Michelbach

Dorf · 227 m über NN  
Gemeinde
Marburg
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

6 km nordwestlich von Marburg

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss an einem nach Westen abfallenden Hang sowie in der Talniederung des Michelbachs. Kirche mit ummauertem Kirchhof am Nordwestrand des Ortes in Tallage Straßen von Marburg über Wehrshausen bzw. Marbach nach Sterzhausen. Straße Michelbach-Dagobertshausen

Ersterwähnung

802/817

Historische Namensformen

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1902/1904

Älteste Gemarkungskarte

Älteste Gemarkungskarte: 1750

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3480046, 5634490
UTM: 32 U 479980 5632676
WGS84: 50.845442° N, 8.71563° O

Statistik

Ortskennziffer

534014170

Frühere Ortskennziffer

534014322

Flächennutzungsstatistik

  • 1838 (Kasseler Acker): 1351 stellbares Land, 197 Wiesen, 35 Gärten, 26 Triesche, 855 Wald
  • 1885 (Hektar): 852, davon 387 Acker (= 45.42 %), 84 Wiesen (= 9.86 %), 317 Holzungen (= 37.21 %)
  • 1961 (Hektar): 853, davon 273 Wald (= 32.00 %)

Einwohnerstatistik

  • 1577: 26 hausgesessene Mannschaften
  • 1630: 2 vierspännihe, 2 dreispännige, 5 zweispännige Ackerleute, 8 Einläuftige
  • 1630: 33, 1681: 24 hausgesessene Mannschaften
  • 1767: 1 Müller, 1 Wirt, 1 Schmied, 1 Wagner, 2 Steinhauer, 3 Leineweber, 1 Schneider, 9 Tagelöhner
  • 1767: 204, 1838: 370, 1885: 408, 1925: 453, 1939: 495, 1950: 683, 1961: 672 Einwohner - 1861: 409 evangelisch-lutherische, 11 evangelisch-reformierte Einwohner
  • 1838 (Familien): 29 Ackerbau, 4 Gewerbe, 17 Tagelöhner 28 nutzungsberechtigte, 10 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 12 Beisitzer
  • 1885: 408, davon 405 evangelisch (= 99.26 %), 0 katholisch, 3 andere Christen (= 0.74 %)
  • 1961 (Erwerbspersonen): 140 Land- und Forstwirtschaft, 140 Produzierendes Gewerbe, 46 Handel und Verkehr, 36 Dienstleistungen und Sonstiges
  • 1961: 672, davon 609 evangelisch (= 90.62 %), 55 katholisch (= 8.18 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 802/817: in Michelbergere marca
  • 1374: Gericht Caldern
  • 1577: jeweils zur Hälfte Gericht Caldern und Reizberg
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Oberhessen, Gericht Caldern
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Oberhessen, Gericht Caldern
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Caldern
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
  • 1981: Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Marburg-Biedenkopf

Altkreis

Marburg

Gemeindeentwicklung

Im Zuge der hessischen Gebietsreform wurden mit Wirkung vom 31.12.1971 die bis dahin selbstständigen Gemeinden Dagobertshausen und Michelbach nach Marbach eingemeindet. Am 1.7.1974 erfolgte die Eingliederung dieser neuen Gemeinde in die Stadtgemeinde Marburg.

Gericht

  • 1821: Landgericht Marburg
  • 1850: Justizamt Marburg
  • 1867: Amtsgericht Marburg

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1200/1220 hat das Stift Wetter ein Mannlehen von 4 Hufen in Michelbach 1317 erwirbt Graf Siegfried von Wittgenstein einen Hof des Stifts.
  • Seit 1263 Gütererwerbungen des Kloster Caldern. 1527 mit der Säkularisierung des Kloster vom Landgrafen eingezogen.
  • 1308 erwirbt das Kloster Georgenberg Güterbesitz, 1333 die Klöster Haina und Arnsburg.
  • 1454 erwirbt der Marburger Bürger Heinrich Imhof genannt Rode von den von Rodenhausen ein Gut; ein weiteres von den Milchling von Schönstadt; weiterer Gütererwerb 1460/61, darunter Besitz der von Breidenbach.
  • 1494 sind dem Landgraf 91/2 Pflüge in Michelbach dienstbar.
  • 1471 zehnten an das Stift Wetter u.a. die Höfe der Kloster Caldern und Haina, des Heinrich Imhof genannt Rode, der Milchling von Schönstadt und das Gut des Landgrafen.

Ortsadel

1253-1342; von M. genannt von Nordeck 1274-12 78; Beyer von M. 1238-1360

Kirche und Religion

Ortskirchen

Patrozinien

  • Martinus [1520]

Pfarrzugehörigkeit

Pfarr- und Sendkirche; eingepfarrt bis 1235: Elnhausen (zur Hälfte); 1577-1816: Dilschhausen (zur Hälfte) 1613 und später: Hof Görzhausen vor 1657: Dagobertshausen nach Michelbach eingepfarrt 1816: Hälfte von Dilschhausen nach Weitershausen ausgepfarrt

Patronat

1235 Marburg, vonVogt Guntram oder Vogt Widerold von Marburg; 1577 Schenken zu SchweinsbergSchenken zu Schweinsberg.

Bekenntniswechsel

Erster evangelischer Pfarrer: Johann Wilderer 1529-1558, von 1527-1529(?) wurde Michelbach von Hermann Wilderer, Lehrer am Marburger Pädagogium, versehen.
Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Stephan, Dekanat Christenberg, Sendbezirk Michelbach

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion

Zum Sendbezirk M. gehörten im 15. Jahrhundert: (Wüstung) Bergheim, Brungershausen, Caldern, Dagobertshausen, Dilschhausen, Elnhausen, Görzhausen, (Wüstung) Helmershausen, Kernbach, M., (Wüstung) Nonnenhausen, (Wüstung) Rodenhausen, Wehrda, Wehrshausen

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Michelbach, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9228_michelbach> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9228

Adlerkapitel am Hauptportal dfer Kirche von Michelbach, 2004Der östliche Teil des Wehrkirchhofs in Michelbach mit dem Wehrturm, 2004Seitenschiff und Turmaufgang der Kirche zu Michelbach, 2004Die Lage von Michelbach im Orthofoto