Erdhausen

Dorf · 241 m über NN  
Gemeinde
Gladenbach
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

2 km südwestlich Gladenbach

Lage und Verkehrslage

Mehrgliedriges Straßendorf in Talmündungslage
Hauptkomplex der Siedlung linear ausgerichtet auf die B 255 (Alte Schneeberger Landstraße) und auf die in Ortsmitte abzweigende Straße nach Rodenhausen
Moderne Bebauung im Westen des Ortes
Nach Nordosten abgesetzt Industrieansiedlung (Aurorahütte) mit Wohnbebauung
In die alte Schneeberger Landstraße mündete ehemals von Süden die Straße von Wetzlar beziehungsweise Gießen nach Biedenkopf
Haltepunkt der Eisenbahnlinie Niederwalgern - Herborn (1894/1902)

Historische Namensformen

  • Erthusen (1324) [Staatsarchiv Würzburg, Amöneburger Kellereirechnungen]
  • Erthusin (1370)
  • Erthußenn (1502)
  • Erdthaußenn (1630)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1936/38

Älteste Gemarkungskarte

1876

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3469360, 5623940
UTM: 32 U 469298 5622130
WGS84: 50.750141° N, 8.56479° O

Statistik

Ortskennziffer

534010030

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 2268, davon 881 Acker (= 38.84 %), 311 Wiesen (= 13.71 %), 946 Wald (= 41.71 %)
  • 1885 (Hektar): 571, davon 208 Ackerland (= 36.43 %), 83 Wiesen (= 14.54 %), 251 Holz (= 43.96 %)
  • 1961 (Hektar): 573, davon 246 Wald (= 42.93 %)

Einwohnerstatistik

  • 1502: 21 Männer
  • 1577: 30 Hausgesesse
  • 1630: 1 dreispänniges, 9 zweispännige, 9 einspännige Ackerländer, 8 Einläufige
  • 1630: 27 Untertanen
  • 1677: keine Angaben
  • 1742: 58 Haushalte
  • 1830: 288 evangelische Einwohner
  • 1867: keine Angaben
  • 1885: 390 evangelisch, 0 katholisch
  • 1961 (Erwerbspersonen): 105 Land- und Forstwirtschaft, 237 produzierendes Gewerbe, 57 Handel und Verkehr, 34 Dienstleistungen und sonstiges
  • 1961: 880, davon 788 evangelisch (= 89.55 %), 86 katholisch (= 9.77 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • Um 1400: Gericht Gladenbach
  • 1586 und später: Untergericht Gladenbach im Amt Blankenstein
  • 1821-1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Gladenbach
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (Umbenennung)
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
  • 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Biedenkopf
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf

Altkreis

Biedenkopf

Gemeindeentwicklung

Am 1.7.1974 wurde Erdhausen im Zuge der hessischen Gebietsreform der neu gebildeten Stadtgemeinde Gladenbach als Stadtteil eingegliedert.

Gericht

  • 1821: Landgericht Gladenbach
  • 1867: Amtsgericht Gladenbach

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1577 hat die Universität Marburg Einkünfte aus ehemaligem Güterbesitz der Kloster Caldern und Grünberg. Es sind ferner 1577 in Erdhausen begütert: Deutscher Orden Marburg (6 Beständer), die von Schwalbach (6 Beständer), die Ganerbengemeinschaft der von Rollshausen, Schwalbach und Schütz (3 Beständer, darunter der Müller der Urbanmühle), und die von Göns (2 Beständer)

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit

1577 und später: als Filiale nach Gladenbach eingepfarrt
Seit 1842/43: Entstehen einer Freien Evangelischen Gemeinde

Bekenntniswechsel

Da Filial von Gladenbach, Einführung der Reformation vermutlich ab 1526. Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Sendbezirk Gladenbach

Wirtschaft

1562/67: Kupferbergbau
Vor 1780: Silberbergbau
Ferner wurde früher Nickelerz in Erdhausen abgebaut - Flurname Am Nickel (nördlich des Ortes)
Eisenverarbeitende Industrie: Aurorahütte
Auf ehemalige Köhlerei deuten die Flurnamen Kohlsgrund (südwestlich Erdhausen), Auf dem Gebrannten (Südwest-Rand der Gemarkung)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Erdhausen, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9472_erdhausen> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9472