Kernbach

Dorf · 230 m über NN  
Gemeinde
Lahntal
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

9 km nordöstlich von Gladenbach

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss in Talmündungslage beiderseits des Kernbachs, der nordöstlich von Kernbach in die Lahn mündet Mühlengehöft nordöstlich abgesetzt vom Ort am Lahnübergang Straße Caldern-Brungershausen mündet 0,5 km nordöstlich Kernbach in die B 62 (alte Niederrheinische Straße)

Ersterwähnung

um 1130

Historische Namensformen

  • Cagerenbach (um 1130) [Gensicke, Vogtei Ebsdorf, S. 101]
  • Kerenbach (1254)
  • Kerembach (1270)
  • Keurenbach, de (1282)
  • Kerrenbach (1325)
  • Kerinbach (1369)
  • Kernbach (1577)

Umlegung der Flur

1907/1908

Älteste Gemarkungskarte

1786

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3474644, 5635678
UTM: 32 U 474580 5633864
WGS84: 50.855909° N, 8.638849° O

Statistik

Ortskennziffer

534012050

Flächennutzungsstatistik

  • 1838 (Kasseler Acker): 502 stellbares Land, 101 Wiesen, 40 Gärten, 53 Triesche
  • 1885 (Hektar): 400, davon 141 Acker (= 35.25 %), 42 Wiesen (= 10.50 %), 172 Holzungen (= 43.00 %)
  • 1961 (Hektar): 399, davon 176 Wald (= 44.11 %)

Einwohnerstatistik

  • 1577: 22 hausgesessene
  • 1630: 14 Mannschaften
  • 1630: 2 dreispännige, 9 zweispännige Ackerleute, 4 Einläuftige
  • 1681: 14 hausgesessene Mannschaften
  • 1748: 118
  • 1748: 4 Schmiede, 1 Wagner, 1 Leineweber, 1 Schneider, 1 Müller, 2 Dachdecker, 1 Wirt, 1 Spielmann, 1 Tagelöhner genannt
  • 1838 (Familien): 13 Ackerbau, 5 Gewerbe, 15 nutzungsberechtigte Ortsbürger, 3 Beisitzer
  • 1861: 148 evangelisch-lutherisch, 3 evangelisch-reformierte Einwohner
  • 1885: 149, davon 149 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961 (Erwerbspersonen): 51 Land- und Forstwirtschaft, 22 Produzierendes Gewerbe, 9 Handel und Verkehr, 6 Dienstleistungen und Sonstiges
  • 1961: 154, davon 145 evangelisch (= 94.16 %), 6 katholisch (= 3.90 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1374 und später: Gericht Caldern
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Caldern
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf

Altkreis

Marburg

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1970 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform ein Zusammenschluss von Caldern und Kernbach zur Gemeinde Caldern. Am 31.12.1971 wurde diese mit Sterzhausen in die neu gebildete Gemeinde Lahntal eingegliedert.

Gericht

  • 1821: Landgericht Marburg
  • 1850: Justizamt Marburg
  • 1867: Amtsgericht Marburg

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Um 1130 ist Kernbach einschließlich des Zehnten Zubehör der Villikation Ebsdorf des Mainzer St. Stephansstifts, deren Einkünfte seit 1249 an die Landgrafen verpachtet sind. 1270 ist der Zehnte erblich an die von Hohenfels verpachtet. Gütererwerbungen des Kloster Caldern 1289-1383; 1527 vom Landgraf eingezogen. 1364 überlässt der Marburger Schöffe Dietrich Imhof den von Breidenbach ein Gut. 1375 ist der Deutsche Orden Marburg in Kernbach begütert. 1572 erhält der Landgraf Einkünfte aus der Mühle zu Kernbach; sie verfügt 1630 über 1 Mahlgang.

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit

1577 und später: nach Caldern eingepfarrt

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Reformierter Bekenntniswechsel: 1605, 1624 wieder lutherisch.

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachweise

Literatur

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Kernbach, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9193_kernbach> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9193

Die Lage von Kernbach im Orthofoto