Wolfshausen

Dorf · 174 m über NN  
Gemeinde
Weimar (Lahn)
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

ca. 9 km südlich Marburg

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss am Ost-Rand der Lahntalebene; teils in der Aue (Hochwassergebiet) teils an einem Steilhang der Mittelterrasse gelegen. Kirche isoliert am Ost- Rand von Wolfshausen auf der Mittelterrasse.
Die B 3 zieht am West-Rand des Ortes vorbei. In ihrem alten Verlauf vor 1715 führte die Landstraße Frankfurt-Bremen bzw. Kassel über die Furten Wolfshausen und Argenstein bzw. auch über den Uferweg nach Ronhausen. - 1756 Bau der Nehbrücke unterhalb einer alten Lahnfurt ca. 1,2 km nördlich Wolfshausen. Im 19. Jahrhundert wurde hier ein Gehöft mit Straßenwirtschaft angelegt.

Ersterwähnung

1269

Historische Namensformen

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1947/48

Älteste Gemarkungskarte

1723

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3481580, 5622002
UTM: 32 U 481513 5620193
WGS84: 50.733236° N, 8.738037° O

Statistik

Ortskennziffer

534020120

Flächennutzungsstatistik

  • 1838 (Kasseler Acker): 400 stellbares Land, 90 Wiesen, 12 Gärten, 15 Triesche, 150 Wald
  • 1885 (Hektar): 367, davon 118 Acker (= 32.15 %), 27 Wiesen (= 7.36 %), 186 Holzungen (= 50.68 %)
  • 1961 (Hektar): 367, davon 142 Wald (= 38.69 %)

Einwohnerstatistik

  • 1577 und 1681: 8 hausgesessene bzw. hausgesessene Manasch. 1743: 79, 1838: 70, 1885: 133, 1925: 129, 1939: 143, 1950: 216, 1961: 215 Einwohner - 1861: 140 evangelisch-lutherisch Einwohner, 6 Mitgl. abweichender Sekten. 1961: 195 evangelisch, 19 römisch-katholisch Einwohner - 1743: 10 Ackerleute, 2 Leineweber, 2 Schmiede, 2 Wagner, 1 Schneider, 3 Wirte. 1838 (Familien): 14 Ackerbau, 1 Gewerbe, 1 Tagelöhner 11 nutzungsberechtigte Ortsbürger, 3 Beisitzer. 1961 (Erwerbspersonen): 38 Land- und Forstwirtschaft, 33 Produzierendes Gewerbe, 18 Handel und Verkehr, 18 Dienstleistungen und Sonstiges
  • 1885: 133, davon 129 evangelisch (= 96.99 %), 0 katholisch, 4 andere Christen (= 3.01 %)
  • 1961: 215, davon 195 evangelisch (= 90.70 %), 19 katholisch (= 8.84 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • Um 1400: Gericht Reizberg. 1565 und später: Gerichtstuhl Oberweimar im Gericht Reizberg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Ebsdorf
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf

Altkreis

Marburg

Gemeindeentwicklung

Am 1.7.1974 wurde Wolfshausen im Zuge der hessischen Gebietsreform in die Gemeinde Weimar eingegliedert.

Gericht

  • 1821: Landgericht Marburg
  • 1850: Justizamt Marburg
  • 1867: Amtsgericht Marburg
  • 1932: Amtsgericht Fronhausen
  • 1948: Amtsgericht Marburg

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1293 hat der Deutsche Orden Marburg Güterbesitz in W.; er umfaßt 1358 einen Hof mit 39 Morgen Ackerland und 3 MorgenWiesen; bis 1549 veräußert. - 1357 haben die Scheuernschloß einen Hof in W. - Die von Weitershausen sind 1374 mit einem Gut, 1455 mit einem Eigenhof in W. begütert. - Der Zehnte gehörte 1334 dem Deutsche Orden Marburg

Ortsadel

1269-1290

Kirche und Religion

Ortskirchen

Patrozinien

  • Albanus

Pfarrzugehörigkeit

Pfarrkirche; 1630: Filiale von Niederwalgern; seit 1691 Vikariat von Cappel; seit 1957: Filiale von Roth.

Patronat

Marburg, Deutscher Orden1334 präsentieren abwechselnd der Deutsche Orden Marburg und Weitershausen, vondie von Weitershausen. 1461: von Weitershausen; 1469 ist der Kirchsatz von den von Weitershausen an die Schweinsberg, Schenken zuSchenken zu Schweinsberg versetzt. Um 1530 sind die Schenken, 1577 die Schenken und die Fronhausen, Vögte vonVögte von Fronhausen Patrone.

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Reformierter Bekenntniswechsel: 1606(?), 1624 wieder lutherisch.

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Sendbezirk Oberweimar. Dekanat Amöneburg

Juden

Jude 1532 genannt.

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachweise

Literatur

  • S. Enderle, Die Gemarkung Wolfshausen. Ein Beispiel kulturgeographischer Betrachtung. In: Geographische Rundschau 11, 1959, S. 337-343 (Plan)
  • F. MOHN, Wolfshausen, 1974
  • Historisches Ortslexikon Marburg, S. 354-355

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Wolfshausen, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9408_wolfshausen> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9408