Hommertshausen

Die Lage von Hommertshausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
7,5 km südlich Biedenkopf; Topographische Karte 5117 Buchenau
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss in Talmündungslage am Zusammenfluss mehrerer Bachläufe
In Ortsmitte größere Freifläche, um die sich die Mehrzahl der Gehöfte in teilwestlich linearer, überwiegend aber locker gefügter Anordnung gruppieren
Moderne Bebauung vornehmlich am Süd-Hang der Haardt
Auf die Straße Niedereisenhausen - Friedensdorf trifft in Ortsmitte Straße von Silberg
Durch Hälfte führte die alte Landstraße von Laasphe nach Biedenkopf beziehungsweise Gießen
Ersterwähnung
1318
Siedlungsentwicklung
Auf eine Wüstung Burg deuten die Flurnamen Burgberg, In der Burg (0,7 km südlich Hommertshausen; vgl. auch Ziffer 2 c)
Auf eine Kirchenwüstung deutet der Flurname An der alten Kirche am Nordrand der Gemeinde
Historische Namensformen
- Hommertshausen, in (1318) [Abschrift 16. Jahrhundert HHStAW Bestand 170 II Nr. 1318]
- Hümbratishusen (1325) [XIV, Wyss II Nr. 481]
- Hummershusen (1357)
- Huprachthußen (1383)
- Homertshusen (1453)
- Hombertzhusen (1460)
- Homprachtshaußen (1577)
- Hummertzhausen (1677)
Bezeichnung der Siedlung
- villa 1325
- 1629: Bei Hälfte im erbhecken die borgk gen
Umlegung der Flur
1944/52
Älteste Gemarkungskarte
1830
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3465595, 5634616
UTM: 32 U 465534 5632802
WGS84: 50.845896° N, 8.510443° O
Statistik
Ortskennziffer
534007090
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 2053, davon 877 Acker (= 42.72 %), 284 Wiesen (= 13.83 %), 775 Wald (= 37.75 %)
- 1885 (Hektar): 514, davon 186 Ackert. (= 36.19 %), 75 Wiesen (= 14.59 %), 202 Holz (= 39.30 %)
- 1961 (Hektar): 516, davon 176 Wald (= 34.11 %)
Einwohnerstatistik
- 1577: 20 Hausgesesse
- 1630: 18 Hausgesesse (errechnet)
- 1630: 3 dreispännige, 7 zweispännige, 3 einspännige Ackerländer, 5 Einläufige (3 Witwen)
- 1677: 19 Hausgründe, 2 Witwen, 9 ledige Personen
- 1742: 56Haushalte
- 1830: 236 evangelische, 2 römisch-katholische Einwohner
- 1867 (Erwerbspersonen): 55 Landwirtschaft, 1 Forstwirtschaft, 2 Verkehr, 1 Erziehung und Unterricht, 1 Kirche und Gottesdienst, 9 Gemeindeverwaltung
- 1885: 314 evangelisch, 0 katholisch
- 1961 (Erwerbspersonen): 112 Land- und Forstwirtschaft, 177 produzierendes Gewerbe, 19 Handel und Verkehr, 22 Dienstleistungen und sonstiges
- 1961: 660, davon 560 evangelisch (= 84.85 %), 92 katholisch (= 13.94 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1395: Gericht Dautphe
- 1465: Amt Biedenkopf
- 1593 und später: Gericht Dautphe im Amt Biedenkopf
- 1821-1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Gladenbach
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (Umbenennung)
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
- 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Biedenkopf
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Altkreis
Biedenkopf
Gemeindeentwicklung
Am 1.7.1974 wurde Hommertshausen im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Dautphetal eingegliedert.
Gericht
- 1821: Landgericht Gladenbach
- 1853: Landgericht Biedenkopf
- 1867: Amtsgericht Biedenkopf
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1325 schenkt der Marburger Bürger Konrad von Biedenkopf dem Deutschen Orden Marburg jährliche Einkünfte von seinen Gütern zu Hommertshausen. 1453 überträgt Gertrud von Biedenkopf der Kartause Eppenberg Einkünfte aus ihrem Hof zu Hommertshausen. 1457 verkauft die Kartause den Hof an den Marburger Bürger Magister Heinrich Imhof genannt Rode; später ist der Hof im Besitz der Marburger Kugelherren. 1383 verkaufen die von Breidenbach ihr Hommertshausener Gut dem Biedenkopfer Schöffen Heinz Pintzier. 1519 erwirbt Kloster Georgenberg anstelle des ehemalig besessenen so genannten Großen Hofes zu Hälfte das Gut der Familie Donhoubts in Hommertshausen mit Ausnahme der Mühle. 1577 erhalten die Rau von Holzhausen Einkünfte aus Güterbesitz in Hommertshausen. Zehntrechte besaßen 1577 die Döring zu Elmshausen und die von Dörnberg.
Zehntverhältnisse
1318 bekennen die von Weitershausen, daß sie an ihren Verwandten Eberhard Döring von Biedenkopf ihre Zehntanteile u.a. zu Hommerstshausen verkauft haben.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1495/96 und später: nach Dautphe eingepfarrt
- Kirchenwüstung bei Hälfte siehe Ziffer 2d
Pfarrzugehörigkeit
Bekenntniswechsel
Da Filial von Dautphe, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Dautpher Pfarrer Albanus Nepotianus ab 1529. Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Sendbezirk Dautphe
Kultur
Schulen
1891 Volksschule mit zwei Klassen
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mühle 1519 genannt (vgl. Ziffer 3 b)
1664 wird die Kupfergrube Louis bei Hommertshausen geöffnet
1732-1742 lieferte die Grube 211 Kupfererz an die Breidenbacher Kupferhütte
Um 1850 war die Grube noch zeitweise in Betrieb
Außer Kupfererz wurde 1730 auch Silbererz in der Gemeinde Hälfte geschürft
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Hommertshausen, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9495_hommertshausen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9495