Weipoltshausen

Die Lage von Weipoltshausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
ca. 16,5 km südwestlich Marburg
Lage und Verkehrslage
Mehrgliedriges Dorf mit regellosem Grundriss und teilweise lockerer Gehöftanordnung. Im Norden zieht sich auf nach Süden zur Mittlau abfallendem Hang quer durch das Bachtal das sog. Unterdorf in lockerer Bebauung beiderseits der Straße; nach Süden anschließend sog. Oberdorf. Auf einem Niederterrassensporn die teilweise ummauerte Kirche; im Südwest Gehöftgruppe auf Mittelterrasse.
Straße nach Reimershausen kreuz 1 km östlich Weipoltshausen die Straße Altenvers-Kirchvers (alte Amtsstraße Gießen-Gladenbach bzw. Biedenkopf)
Ersterwähnung
1200/1220
Historische Namensformen
- Wipaldeshusen (1200/1220) [Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 2 S. 377]
- Wypoltishusen (1302) [HStAM Bestand Urk. 13, Nr. 4763]
- Wypulczhusen (1359 und 1398)
- Wypelczhusen (1469)
- Weibolshausen (1572)
- Weypoltshausen (1604)
- Weibelshausen (1708/10)
- Weiboldshausen [Niveaukarte Kurfürstentum Hessen 1840-1861]
Ortsteile
Mühlhausen
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Umlegung der Flur
1930/32
Älteste Gemarkungskarte
1777
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3472008, 5618335
UTM: 32 U 471945 5616528
WGS84: 50.69989° N, 8.602736° O
Statistik
Ortskennziffer
534013100
Flächennutzungsstatistik
- 1838 (Kasseler Acker): 605 stellbares Land, 300 Wiesen, 16 Gärten, 10 Triesche, 138 Wald
- 1885 (Hektar): 431, davon 174 Acker (= 40.37 %), 68 Wiesen (= 15.78 %), 159 Holzungen (= 36.89 %)
- 1961 (Hektar): 430, davon 142 Wald (= 33.02 %)
Einwohnerstatistik
- 1502: 11 Männer. 1577: 27, 1630: 23 hausgesessene 1681: 16 hausgesessene Mannschaften 1747: 28 Haushalte 1838: 160, 1885: 217, 1925: 265 Einwohner, 1939: 273, 1950: 341, 1961: 335 Einwohner - 1861: 173 evangelisch -luth., 1 evangelisch -ref. Einwohner 1961: 300 evangelisch, 23 römisch-katholischEinwohner - 1630: 7 zweispänn., 13 einspänn. Ackerleute, 3 Einläuftige 1838 (Familien): 24 Ackerbau, 3 Gewerbe, 1 Tagelöhner 22 nutzungsberechtigte, 6 nicht nutzungsher. Ortsbürger. 1961 (Erwerbspersonen): 82 Land- und Forstwirtschaft, 94 Produzierendes Gewerbe, 12 Handel und Verkehr, 6 Dienstleistungen und Sonstiges
- 1885: 217, davon 217 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 335, davon 300 evangelisch (= 89.55 %), 23 katholisch (= 6.87 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1374 und später: Gericht Lohra, das seit 1601 mit dem Gericht Fronhausen vereinigt ist
- 1686: Amt Fronhausen
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Lohra
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Altkreis
Marburg
Gemeindeentwicklung
Zum 1.7.1974 wurde Weipoltshausen im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der Gemeinde Lohra eingegliedert.
Gericht
- 1821: Justizamt Fronhausen
- 1867: Amtsgericht Fronhausen
- 1948: Amtsgericht Marburg
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1200 /1220 besitzt Stift Wetter 5 Hufen, die zu Mannlehen ausgetan sind. 1234 bestätigt Papst Gregor IX. den Stiftsbesitz, der 1494 und 1527 7 Höfe umfaßt; der Haupthof des Stifts in W. ist 1411 verpfändet. - Landgräfliche Besitz erstm. 1357 bezeugt. 1494 sind dem Landgraf 3 Pflüge in W. dienstbar. - Der Zehnte ist 1405 solms. Lehen der Vögte von Fronhausen
Ortsadel
1272-1372 (?)
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Kirche 1234 zu erschließen (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 2 Nr. 548); Rechtsstellung ungewiß.
Pfarrzugehörigkeit
1577 nach Kirchvers eingepfarrt. 1630 und später: Filiale von Kirchvers
Bekenntniswechsel
Da Filial von Kirchvers, Einführung der Reformation vermutlich ab 1527. Reformierter Bekenntniswechsel: 1605, 1624 wieder lutherisch
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Sendbezirk Lohra
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- K.A. Müller, W. Unsere Heimat und ihr Umkreis von einst und jetzt (1973) (Plan)
- Historisches Ortslexikon Marburg, S. 331-332
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die acquirierten Lande und die verlorenen Gebiete, S. 350
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Weipoltshausen, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9386_weipoltshausen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9386