Treisbach

Die Lage von Treisbach im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
8 km östlich von Biedenkopf
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regelhaften Grundrissmerkmalen zwischen dem gleichnamigen Bach und der Engelbach-Niederung auf einem nach Osten auslaufenden breiten Feldrücken. Kirche mit Kirchhof auf höchstem Punkt in zentraler Lage. Die Mehrzahl der Gehöfte ist regelhaft ausgerichtet auf die Durchgangsstraße Engelbach-Niederasphe, die in Ortsmitte von Westen nach Osten abbiegt. Gitterförmiges Gassennetz im Ortskern; im Westen lockere Bebauung.
Die Straße Engelbach-Amönau wird in Ortsmitte gekreuzt von der Straße Warzenbach-Niederasphe.
Ersterwähnung
1250
Siedlungsentwicklung
Am W-Hang des Leiseberges karolingerzeitl. Keramikfunde
Historische Namensformen
- Dreysbach, de (1250) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, Nr. 178]
- Tresbahc (1283)
- Dreispach, in (1300) [Gudenus, Codex II Nr. 141, S. 293]
- Dreysbach (1318)
- Treysbach, von (1337)
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1259) (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 2, Nr. 558)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Speckmühle
- Wetschermühle
Umlegung der Flur
1920/24
Älteste Gemarkungskarte
um 1730
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3475350, 5642284
UTM: 32 U 475286 5640467
WGS84: 50.915321° N, 8.648429° O
Statistik
Ortskennziffer
534021070
Flächennutzungsstatistik
- 1570: 14 Lehnhöfe, 47 freie Erbgüter
- 1838 (Kasseler Acker): 2251 stellbares Land, 497 Wiesen, 86 Gärten, 285 Triesche, 1528 Wald
- 1885 (Hektar): 1159, davon 489 Acker (= 42.19 %), 157 Wiesen (= 13.55 %), 381 Holzungen (= 32.87 %)
- 1961 (Hektar): 1158, davon 446 Wald (= 38.51 %)
Einwohnerstatistik
- 1502: 29 Männer. 1577: 57
- 1580: 27 Ackerleute, 25 Einläuftige 1630: 14 zweispäun., 12 einspänn. Ackerleute, 24 Einläuftige 1782: 6 Schmiede, 3 Wagner, 2 Schreiner, 1 Küfer, 3 Schneider, 2 Müller, 3 Pottaschensieder, 27 Leineweber, 1 Wirt, 6 Tagelöhner. 1838 (Familien): 68 Ackerbau, 6 Gewerbe, 12 Tagelöhner 63 nutzungsberechtigte, 17 nicht nutzungsher. Ortsbürger, 6 Beisitzer
- 1630: 50 hausgesessene
- 1681: 42 hausgesessene Mannschaften
- 1747: 66 Haushalte
- 1782: 410
- 1861: alle Einwohner evangelisch-lutherisch 1961: 630 evangelisch, 11 römisch-katholischEinwohner -
- 1885: 555, davon 555 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961 (Erwerbspersonen): 249 Land- und Forstwirtschaft, 87 Produzierendes Gewerbe, 20 Handel und Verkehr, 13 Dienstleistungen und Sonstiges
- 1961: 650, davon 630 evangelisch (= 96.92 %), 11 katholisch (= 1.69 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1374: Gfsch., später Amt Wetter
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Wetter
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Altkreis
Marburg
Gemeindeentwicklung
Am 1.7.1974 wurde Amönau im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil der neu gebildeten Stadtgemeinde Wetter eingegliedert.
Gericht
- 1821: Justizamt Wetter
- 1867: Amtsgericht Wetter
- 1948: Amtsgericht Marburg
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Haina, Kloster Altenberg, Kloster Georgenberg, Kloster Wetter, Stift Caldern, Kloster 1259 schenkt Hedwig von Treisbach Kloster Haina den ihr erblich zugefallenen Hof in Treisbach - 1299 verkauft Luckard, Witwe Friedrichs von Steinbrücken dem Kloster Altenberg den Hof zu Treisbach mit Zubehör. 1300 kommt eine Schenkung eines Walter, einst Pfarrer in Wetzlar, über einen halben Hof hinzu. 1326 erwirbt Kloster Georgenberg durch Tausch Güterbesitz. - 1337 hat das Stift Wetter ein Gut in T. 1464 und 1469 befinden sich unter den Höfen, die an das Stift Wetter Abgaben leisten: Hof der von Treisbach (1570 im Besitz der von Hatzfeld), Hof der Peterskapelle in Wetter (1570 im Besitz des Kirchkastens Wetter), Hof des Kloster Georgenberg (1570 zur Hälfte landgräflich), die Höfe der von Hohenfels und von Hatzfeld (1570 je zur Hälfte im Besitz der von Hatzfeld und Rau von Nordeck), Hof der Schenken zu Schweinsberg (1570 im Besitz der Lebenstein und von Rehen), Höfe der Äbtissin und des Stifts Wetter, Landgrafenhof; 1471 Hof der von Biedenfeld genannt - 1283 überläßt Graf Siegfried von Wittgenstein Kloster Caldern 1 Mühle mit Wiese zu T.
Zehntverhältnisse
Der Zehnte war 1388 nassau-dillenburg. Lehen der von Hohenfels
Ortsadel
1250-1549
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Priester 1250 genannt (Klosterarch. V Nr. 178)
- 1303: plebanus
- Pfarrkirche
Patrozinien
- Georg (Georgius)
Patronat
1577 Landgraf und Gemeinde, 1747 Landgraf
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Johann Siegfried Becker (Pistorius) ca. 1527 bis nach 1545, 1517 als katholischer Pfarrer genannt.
Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch.
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Stephan, Dekanat Christenberg, Sendbezirk Christenberg
Kultur
Schulen
1910 Volksschule mit zwei Klassen
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- Schäfer, Ortschaften, S. 19-22
- Historisches Ortslexikon Marburg, S. 306-307
- Doepner, Altenberg, S. 470
- Classen, Kirchliche Organisation, S.114
- Hütteroth, althessische Pfarrer, S. 543
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Treisbach, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9357_treisbach> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9357