Wolfskaute

Dorf · 330 m über NN  
Gemeinde
Rauschenberg
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

8 km nördlich von Kirchhain

Lage und Verkehrslage

Dorf mit regellosem Grundriss oder lockerer Gehöftanordnung auf einem nach Nordosten stark abfallenden Bergrücken.
Zufahrt zur Straße Rauschenberg-Schwabendorf

Ersterwähnung

1708/1710

Siedlungsentwicklung

Private Initiative des Schwabendorfer Pfr. Daniel Martin führt 1699 zur Gründung einer Tochtersiedlung der Hugenottenkolonle Schwabendorf im Bereich der Wüstung Hüttelndorf in der Rauschenberger Gemarkung 1699 wird der angewiesene Siedelplatz für kurze Zeit von 4 franz. Familien besetzt, dann von dt. Familien, denen später 1 franz. Familien aus Schwabendorf nachfolgt. Obwohl auch in der Folgezeit der Zuzug von Hugenotten ausbleibt, behält der Ort den Status einer Kolonie und ist in Gemeinde-, Schul- und Kirchenangelegenheiten Schwabendorf angegliedert. Allmähliche Lösung aus dem Gemeindeverband während des 19. Jahrhundert Durch partiellen Wüstungvorgang seit 1850 hat der Ort den ursprgl. Charakter eines Straßendorfs verloren.

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • Colonie 1699

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1932/35

Älteste Gemarkungskarte

1847

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3493060, 5640283
UTM: 32 U 492989 5638467
WGS84: 50.897819° N, 8.900297° O

Statistik

Ortskennziffer

534017070

Flächennutzungsstatistik

  • 1746 (Hektar): ca. 22 Ackerl., ca. 3,5 Grünland
  • 1838 (Kasseler Acker): 70 stellbares Land, 4 Wiesen, 3 Gärten, 4 Triesche
  • 1885 (Hektar): 32, davon 23 Acker (= 71.88 %), 2 Wiesen (= 6.25 %), 2 Holzungen (= 6.25 %)
  • 1961 (Hektar): 32, davon 1 Wald (= 3.12 %)

Einwohnerstatistik

  • 1699: 4 franz. Familien 1737: 1 franz., 5 dt. Familien 1746: 1 franz., 7 dt., 1780: 1 franz., 9 dt. Familien, 1812: 48 Einwohner, 1838: 84, 1885: 47, 1925: 36, 1939: 33, 1950: 33, 1961: 31 Einwohner - 1861: 83 evangelisch-ref., 5 römisch-katholischEinwohner 1961: alle Einwohner evangelisch-
  • 1780: 1 Bauern, 7 Handwerker, davon 7 mit mehr als 0,5 ha Land, 2 Tagelöhner
  • 1838 (Familien): 8 Ackerbau, 4 Gewerbe, 3 Tagelöhner 8 nutzungsberechtigte, 4 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 3 Beisitzer. 1961 (Erwerbspersonen): 13 Land- und Forstwirtschaft, 6 Produzierendes Gewerbe, 1 Handel und Verkehr, 1 Dienstleistungen und Sonstiges
  • 1885: 47, davon 47 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961: 31, davon 31 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1699-1800: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Französische Kanzlei (ursprünglich Französische Kommission, dann Französische Kanzlei, ab 1778 offiziell Französische Justizkanzlei)
  • 1800-1803: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Rauschenberg
  • 1803-1807: Kurfürstentum Hessen, Amt Rauschenberg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Rauschenberg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Kirchhain
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Kirchhain
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kirchhain
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf

Altkreis

Marburg

Gemeindeentwicklung

Am 31.1.1971 wurde Wolfskaute im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil der neu gebildeten Stadtgemeinde Rauschenberg eingegliedert.

Gericht

  • 1821: Justizamt Rauschenberg
  • 1867: Amtsgericht Rauschenberg
  • 1932: Amtsgericht Kirchhain

Herrschaft

  • Bis 1800 unterstand die Kolonie der Französischen Kanzlei der landgräflichen Regierung in Kassel.

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit

Seit 1699 der reformierten Pfarrei Schwabendorf eingepfarrt.

Bekenntniswechsel

1699 französisch-refomierte Gemeinde

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Wolfskaute, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9409_wolfskaute> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9409