Reddehausen

Die Lage von Reddehausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
8 km nordöstlich von Marburg
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss. Siedlungskomplex im Quellgrund; darüber auf dem von West-Südosten umschwingenden Feldrücken geschlossene Gehöftgruppe. Forsthaus zwischen beiden Siedlungskomplexen.
Straße von Bernsdorf und Schönstadt
Ersterwähnung
1295
Historische Namensformen
- Reidenhusen (1295) [Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 1, 1 Nr. 593]
- Redinhusen (1374)
- Reddenhausen (1577)
- Reddehausen (1630)
Umlegung der Flur
1913/15
Älteste Gemarkungskarte
1722
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3486090, 5638255
UTM: 32 U 486021 5636440
WGS84: 50.879463° N, 8.801301° O
Statistik
Ortskennziffer
534006040
Flächennutzungsstatistik
- 1838 (Kasseler Acker): 733 stellbares Land, 140 Wiesen, 24 Gärten, 33 Triesche
- 1885 (Hektar): 273, davon 193 Acker (= 70.70 %), 51 Wiesen (= 18.68 %), 4 Holzungen (= 1.47 %)
- 1961 (Hektar): 270, davon 5 Wald (= 1.85 %)
Einwohnerstatistik
- 1502: 6 Männer (nur landgräflich Anteil). 1577: 20 (12 landgräflich), 1630: 11 hausgesessene (nur landgräflich Anteil). 1744: 147 Einwohner, 1838: 263, 1885: 261, 1925: 270, 1939: 267, 1950: 389, 1961: 294 Einwohner - 1861: 286 evangelisch-lutherisch, 8 evangelisch-ref., 1 römisch-katholisch Einwohner 1961: 265 evangelisch, 23 römisch-katholisch Einwohner - 1630: 2 zweispänn., 1 einspänn.Ackerleute, 8 Einläuftige (nur landgräflich Anteil). 1744 (nur landgräflich Anteil): 3 Wagner, 1 Wirt, 1 Leineweber, 2 Schmiede, 1 Ziegelbrenner, 2 Tagelöhner. 1838 (Familien): 26 nutzungsberechtigte, 12 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 3 Beisitzer. 1961 (Erwerbspersonen): 65 Land- und Forstwirtschaft, 57 Produzierendes Gewerbe, 12 Handel und Verkehr, 14 Dienstleistungen und Sonstiges
- 1885: 261, davon 261 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 294, davon 265 evangelisch (= 90.14 %), 23 katholisch (= 7.82 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1395 und später: Gericht Schönstadt
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Rosenthal
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Altkreis
Marburg
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 wurde Reddehausen im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Cölbe eingegliedert.
Gericht
- 1821: Landgericht Marburg
- 1860: Justizamt Marburg
- 1867: Amtsgericht Marburg
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1295 schenkt Graf Gottfried von Ziegenhain dem Deutsche Orden Marburg einen Hörigen in R. - 1374 sind die Riedesel mit einem ziegenhain. Lehen in R. begtitert. - 1427 schenken die von Hatzfeld, von Fleckenbühl und die Gaugrebe dem Konvent der Minoriten in Marburg Güterbesitz. - Vor 1447 erwerben die Barfüßer zu Marburg im Tausch einen Hof zu R. - 1479 verkaufen die von Fleckenbühl Ihren Teil und ihre Gerechtigkeit des Medems und Medemlandes, die sie vom Landgraf zu Lehen haben, an den Franziskanerorden in Marburg. - 1525 schenkt Landgraf Philipp den von Hatzfeld den Hof in R., den früher die von Fleckenbühl testamentarisch den Barfüßern in Marburg geschenkt hatten, der aber im Zuge der Ref. an die Landgrafen gekommen war
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
1577 und später: nach Schönstadt eingepfarrt
Bekenntniswechsel
Da Filial von Schönstadt, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Schönstädter Pfarrer Johann Fleckenbühl gen. Bürgel vor 1530. Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch.
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Sendbezirk Schönstadt
Juden
Juden 1744 genannt.
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Reddehausen, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9274_reddehausen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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