Radenhausen

Die Lage von Radenhausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Hof
Lagebezug
ca. 2 km südlich Kirchhain
Lage und Verkehrslage
Gutshof südlich der Alten Ohm an der Straße nach Kirchhain am Rande der Amöneburger Gemarkung
Ersterwähnung
750/779
Siedlungsentwicklung
Partielle Ortswüstung. Lage der alten Dorfstelle ca. 200 m nordwestlichdes bestehenden Gehöfts (ca. 93 600/30 200) beiderseits der Alten Ohm. Auf dem N-Ufer befand sich die Wasserburg der von R., die im 30jähr. Krieg zerstört wurde. 1656/57 Neubau des Hofes am S-Ufer der Alten Ohm auf mainzisch Territorium. 1786 liegt der Hof an seiner heutigen Stelle. Als Dorf scheint R. noch 1500 bestanden zu haben; 1723 bis auf den Hof wüst - Etwa 400 m südlich des heutigen Gutshofs (ca. 93 750/29 600) deuten Erdverfärbungen und Keramikfunde der Zeit um 700 auf einen weiteren Siedlungsplatz, der aber schon früh ausgegangen sein dürfte. - Mit der Auflösung der preuß. Gutsbezirke wird der Hof 1928 nach Amöneburg eingemeindet
Historische Namensformen
- Rodohusen super fluvium, qui dicitur Amana (750/779) [Abschrift des 12. Jahrhundert Urkundenbuch des Klosters Fulda 1, Nr. 112]
- Rodenhusen (um 1248)
- Rodehusin (1264)
- Radehusen (1292)
- Rodenhausen (1708/10)
Bezeichnung der Siedlung
- villa 750/779
- dorf 1351
- Hof 1577
- Landgut 1813
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3493798, 5629977
UTM: 32 U 493726 5628165
WGS84: 50.805185° N, 8.910963° O
Statistik
Ortskennziffer
53400101019
Einwohnerstatistik
- 1577 und 1630: 2 Hausgesesse
- 1885: 1 Wohnhaus mit 22 Bewohner
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 750/779: Lahngau. 1549 untersteht ein Hof der landgräflich Obrigkeit. 1577 steht einer der beiden Höfe dem Landgraf zu; der andere liegt zwar auf mainzisch Territorium, die hohe Gerichtbarkeit aber steht Hessen zu. Gerichtl. Zuständigkeit noch bis 1756 strittig
Altkreis
Marburg
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Fulda, Kloster 750/779 überträgt Rudun dem Kloster Fulda ihre Güter zu Radenhausen.- Um 1248 erhält das Erzstift Mainz Einkünfte.
- 1282 verklagt der Deutsche Orden Marburg Berenger von Radenhausen wegen einer neu erbauten Mühle, deren Wehr die Deutsche Orden-Ländereien schädigt.
- 1283 versetzen die Brüder Berenger und Wiegand von Radenhausen ihren Hof dem Deutschen Orden.
- 1285 vermacht Elisabeth von Radenhausen dem Deutschen Orden ihren Anteil an der Mühle.
- 1335 tauschen die von Radenhausen ihre 2 Höfe untereinander.
- 1373 hat Kloster Haina dem Wäppner Adolf von Radenhausen das Klostergut zu Radenhausen zu Landsiedelrecht verpachtet.
- 1469 belehnt Landgraf Heinrich III. die von Radenhausen mit dem halben Hof Radenhausen.
- 1472 erben die von Lehrbach von Adolf von Radenhausen den halben Hof, der 1485 an den Landgraf verkauft wird.
- 1482 hat Johann von Lehrbach seinen Anteil an den Marburger Schöffen Peter von St. Nabor weiterverkauft.
- 1491 tauscht Ludwig von Radenhausen seinen Hof zu Schönbach gegen einen Deutsche Orden-Hof zu Radenhausen.
- 1528 überlässt Landgraf Philipp den von Radenhausen 1 Viertel am Hof Radenhausen; 1557 bildet der Landgraf aus dem ihm verbliebenen Teil einen selbständigen Hof.
- 1582 belehnt der Landgraf die Brüder Hans Wilhelm und Adolf von Radenhausen mit dem adligen Hof zu Mannlehen.
- 1842 werden die Grafen von Schaumburg mit dem Hof belehnt.
Ortsadel
1282-1825.
Kirche und Religion
Beginen
1292 wird eine Begine Hedewigis beggina de Radehausen erwähnt.
Nachweise
Literatur
- Historisches Ortslexikon Marburg, S. 232-233.
- Kern, Amöneburger Becken, S. 111 f.
- Schneider, Stadt und Amt Amöneburg, S. 355-359.
- Gensen, Christenberg, Burgwald und Amöneburger Becken, S. 154 ff.
- Dersch, Klosterbuch, S. 133.
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Radenhausen, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9270_radenhausen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9270