Holzhausen

Die Lage von Holzhausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
11,5 km südwestlich Marburg
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss am Süd-Hang eines langen südöstlich ziehenden Feldrückens am Rande des Katzengrundes Abzweigung der Straße Niederwalgern-Fronhausen führt am Süd-Rand des Ortes vorbei nach Oberwalgern
Ersterwähnung
1197
Vorbemerkung Historische Namensformen
Zum Beleg von 1197 vgl. auch Holzhausen bei Homberg (Efze)
Historische Namensformen
- Holzhusen (1197) [HStAM Bestand Urk. 18 Nr. 638; Druck: Wenck, Hessische Landesgeschichte 2,1 Urkundenbuch Nr. 90, S. 125-128, vgl. List, Spieskappel, S. 38-44, wenn nicht Holzhausen bei Homberg/Ohm]
- Holzhusen iuxta Marburg (1274) [Gudenus II Nr. 148]
- Hulczhusin (1398)
- Holtzhausen (1577)
- Holzhausen (im Loch) [Niveaukarte Kurfürstentum Hessen 1840-1861]
Bezeichnung der Siedlung
- villa 1274
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Auf eine wüste Siedlung deutet der Flurnamen Mainzhausen zwischen Holzhausen und Fronhausen auf der Gemarkunggrenze
Umlegung der Flur
1932/1935
Älteste Gemarkungskarte
1778
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3478091, 5620157
UTM: 32 U 478025 5618349
WGS84: 50.71653° N, 8.688728° O
Statistik
Ortskennziffer
534009050
Flächennutzungsstatistik
- 1838 (Kasseler Acker): 165 stellbares Land, 30 Wiesen, 12 Gärten, 66 Wald
- 1885 (Hektar): 181, davon 120 Acker (= 66.30 %), 12 Wiesen (= 6.63 %), 34 Holzungen (= 18.78 %)
- 1961 (Hektar): 181, davon 29 Wald (= 16.02 %)
Einwohnerstatistik
- 1502: 4
- 1577: 9
- 1630: 2 dreispännige, 3 zweispännige Ackerleute, 1 Einläuftige
- 1630: 7 hausgesessene (einschließlich 1 Witwe)
- 1681: 8 hausgesessene Mannschaften
- 1747 und 1766: 56
- 1747: 1 Hufschmied, 2 Tagelöhner
- 1838 (Familien): 9 Ackerbau, 1 Tagelöhner, 9 nutzungsberechtigte Ortsbürger, 1 Beisitzer
- 1861: alle Einwohner evangelisch -lutheranisch
- 1885: 78, davon 78 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961 (Erwerbspersonen): 24 Land- und Forstwirtschaft, 6 Produzierendes Gewerbe, 2 Handel und Verkehr, 1 Dienstleistungen und Sonstiges
- 1961: 56, davon 42 evangelisch (= 75.00 %), 14 katholisch (= 25.00 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- Seit 1686: Amt Fronhausen
- 1375: Gericht Oberwalgern
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Lohra
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Altkreis
Marburg
Gemeindeentwicklung
Zum 1.7.1974 wurde Holzhausen im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Fronhausen eingegliedert.
Gericht
- 1821: Justizamt Fronhausen
- 1867: Amtsgericht Fronhausen
- 1948: Amtsgericht Marburg
Herrschaft
- Abgaben und Dienste werden 1372 und später an das Gericht Lohra geleistet.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1197 verfügt Kloster Spieskappel über Einkünfte in Höhe von 12 Schilling Kölner Währungaus Güterbesitz (sofern nicht Holzhausen bei Homberg/Ohm). 1274 schenkt Gerlach von Weidenhausen Kloster Altenberg Güterbesitz in Holzhausen - 1290 sind die von Wolfshausen in Holzhausen begütert. - 1323 erwirbt der Deutsche Orden Marburg Güterbesitz, der 1358 3 Höfe umfasst. - 1375 ist Holzhausen vom Landgraf an den Ritter Emmerich von Linden versetzt. - 1494 sind dem Landgraf 2 Pflüge in Holzhausen dienstbar. - Der Zehnte ist 1747 im Besitz der von Nordeck.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
1577 und später: nach Oberwalgern eingepfarrt
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Ludwig Becker (Pistor) ca. 1530
Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch.
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- List, Spieskappel, S. 173
- Historisches Ortslexikon Marburg, S. 135-136
- Hütteroth, althessische Pfarrer, S. 509
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Holzhausen, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9176_holzhausen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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