ober-Hörlen Eisenstein gefunden, 1731 Stahlstein und Bleierz. Flurnamen , die auf Erzvorkommen und ehemaligen Abbau hinweisen: In der Grube (nordwestlich des Dorfes), Im Nickel (südwestlich Ober-H.), Bei der Eisenkaute (westlich Ober-Hörlen). Der Flurname Am gebrannten Stock dürfte auf ehemalige Köhlerei verweisen

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Oberhörlen, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9528_oberhoerlen> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9528