Oberndorf

Die Lage von Oberndorf im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
9,5 km östlich von Biedenkopf
Lage und Verkehrslage
Dorf mit regellosem Grundriss und lockerer, gruppenweiser Gehöftanordnung in Talrandlage am rechten Treisbach-Ufer.
Straße Amönau-Warzenbach führt durch Oberndorf
Ersterwähnung
um 1130
Vorbemerkung Historische Namensformen
Mit den um 1130 genannten Orten Amenowa et Amenowa sind Ober-Amönau, heute Oberndorf und Nieder-Amönau, heute Amönau (Stadt Wetter, Kr. Marburg-Biedenkopf) gemeint.
Historische Namensformen
- Amenowa (um 1130) [Gensicke, Vogtei Ebsdorf, S. 101]
- Amenowe (1234)
- Obern Amenau (1292)
- Aberinamenowe (1338)
- Obern Amenowe (1428)
- Oberndorf (1502)
- Obern Amenau jetzt Oberndorf genannt (1571)
Bezeichnung der Siedlung
- villa 1234 (Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 1, 1 Nr. 47)
Umlegung der Flur
1920/1922
Älteste Gemarkungskarte
18. Jahrhundert (1744 ?)
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3476852, 5640653
UTM: 32 U 476787 5638837
WGS84: 50.900722° N, 8.66989° O
Statistik
Ortskennziffer
534021040
Flächennutzungsstatistik
- 1838 (Kasseler Acker): 561 stellbares Land, 21 Wiesen.
- 1885 (Hektar): 262, davon 182 Acker (= 69.47 %), 45 Wiesen (= 17.18 %), 8 Holzungen (= 3.05 %)
- 1961 (Hektar): 260, davon 12 Wald (= 4.62 %)
Einwohnerstatistik
- 1502: 4 Männer. 1577: 14 Haushalte 1630: 9 hausgesessene 1681: 6 hausgesessene Mannschaften 1744: 90, 1838: 153, 1885: 142, 1925: 123, 1939: 136, 1950: 178, 1961: 160 Einwohner - 1861: alle Einwohner evangelisch-luth. 1961: 152 evangelisch, 7 römisch-katholisch Einwohner - 1580: 4 Ackerleute, 6 Einläuftige 6 ausw.Grundbesitzer. 1630: 3 zweispänn., 3 einspänn.Ackerleute, 3 Einläuftige 1744: 14 Ackerleute, 1 Leineweber, 1 Wagner, 1 Schmied. 1838 (Familien): 21 Ackerbau, 3 Gewerbe, 1 Tagelöhner 25 nutzungsberechtigte Ortsbürger. 1961 (Erwerbspersonen): 63 Land- und Forstwirtschaft, 15 Produzierendes Gewerbe, 6 Handel und Verkehr, 5 Dienstleistungenu.Sonstiges
- 1885: 142, davon 142 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 160, davon 152 evangelisch (= 95.00 %), 7 katholisch (= 4.38 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1374: Gfsch., später Amt Wetter
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Wetter
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Altkreis
Marburg
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 wurde Oberndorf im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil der neu gebildeten Stadtgemeinde Wetter eingegliedert.
Gericht
- 1821: Justizamt Wetter
- 1867: Amtsgericht Wetter
- 1948: Amtsgericht Marburg
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Um 1130 ist O. Zubehör der Villikation Ebsdorf des Mainzer St. Stephansstifts einschließlich des Zehnten; 1270 ist der Zehnte an die von Hohenfels verpachtet. - 1234 schenkt Wittekind von Naumburg dem Deutsche Orden Marburg Güterbesitz zu O. - 1292 schenkt Arnold von Hohenfels dem Kloster Galdern alle seine Güter in O. Nach der Ref. fällt der sog. Kallerhof an die Universität Marburg
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
1577 und später nach Amönau eingepfarrt.
Bekenntniswechsel
Da Filial von Amönau, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Amönauer Pfarrer Seifert Fett bis 1536. Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch.
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Sendbezirk Wetter
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Oberndorf, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9256_oberndorf> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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