Sindersfeld

Die Lage von Sindersfeld im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
6 km nordwestlich von Kirchhain
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss auf breitem nach Südwest streichenden Feldrücken; in leichter südöstlicher Hanglage zieht sich das Dorf bis an den Rand des Wohlgrabens. Kirche am Südost-Rand des Ortes.
300 m südwestlich von Sindersfeld vereinigen sich die Straßen von Betziesdorf und Anzefahr nach Rauschenberg. Alte Amtsstraße Marburg-Rauschenberg an der Nord-Spitze des Ortes (zugleich der ursprüngliche Zug der alten Landstraße Marburg-Kassel)
Ersterwähnung
1241
Siedlungsentwicklung
1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Fleckenbühl.
Historische Namensformen
- Sindelasfelt (1241) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, Nr. 128]
- Sindelatsfelde (1254)
- Sindelagesfelt (1259)
- Sindelarsvelde (1264)
- Sindelosfelde (1289)
- Syndersfelden (1300)
- Synderatsfelde (1324)
- Sindirsfelde (1394)
- Symmersfeld (1500)
- Sindersfelden (1571)
Umlegung der Flur
1904/1905
Älteste Gemarkungskarte
1809
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3491026, 5636927
UTM: 32 U 490955 5635112
WGS84: 50.867624° N, 8.871468° O
Statistik
Ortskennziffer
534011120
Flächennutzungsstatistik
- 1838 (Kasseler Acker): 533 stellbares Land, 46 Wiesen, 28 Gärten, 2 Triesche, 200 Wald
- 1885 (Hektar): 239, davon 148 Acker (= 61.92 %), 20 Wiesen (= 8.37 %), 59 Holzungen (= 24.69 %)
- 1961 (Hektar): 258, davon 49 Wald (= 18.99 %)
Einwohnerstatistik
- 1585: 14, 1664: 15 Haushalte 1747: 114, 1838: 279, 1885: 211, 1925: 228, 1939: 281, 1950: 326, 1961: 322 Einwohner - 1861: 259 römisch-katholisch, 2 evangelisch-lutherisch, 1 evangelisch-ref.Einwohner - 1838 (Familien): 15 Ackerbau, 14 Gewerbe, 9 Tagelöhner 29 nutzungsberechtigte, 11 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 3 Beisitzer. 1961 (Erwerbspersonen): 75 Land- und Forstwirtschaft, 57 Produzierendes Gewerbe, 13 Handel und Verkehr, 14 Dienstleistungen und Sonstiges
- 1885: 211, davon 4 evangelisch (= 1.90 %), 207 katholisch (= 98.10 %)
- 1961: 322, davon 5 evangelisch (= 1.55 %), 310 katholisch (= 96.27 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1395 und später: Amt Amöneburg
- 1787: Kurfürstentum Mainz, Oberamt Amöneburg, Amtsvogtei Amöneburg
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Fritzlar, Amt Amöneburg
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Rauschenberg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Kirchhain
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Kirchhain
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kirchhain
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
- 1981: Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Altkreis
Marburg
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 wurde Sindersfeld im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil der neu gebildeten Stadtgemeinde Kirchhain eingegliedert.
Gericht
- 1821: Justizamt Rauschenberg
- 1867: Amtsgericht Rauschenberg
- 1932: Amtsgericht Kirchhain
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1241 bestätigen die Grafen von Ziegenhain die frühere Schenkung eines predium ihres Ministerialen Dietrich von S. an das Kloster Haina. 1254 erwirbt das Kloster von der Witwe des Ritters Ruding von Herbelhausen ihren Güterbesitz in S. Weiteren Güterbesitz erwirbt das Kloster 1300. - 1289 kauft Kloster Caldern Güter in S. - 1324 und später hat das Erzstift Mainz Einkünfte aus Güterbesitz. - 1267 verkauft Dietrich von Elben mit lehnsherrlicher Einwilligung des Landgraf den Zehnten in S. an den Deutsche Orden Marburg. 1358 bezieht der Deutsche Orden den Zehnten von 14 Gütern in S.
Kirche und Religion
Patrozinien
- Matthäus [1727]
Pfarrzugehörigkeit
1589 als Pfarrei des Deutschen Ordens Marburg bezeichnet
1567/82 nach Anzefahr eingepfarrt
Um 1590 und später: Filiale von Anzefahr
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Philipp Steuermeister
Katholischer Bekenntniswechsel: 1608
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Sendbezirk Amöneburg
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- Schneider, Stadt und Amt Amöneburg, bes. S. 432 f.
- Historisches Ortslexikon Marburg, S. 291-292
- Classen, Kirchliche Organisation S. 70
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Sindersfeld, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9332_sindersfeld> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9332