Wehrshausen

Dorf · 280 m über NN  
Gemeinde
Marburg
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

3 km westlich Marburg

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss auf einem nach Südwest auslaufenden Hang. Kirche am Nord-Rand des alten Ortskerns in leicht erhöhter Lage mit Gehöftgruppe. Moderne Bebauung hangaufwärts im Norden und Osten.
Straße Marburg-Elnhausen (im Zuge der alten Siegischen Landstraße) bzw. Dagobertshausen; nach Süden abzweigend Straße Richtung Neuhöfe bzw. Cyriaxweimar. Straße Marburg-Caldern östlich von Wehrhausen abzweigend. Dicht östlich von Wehrhausen führte der frühe Höhenweg der Weinstraße (Rhein-Main-Gebiet - Paderborn / Bremen) über den Marburger Rücken.

Ersterwähnung

1254

Siedlungsentwicklung

Auf eine wüste Burg 0,7 km südlich W. deutet der Flurnamen Ringmauer

Historische Namensformen

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1904/05, 1916, 1919

Älteste Gemarkungskarte

1801

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3480738, 5630752
UTM: 32 U 480671 5628940
WGS84: 50.811864° N, 8.725652° O

Statistik

Ortskennziffer

534014140

Frühere Ortskennziffer

534014323

Flächennutzungsstatistik

  • 1838 (Kasseler Acker): 767 stellbares Land, 114 Wiesen, 35 Gärten, 218 Wald. 1885 (ha): 334, davon 165 Ackerl., 55 Wiesen, 98 Holz. 1961 (ha): 334, davon 75 Wald
  • 1885 (Hektar): 336, davon 165 Acker (= 49.11 %), 55 Wiesen (= 16.37 %), 98 Holzungen (= 29.17 %)
  • 1961 (Hektar): 344, davon 75 Wald (= 21.80 %)

Einwohnerstatistik

  • 1577: 7, 1630: 14 hausgesessene 1681: 6 hausgesessene Mannsch. 1747: 11 Feuerstellen, 80 Einwohner 1838: 163, 1885: 172, 1925: 206, 1939: 330, 1950: 394, 1961: 450 Einwohner - 1861: 198 evangelisch-lutherisch Einwohner 1961: 382 evangelisch, 56 römisch-katholisch Einwohner - 1630: 3 Ackerleute, 1 Einläuftige 1747: 3 Schmiede, 2 Schneider, 1 Wagner. 2 Leineweber, 1 Müller, 1 Wirt, 1 Strick- und Nähen, 2 Tagelöhner 1838 (Familien): 15 Ackerbau, 4 Gewerbe, 5 Tagelöhner 10 nutzungsberechtigte, 11 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 3 Beisitzer. 1961 (Erwerbspersonen): 63 Land- und Forstwirtschaft, 35 Produzierendes Gewerbe, 19 Handel undVerkehr, 76 Dienstleistungen und Sonstiges
  • 1885: 172, davon 161 evangelisch (= 93.60 %), 0 katholisch, 11 andere Christen (= 6.40 %)
  • 1961: 450, davon 382 evangelisch (= 84.89 %), 56 katholisch (= 12.44 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1494 und später: Gericht Caldern
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Oberhessen, Gericht Caldern
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Oberhessen, Gericht Caldern
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Caldern
  • 1815. Kurfürstentum Hessen, Amt Kaldern und Reitzberg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
  • 1981: Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Marburg-Biedenkopf

Altkreis

Marburg

Gemeindeentwicklung

Am 1.7.1974 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung der bis dahin selbständigen Gemeinde in die Stadtgemeinde Marburg.

Gericht

  • 1821: Landgericht Marburg
  • 1850: Justizamt Marburg
  • 1867: Amtsgericht Marburg

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1254 erwirbt der Deutsche Orden Marburg von einer Weilburger Familien ein Eigengut in W. 1358/75 umfaßt der Deutsche Orden-Besitz einen Hof mit 34 Morgen Ackerland und 3 Morgen Wiesen. - 1346 haben die Döring einen Hof zu W. - 1417 stiften die von Breidenstein und von Löwenstein dem Hospital in Biedenkopf ein in zwei Hofreiten geteiltes Gut; ein weiteres Gut erhält das Hospital von den von Breidenbach. - 1494 sind dem Landgraf 21/2 Pflüge in W. dienstbar. - 1374 ist der Zehnte (teilw.?) falkenstein. Lehen der von Bicken

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • capella 1339; gestiftet von den Döring (KUCHENBecker, Analecta III, S. 142). Rechtsstellung im 14. Jahrhundert ungewiß; viell. seit 1350/60 bis zur Ref. Pfarrkirche. Wallfahrtskirche viell. schon seit Mitte 14. Jahrhundert bis 1526.

Patrozinien

  • Maria

Pfarrzugehörigkeit

Nach 1542 Vikariat der Marburger Pfarrkirche. 1565: Vikariat, 1630: Filiale, 1747: Vikariat, später wieder Filiale von Elnhausen

Patronat

1339 bis ca. 1424 die Döring, bis ca. 1570 von Hatzfeld, seitdem Deutscher Orden Marburg.

Bekenntniswechsel

Da Filial von Elnhausen, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Elnhäuser Pfarrer Konrad Wolff um 1527. Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch.

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Sendbezirk Michelbach

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachweise

Literatur

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Wehrshausen, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9378_wehrshausen> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9378