Niederhörlen

Dorf · 378 m über NN  
Gemeinde
Steffenberg
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

10 km südwestlich Biedenkopf.

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss in der Talniederung der oberen Hörle. Im Süden moderne Bebauung.
Straße Oberhörlen - Niedereisenhausen führt etwa im Zuge der alten Landstraße von Siegen nach Marburg durch Nieder-Hörlen. Östlich vom Ort Abzweig nach Quotshausen.

Ersterwähnung

1327

Vorbemerkung Historische Namensformen

vgl. auch Oberhörlen

Historische Namensformen

Umlegung der Flur

1963/64

Älteste Gemarkungskarte

1831

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3460759, 5634044
UTM: 32 U 460700 5632231
WGS84: 50.840446° N, 8.441843° O

Statistik

Ortskennziffer

534019020

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 1435, davon 679 Acker (= 47.32 %), 296 Wiesen (= 20.63 %), 420 Wald. (= 29.27 %)
  • 1885 (Hektar): 359, davon 108 Ackerland (= 30.08 %), 61 Wiesen (= 16.99 %), 124 Holz. (= 34.54 %)
  • 1961 (Hektar): 359, davon 122 Wald (= 33.98 %)

Einwohnerstatistik

  • 1577: 9, 1630: 12 Hausgesesse 1677: 25 Männer, 1 Witwe, 3 Jungmannschaften, 8 ledige Mannschaften 1742: 20 Haushalte 1834: 178, 1885: 180, 1925: 253, 1939: 264, 1950: 365, 1961: 328 Einwohner. 1830: 171 evangelische Einwohner. 1961: 279 evangelische, 45 römisch-katholische Einwohner. -1630: 2 zweispännige, 8 einspännige Ackerländer, 2 Einläufige. 1867 (Erwerbspersonen): 34 Landwirtschaft, 1 Forstwirtschaft, 1 Erziehung und Unterricht. 1961 (Erwerbspersonen): 90 Land- und Forstwirtschaft, 89 produzierendes Gewerbe, 11 Handel und Verkehr, 8 Dienstleistungen und sonstiges.
  • 1885: 180 evangelisch, 0 katholisch
  • 1961: 328, davon 279 evangelisch (= 85.06 %), 45 katholisch (= 13.72 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1575: Erb- (Samt-) Gericht Breidenbach, das seit ca. 1500 mit den Gericht Wallau und Meisbach zusammengefaßt war. 1577 und später: Gericht (Amt) Grund Breidenbach
  • 1821-1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Battenberg
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (Umbenennung)
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
  • 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Biedenkopf
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf

Altkreis

Biedenkopf

Gemeindeentwicklung

Am 1.4.1972 wurde Niederhörlen im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Steffenberg eingegliedert.

Gericht

  • 1821: Patrimonialgericht Grund Breidenbach
  • 1823: Landgericht Biedenkopf
  • 1867 Amtsgericht Biedenkopf

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Hette, Schwester des Arnold von Nieder-Hörlen, und ihre Töchter verkaufen 1382 dem Marburger Bürger Johann der Kinde von Hörlen ihr ererbtes und noch zu erbendes Gut zu Nieder-Hörlen; 1422 von Johann Hörlen an seinen Schwager Wilhelm von Leun aus Biedenkopf verkauft, von dessen Frau 1453 der Kartause Eppenberg übertragen. 1457 verkauft Eppenberg den Hof und weiteren, 1453 von Hermann von Dautphe erworbenen Güterbesitz (1 Viertel des Hofes unter dem Kirchhof in Nieder-Hörlen) an den Marburger Bürger Magister Heinrich Imhof genannt Rode. Später scheint der Güterbesitz den Marburger Kugelherren zugefallen zu sein, die 1505 den Hof zu Nieder-Hörlen für 50 Goldgulden dem Landgraf verpfändet hatten. 1577 hat Johann von Breidenbach genannt Breidenstein ein Gut zu Nieder-Hörlen. Ortsadel: 1340, 1362 (vgl. Ober-H.)

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • Kirchhof 1453 genannt - Filialkirche

Pfarrzugehörigkeit

1577 und später: nach Breidenbach eingepfarrt. 1954: Filiale von Ober-Hörlen

Bekenntniswechsel

Da Filial von Breidenbach, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Breidenbacher Pfarrer Balthasar Kleinhenn ab 1528. Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Sendbezirk Breidenbach

Wirtschaft

1704 und später befindet sich am Südwest-Rand des Dorfes eine Mahlmühle an der Hörle, die aber 1854 schon nicht mehr genannt ist. Auf eine frühere Schmiede außerhalb des Ortes könnten die Flurnamen Auf dem Schmidtbach, Auf der Schmidtstatt (im nordwestlichen Bereich der Gemeinde) hinweisen

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Niederhörlen, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9523_niederhoerlen> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9523