Sarnau

Dorf · 198 m über NN  
Gemeinde
Lahntal
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

6 km nördlich von Marburg

Lage und Verkehrslage

Dorf mit regellosem Grundriss und lockerer Gehöftanordnung am rechten Lahnufer in einer leichten, von Süden heranziehenden Mulde. Moderne Wohnsiedlung im W. Straße von Goßfelden führt durch Sarnau und trifft nördlich des Ortes auf die B 62 (alte Niederrheinische Straße). Nach Osten abgesetzt Bahnhof der Eisenbahnlinie Cölbe – Bad Laasphe ("Obere Lahntalbahn"; "Lahntalbahn I") (Inbetriebnahme der Strecke 19.3.1883). Endbahnhof der Eisenbahnlinie Frankenberg – Lahntal/Sarnau ("Burgwaldbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.7.1890).

Ersterwähnung

1200/1220

Siedlungsentwicklung

Karolingerzeitliche Keramik 0,5 km südlich von Sarnau

Historische Namensformen

Umlegung der Flur

1900/03

Älteste Gemarkungskarte

1753

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3482847, 5636769
UTM: 32 U 482780 5634954
WGS84: 50.866018° N, 8.755292° O

Statistik

Ortskennziffer

534012060

Flächennutzungsstatistik

  • 1838 (Kasseler Acker): 890 stellbares Land, 113 Wiesen, 11 Gärten, 155 Triesche
  • 1885 (Hektar): 278, davon 149 Acker (= 53.60 %), 43 Wiesen (= 15.47 %), 29 Holzungen (= 10.43 %)
  • 1961 (Hektar): 278, davon 29 Wald (= 10.43 %)

Einwohnerstatistik

  • 1502: 10 Männer. 1577 und1630: 14 hausgesessene 1681: 12 hausgesesseneMannsch. 1747: 24 Haushalte 1779: 173, 1838: 256, 1885: 303, 1925: 501, 1939: 536, 1950: 712, 1961: 756 Einwohner - 1861: 295 evangelisch-lutherisch, 1 römisch-katholisch Einwohner 1961: 702 evangelisch, 37 römisch-katholischEinwohner - 1580: 10 Ackerleute, 4 Einläuftige 1630: 3 zweispänn., 4 einspänn.Ackerleute, 7 Einläuftige 1779: 11 Ackerbauern, 2 Schreiner, 2 Schmiede, 2 Schneider, 1 Weißbinder, 2 Leineweber, 2 Schäfer, 7 Tagelöhner. 1838 (Familien): 23 Ackerbau, 3 Gewerbe, 10 Tagelöhner 23 nutzungsberechtigte, 10 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 3 Beisitzer. 1961 (Erwerbspersonen): 79 Land- und Forstwirtschaft, 148 Produzierendes Gewerbe, 88 Handel und Verkehr, 42 Dienstleistungen und Sonstiges
  • 1885: 303, davon 299 evangelisch (= 98.68 %), 4 katholisch (= 1.32 %)
  • 1961: 756, davon 702 evangelisch (= 92.86 %), 37 katholisch (= 4.89 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1374 und später: Gfsch. (Amt) Wetter
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Caldern
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf

Altkreis

Marburg

Gemeindeentwicklung

1.9.1955: Umgemeindung eines bewohnten Flurstücks (16 Einw.) von der Gemeinde Goßfelden. Am 31.12.1970 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform der vorübergehende Zusammenschluss der Gemeinden Goßfelden und Sarnau zur Gemeinde Lahnfels. Am 1.7.1974 wurden Goßfelden und Sarnau als Ortsteile in die Gemeinde Lahntal eingegliedert.

Gericht

  • 1821: Landgericht Marburg
  • 1850: Justizamt Marburg
  • 1867: Amtsgericht Marburg

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1200/1220 hat das Stift Wetter ein Mannlehen von 1 Hufe in S. - 1258 bestätigt die Witwe Krafts von Schweinsberg eine Güterschenkung an das Kloster Haina. 1570 befindet sich ein halber Hof im Besitz des Spitals Haina. - 1280 verkauft Heinrich von Sarnau genannt Scheibe seine Güter und Hofstätten bis auf den Hof seiner Frau an Kloster Caldern. 1287 vertauscht Kloster Caldern seine Güter in S. an den Deutsche Orden Marburg. 1358 verfügt der Deutsche Orden über 2 Höfe in S. mit 1221/2 Morgen Ackerland sowie Wiesen und Rottland; 1707: 1 ganzer Hof, 2 halbe Höfe. - Vor 1447 besitzen die Riedesel zu Staufenberg einen Hof in S. - Im 15. Jahrhundert ist der Zehnte zur Hälfte mainzisch bzw. landgräflich Lehen der von Hatzfeld

Ortsadel

1232 (?), 1282-1375

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1478: capella sive filia ecclesiae parochialis in Gosfelde (WÜRDTWEIN, Dioec. III Nr. 211). 1478 und später Filiale von Goßfelden, seit 1748 und noch 1926 Vikariat, 1960 Filiale von Goßfelden

Patrozinien

  • Cyriakus [1478]

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Sendbezirk Schönstadt

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachweise

Literatur

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Sarnau, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9304_sarnau> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9304