Kehna

Die Lage von Kehna im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
10 km südwestlich Marburg
Lage und Verkehrslage
Dorf auf einem nach Osten auslaufenden Feldrücken, der von zwei in den Walgerbach einmündenden Bachläufen flankiert wird. Straße Niederwalgern-Allna. Straße nach Oberweimar
Ersterwähnung
1250
Historische Namensformen
- Kene, de (1250) [Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 1, 1 Nr.101]
- Keine (1282/83)
- Keyn (1561)
- Kiehn (1577)
- Kehn (1592)
- Kühn (1708/10)
Bezeichnung der Siedlung
- villa 1282/83 (Wagner, Lehnsverzeichnisse Abs. 263)
- curtis 1250/1260 genannt (ebd. Abs. 85)
Umlegung der Flur
1935/1937
Älteste Gemarkungskarte
ca. 1720
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3476611, 5623211
UTM: 32 U 476546 5621402
WGS84: 50.743925° N, 8.667578° O
Statistik
Ortskennziffer
534020030
Flächennutzungsstatistik
- 1838 (Kasseler Acker): 620 stellbares Land, 153 Wiesen, 10 Gärten, 165 Triesche, 335 Wald
- 1885 (Hektar): 359, davon 166 Acker (= 46.24 %), 41 Wiesen (= 11.42 %), 132 Holzungen (= 36.77 %)
- 1961 (Hektar): 360, davon 103 Wald (= 28.61 %)
Einwohnerstatistik
- 1577: 11 hausgesessene
- 1630: 2 vierspännige, 2 dreispännige, 1 zweispännige Ackerleute
- 1630: 5 Mannschaften, 2 Witwen
- 1681: 7 hausgesessene Mannschaften
- 1746: 1 Flickschneider
- 1746: 77
- 1838 (Familien): 9 Ackerbau, 4 Tagelöhner; 9 nutzungsberechtigte, 3 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 1 Beisitzer
- 1861: 111 evangelisch-lutherisch Einwohner
- 1885: 86, davon 86 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961 (Erwerbspersonen): 31 Land- und Forstwirtschaft, 6 Produzierendes Gewerbe, 1 Handel und Verkehr, 2 Dienstleistungen und Sonstiges
- 1961: 64, davon 60 evangelisch (= 93.75 %), 4 katholisch (= 6.25 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- Um 1400: Gericht Reizberg
- 1565: Gerichtstuhl Oberweimar im Gericht Reizberg
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Lohra
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Altkreis
Marburg
Gemeindeentwicklung
Am 1.7.1974 wurde Kehna im Zuge der hessischen Gebietsreform in die Gemeinde Weimar eingegliedert.
Gericht
- 1821: Landgericht Marburg
- 1850: Justizamt Marburg
- 1867: Amtsgericht Marburg
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Vor 1150 belehnen die Grafen von Gleiberg die Dynasten von Eppstein mit einer curtis. 1282/83 ist die Vogtei in Kehna mit allen zugehörigen Zehnten eppstein. Lehen Adolfs von Nordeck. 2 Hufen, die nicht zur Vogtei gehören, sind eppstein. Lehen Konrads von Linden und Eckhards, Sohn des Widerold; damals an den Deutsche Orden Marburg verkauft. Um 1320 ist das eppstein. Lehen der von Linden im Besitz der Erben, der von Schutzbar genannt Milchling. - 1511 erwirbt der Marburger Bürger Johann Heydwolff den Bubenhof in K. 1577 haben die Schenken zu Schweinsberg und die Vögte von Fronhausen einen Hof in Kehna - Ortsadel: 13. Jahrhundert.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
1577: nach Oberweimar eingepfarrt 1630 und später: Filiale von Oberweimar
Bekenntniswechsel
Da Filial von Oberweimar, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Oberweimarer Pfarrer Ludwig Schenck um 1527. Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch.
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Kehna, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9190_kehna> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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