Stausebach

Die Lage von Stausebach im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
2,5 km nördlich Kirchhain
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss in flachem, nach Südosten offenem Talkessel beiderseits eines Bachlaufes aus dem Hirschgrund. Kirche mit mehreckig ummauertem Kirchhof am West-Rand des Ortes.
Straße Himmelsberg-Kirchhain bzw. Niederwald. Die alte Niederrheinische Landstraße lief südlich am Ort vorbei; südöstlich Verzweigung nach Langenstein; späterer Abzweig nach Kirchhain im Zuge der Amtsstraße von Rauschenberg
Ersterwähnung
1268
Siedlungsentwicklung
Auf eine wüst Siedlung deutet der Flurnamen zu Gießelshausen ca. 1,2 km südlich Stausebach
Historische Namensformen
- Stuzenbach (1268) [UB Arnsburg Nr. 118]
- Stusinbach (1294)
- Stuszenbaig (1294)
- Stuzinbach (1317)
- Stuzimbach (1395)
- Stussenbach (1398)
- Stutzenbach (1439)
- Staussenbach (1571)
- Stautzenbach (1708/10)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Umlegung der Flur
1920/23
Älteste Gemarkungskarte
1810
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3493278, 5634034
UTM: 32 U 493206 5632220
WGS84: 50.841649° N, 8.903511° O
Statistik
Ortskennziffer
534011130
Flächennutzungsstatistik
- 1838 (Kasseler Acker): 1290 stellbares Land, 211 Wiesen, 37 Gärten, 114 Triesche, 537 Wald
- 1885 (Hektar): 575, davon 314 Acker (= 54.61 %), 63 Wiesen (= 10.96 %), 141 Holzungen (= 24.52 %)
- 1961 (Hektar): 591, davon 143 Wald (= 24.20 %)
Einwohnerstatistik
- 1585: 25, 1646: 26, 1664: 35 Haushalte 1747: 167, 1838: 277, 1885: 307, 1925: 320, 1939: 270, 1950: 373, 1961: 294 Einwohner - 1861: 309 römisch-katholisch, 1 evangelisch-lutherisch, 1 evangelisch-ref. Einwohner 1961: 288 römisch-katholisch, 6 evangelischEinwohner - 1838 (Familien): 30 Ackerbau, 19 Gewerbe, 2 Tagelöhner 40 nutzungsberechtigte, 3 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 8 Beisitzer. 1961 (Erwerbspersonen): 87 Land- und Forstwirtschaft, 42 Produzierendes Gewerbe, 17 Handel und Verkehr, 13 Dienstleistungen und Sonstiges
- 1885: 307, davon 7 evangelisch (= 2.28 %), 300 katholisch (= 97.72 %)
- 1961: 294, davon 6 evangelisch (= 2.04 %), 288 katholisch (= 97.96 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1327 gehört St. zu den Orten, die zum Gedinge des Amöneburger Amtmaans beisteuern. 1395 und später: Amt Amöneburg
- 1787: Kurfürstentum Mainz, Oberamt Amöneburg, Amtsvogtei Amöneburg
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Fritzlar, Amt Amöneburg
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Kirchhain
- 1815: Kurfürstentum Hessen, Amt Amöneburg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Kirchhain
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Kirchhain
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kirchhain
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
- 1981: Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Altkreis
Marburg
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 wurde Stausebach im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil der neu gebildeten Stadtgemeinde Kirchhain eingegliedert.
Gericht
- 1821: Justizamt Kirchhain
- 1867: Amtsgericht Kirchhain
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1268 und 1282 erwirbt Kloster Arnsburg Güterbesitz in St. - 1279 kauft der Deutsche Orden Marburg Güter in St. - 1358: 1 Hof der Pietanz des Deutsche Orden mit 12 Morgen Ackerland genannt - 1324 verfügt das Erzstift Mainz über Einkünfte aus Güterbesitz. - 1350 erwirbt der Marburger Bürger Hermann Bruning Güterbesitz, der 1430 an das Kloster Haina fällt. 1451 erwirbt das Kloster 2 verpfändete Höfe der von Dernbach. - 1567/1582 verfügt der Deutsche Orden über 3 Höfe; 1 Hof gehört zum Kirchenkasten in Kirchhain; 1 Hof zinst an die von Linsingen. 2 Höfe gehören dem Erzstift Mainz; 2 Hainer Höfe sind im Besitz der von Schwalbach. - Der Zehnte ist 1431 ziegenhain., seit 1450 landgräflich Lehen der von Dernbach
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Pfarrer 1366 genannt (MÜLLER S. 244).
- 1482: Pfarr- und Wallfahrtskirche
Patrozinien
- Maria [1599]
Pfarrzugehörigkeit
seit der Ref. zeitweise vom Pfarrer in Anzefahr versorgt. Seit 1608 (?) Filiale von Anzefahr
Patronat
Patronat: 1527 von Falkenberg
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Conrad Schnaube (Spiräus) 1527-1535
Katholischer Bekenntniswechsel: 1604, nachdem der evangelische Pfarrer von Kurmainz vertrieben und ein katholischer eingesetzt wird.
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Sendbezirk Amöneburg
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- Schneider, Stadt und Amt Amöneburg, bes. S. 93 ff., S. 433 f.
- E. Müller, Der Stadtteil St. In: Küther (Bearb.), Kirchhain, Stadt an Ohm und Wohra in Wort und Bild, 1977, S. 242 ff.
- Historisches Ortslexikon Marburg, S. 295-296
- Menk, Konfessionspolitik, S. 121
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Stausebach, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9339_stausebach> (aufgerufen am 27.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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