Himmelsberg

Die Lage von Himmelsberg im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
4 km nördlich von Kirchhain
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss im Talschluss eines südwestlich vorbeifließenden Bachlaufes Himmelsberg liegt auf dem Südwest-Hang eines nördlich vorbeiziehenden Feldrückens Kirche mit unregelmäßig ummauertem Kirchhof am Südwest-Rand des Ortes Nordwesten vom Kirchhof geleitete Linde Straße Rauschenberg-Stausebach im Zuge der alten Amtsstraße Rauschenberg-Kirchhain
Ersterwähnung
1243
Siedlungsentwicklung
Flurnamen Steinhauser Feld 0,5 km südöstlich Himmelsberg
Historische Namensformen
- Himelesbeng (1243) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, Nr. 138]
- Himelsberg (1254)
- Himmelsberg (1690)
Bezeichnung der Siedlung
- villa 1243
Umlegung der Flur
1920/1927
Älteste Gemarkungskarte
1812
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3494270, 5635908
UTM: 32 U 494198 5634094
WGS84: 50.858505° N, 8.917565° O
Statistik
Ortskennziffer
534011060
Flächennutzungsstatistik
- 1838 (Kasseler Acker): 1595 stellbares Land, 269 Wiesen, 21 Gärten, 29 Triesche, 232 Wald
- 1885 (Hektar): 297, davon 77 Acker (= 25.93 %), 12 Wiesen (= 4.04 %), 191 Holzungen (= 64.31 %)
- 1961 (Hektar): 297, davon 192 Wald (= 64.65 %)
Einwohnerstatistik
- 1585: 13
- 1664: 15 Haushalte
- 1747: 80
- 1838 (Familien): 11 Ackerbau, 4 Gewerbe, 7 Tagelöhner 20 nutzungsberechtigte, 4 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 2 Beisitzer
- 1861: alle Einwohner römisch-katholisch
- 1885: 148, davon 3 evangelisch (= 2.03 %), 145 katholisch (= 97.97 %)
- 1961 (Erwerbspersonen): 50 Land- und Forstwirtschaft, 23 Produzierendes Gewerbe, 7 Handel und Verkehr, 7 Dienstleistungen und Sonstiges
- 1961: 158, davon 2 evangelisch (= 1.27 %), 155 katholisch (= 98.10 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1243 bestätigen die Grafen von Ziegenhain Kloster Haina, dass sie dem Kloster das Dorf Himmelsberg mit Kirche und sonstigem Zubehör geschenkt haben; später wird Himmelsberg von den Grafen zurückgetauscht und dem Erzstift Köln zu Lehen aufgetragen. 1358 leistet Himmelsberg Abgaben an die Burg Rauschenberg. 1360/67, 1395 und später: Amt Amöneburg
- 1787: Kurfürstentum Mainz, Oberamt Amöneburg, Amtsvogtei Amöneburg
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Fritzlar, Amt Amöneburg
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Kirchhain
- 1815: Kurfürstentum Hessen, Amt Amöneburg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Kirchhain
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Kirchhain
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kirchhain
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
- 1787: Kurfürstentum Mainz, Oberamt Amöneburg, Amtsvogtei Amöneburg
Altkreis
Marburg
Gemeindeentwicklung
Am 1.2.1971 wurde Himmelsberg im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil der neu gebildeten Stadtgemeinde Kirchhain eingegliedert.
Gericht
- 1821: Justizamt Rauschenberg
- 1867: Amtsgericht Rauschenberg
- 1932: Amtsgericht Kirchhain
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1268 verfügt das Kloster Arnsburg über Güterbesitz, der aber im 15. Jahrhundert wieder veräußert ist
- 1485 haben die Landgrafen Lehnsbesitz, den Zehnten und Güter in Himmelsberg
Kirche und Religion
Ortskirchen
- ecclesia 1243 (Klosterarchive V, Nr. 138). Pfarrkirche
Patrozinien
- Nikolaus
Pfarrzugehörigkeit
1527 mit der evangelischen Pfarrei Burgholz vereinigt; doch in der Folgezeit meist von Rauschenberger Geistlichen versehen. Seit 1608 Filiale von Anzefahr, nach 1667 Filiale von Stausebach, später wieder Filiale von Anzefahr.
Patronat
Vor 1243 schenken die Grafen von Ziegenhain den Patronat dem Kloster Haina; später zurückgetauscht und 1254 dem Erzstift Köln zu Lehen aufgetragen.
Ende des 16. Jahrhundert verfügt der Landgraf über den Patronat; Rechte 1608 an das Erzstift Mainz abgetreten.
Bekenntniswechsel
Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Hartmann Brocher um 1530, Diakon von Rauschenberg
Katholischer Bekenntniswechsel: 1608
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Sendbezirk Amöneburg
Dekanat Amöneburg
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- Schneider, Alfred: Himmelsbergs 700jährige Geschichte. In: Hessenland 8, 1961, Folge 9.
- Schneider, Alfred: Stadt und Amt Amöneburg, bes. S. 427.
- Müller, E.: Der Stadtteil Himmelsberg. In: Küther (Bearb.), Kirchhain, Stadt an Ohm und Wohra in Wort und Bild, 1977, S. 174-183
- Historisches Ortslexikon Marburg, S. 132-133
Siehe auch
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Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Himmelsberg, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9171_himmelsberg> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9171