Dexbach

Die Lage von Dexbach im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
5 km nordöstlich Biedenkopf.
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss in Talmündungslage
Straße von Engelbach trifft ca. 3 km nordwestlich von Dexbach auf die B 253
Ersterwähnung
1334
Historische Namensformen
- Deckenspach (1332) [Klosterarchive 6: Kloster Haina, Bd. 2,1, S.180-181, Nr. 466]
- Deckenisbach, de (1334)
- Deckisbach, de (1348)
- Deckinspach (1358)
- Deckenbach (1365)
- Deckensbach (1398)
- Dexbach (1677)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Umlegung der Flur
1955/57
Älteste Gemarkungskarte
1833
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3471118, 5644685
UTM: 32 U 471055 5642867
WGS84: 50.936707° N, 8.588063° O
Statistik
Ortskennziffer
534004030
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 2826, davon 1088 Acker (= 38.50 %), 302 Wiesen (= 10.69 %), 1348 Wald (= 47.70 %)
- 1885 (Hektar): 706, davon 185 Ackerland (= 26.20 %), 74 Wiesen (= 10.48 %), 346 Holz (= 49.01 %)
- 1961 (Hektar): 707, davon 351 Wald (= 49.65 %)
Einwohnerstatistik
- 1577: 22 Hausgesesse
- 1630: 23 Hausgesesse (errechnet)
- 1630: 6 zweispännige, 9 einspännige Ackerländer, 8 Einläufige (1 Witwe)
- 1677: 2 Freie, 23 Hausgründe, 5 Witwen, 11 ledige Personen
- 1742: 26 Haushalte
- 1830: 253 evangelische Einwohner
- 1867 (Erwerbspersonen): 47 Landwirtschaft, 1 Forstwirtschaft, 2 Bergbau und Hüttenwesen, 9 Gewerbe und Industrie, 2 Kirche und Gottesdienst, 1 Gemeindeverwaltung
- 1885: 309 evangelisch, 0 katholisch
- 1961 (Erwerbspersonen): 123 Land- und Forstwirtschaft, 55 produzierendes Gewerbe, 5 Handel und Verkehr, 17 Dienstleistungen und sonstiges
- 1961: 336, davon 297 evangelisch (= 88.39 %), 39 katholisch (= 11.61 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1356 und später: Gericht im Amt Biedenkopf
- 1821-1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Battenberg
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (Umbenennung)
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
- 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Biedenkopf
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Altkreis
Biedenkopf
Gemeindeentwicklung
Zum 31.12.1971 wurde Dexbach im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil der Stadtgemeinde Biedenkopf eingegliedert.
Gericht
- Landgräfliches Gericht, das 1451/1472 und später vom Schultheißen des Stadtgerichts Biedenkopf in Personalunion verwaltet wurde, Verpfändungen Biedenkopf (Ziffer 3a, Amt)
- Die Kompetenz des Gericht Dexbach dürfte stets auf die niedere Gerichtsbarkeit beschränkt gewesen sein
- Schultheiß 1472, 6 Schöffen 1495.
- 1821: Landgericht Biedenkopf
- 1867: Amtsgericht Biedenkopf
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1332 verkaufen Gottfried von Dexbach und seine Ehefrau ihren Hof und sämtliche Güter in der Gemeinde Dexbach dem Kloster Haina; Erneuerung der Schenkung 1348. 1395 leisten die von Hohenfels Verzicht auf ihre Lehnsansprüche an dem so genannten Hainegut, behalten sich jedoch ihre Gülten, Gefalle und sonstigen Rechte daran vor. 1365 verkaufen Kraft Döring und seine Ehefrau dem Ritter Johann von Breidenbach ihren Anteil am Luternberg bei Dexbach. 1388 sind 2 Höfe in Dexbach nassau-dillenburgische Lehen der von Hohenfels; Lehnserneuerungen bis 1517. 1429 versetzt Johann im Heppenberge seinen Hohenfels Hof zu Dexbach dem Burgmann Peter von Treisbach zu Mellnau. 1437 belehnen die von Hohenfels Hermann Lüger mit dem so genannte Heppenberger Hof zu Dexbach, nachdem dieser den verpfändeten Hof ausgelöst hat. 1462 belehnen die von Hohenfels Gombrecht von Dexbach mit dem Hof daselbst, wie er ihn hergebracht und zu Lehen gehabt hat. 1483 ist der Hof an Peter Weifenbach, 1518 an den Biedenkopfer Bürger Ritz Gombach verlehnt. 1577 hat das Hospital Haina Einkünfte aus etlichen Gütern zu Dexbach. Einkünfte erhalten ferner die Erben der von Hohenfels aus dem so genannte Brühlhof zu Dexbach (von Nassau damals bestritten). Ortsadel: 1315-1481
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Pfarrer 1393 genannt (Klosterarchiv V Nr. 201)
- 1613 wird die seitherige Pfarrei Eifa [Kreis Frankenberg] als Filiale der Pfarrei Dexbach eingepfarrt
Patrozinien
- Thomas [1504]
Pfarrzugehörigkeit
Pfarrkirche, der 1577 und später Engelbach eingepfarrt ist
1710 wird Eifa nach Frohnhausen [Kreis Frankenberg] ausgepfarrt
Patronat
1577 landgräflich
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Jacob Mercator (Kremer) vor 1567 bis nach 1576
Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Stephan, Dekanat Christenberg, Sendbezirk Christenberg
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mittelpunktfunktion
Gerichtvorort 1502 und 1593
1593 gehören zum Gericht Dexbach außer Dexbach die Orte Engelbach und (Wüstung) Pferdsbach
1654, 1742 und noch Mitte 19. Jahrhundert wird in Dexbach Kupferbergbau betrieben. Um 1750 besteht bei Dexbach eine Kupferzementieranstalt; nach 1918 abgebrochen. Ehemalige Braunsteingrube Hassenroth 2 km westlich Dexbach. 1848 eröffnet; gehörte zur Carlshütte. Auf ehemalige Köhlerei deuten die Flurnamen Köhlerswiese, Hinterm Köhler (südöstlich Dexbach nahe Forsthaus Dexbach)
Nachweise
Literatur
- Classen, Kirchliche Organisation, S. 113
- Hütteroth, althessische Pfarrer, S. 492
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Dexbach, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9459_dexbach> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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