Himmelsberg

Dorf · 291 m über NN  
Gemeinde
Kirchhain
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

4 km nördlich von Kirchhain

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss im Talschluss eines südwestlich vorbeifließenden Bachlaufes Himmelsberg liegt auf dem Südwest-Hang eines nördlich vorbeiziehenden Feldrückens Kirche mit unregelmäßig ummauertem Kirchhof am Südwest-Rand des Ortes Nordwesten vom Kirchhof geleitete Linde Straße Rauschenberg-Stausebach im Zuge der alten Amtsstraße Rauschenberg-Kirchhain

Ersterwähnung

1243

Siedlungsentwicklung

Flurnamen Steinhauser Feld 0,5 km südöstlich Himmelsberg

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • villa 1243

Umlegung der Flur

1920/1927

Älteste Gemarkungskarte

1812

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3494270, 5635908
UTM: 32 U 494198 5634094
WGS84: 50.858505° N, 8.917565° O

Statistik

Ortskennziffer

534011060

Flächennutzungsstatistik

  • 1838 (Kasseler Acker): 1595 stellbares Land, 269 Wiesen, 21 Gärten, 29 Triesche, 232 Wald
  • 1885 (Hektar): 297, davon 77 Acker (= 25.93 %), 12 Wiesen (= 4.04 %), 191 Holzungen (= 64.31 %)
  • 1961 (Hektar): 297, davon 192 Wald (= 64.65 %)

Einwohnerstatistik

  • 1585: 13
  • 1664: 15 Haushalte
  • 1747: 80
  • 1838 (Familien): 11 Ackerbau, 4 Gewerbe, 7 Tagelöhner 20 nutzungsberechtigte, 4 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 2 Beisitzer
  • 1861: alle Einwohner römisch-katholisch
  • 1885: 148, davon 3 evangelisch (= 2.03 %), 145 katholisch (= 97.97 %)
  • 1961 (Erwerbspersonen): 50 Land- und Forstwirtschaft, 23 Produzierendes Gewerbe, 7 Handel und Verkehr, 7 Dienstleistungen und Sonstiges
  • 1961: 158, davon 2 evangelisch (= 1.27 %), 155 katholisch (= 98.10 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1243 bestätigen die Grafen von Ziegenhain Kloster Haina, dass sie dem Kloster das Dorf Himmelsberg mit Kirche und sonstigem Zubehör geschenkt haben; später wird Himmelsberg von den Grafen zurückgetauscht und dem Erzstift Köln zu Lehen aufgetragen. 1358 leistet Himmelsberg Abgaben an die Burg Rauschenberg. 1360/67, 1395 und später: Amt Amöneburg
  • 1787: Kurfürstentum Mainz, Oberamt Amöneburg, Amtsvogtei Amöneburg
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Fritzlar, Amt Amöneburg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Kirchhain
  • 1815: Kurfürstentum Hessen, Amt Amöneburg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Kirchhain
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Kirchhain
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kirchhain
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
  • 1787: Kurfürstentum Mainz, Oberamt Amöneburg, Amtsvogtei Amöneburg

Altkreis

Marburg

Gemeindeentwicklung

Am 1.2.1971 wurde Himmelsberg im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil der neu gebildeten Stadtgemeinde Kirchhain eingegliedert.

Gericht

  • 1821: Justizamt Rauschenberg
  • 1867: Amtsgericht Rauschenberg
  • 1932: Amtsgericht Kirchhain

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1268 verfügt das Kloster Arnsburg über Güterbesitz, der aber im 15. Jahrhundert wieder veräußert ist
  • 1485 haben die Landgrafen Lehnsbesitz, den Zehnten und Güter in Himmelsberg

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • ecclesia 1243 (Klosterarchive V, Nr. 138). Pfarrkirche

Patrozinien

  • Nikolaus

Pfarrzugehörigkeit

1527 mit der evangelischen Pfarrei Burgholz vereinigt; doch in der Folgezeit meist von Rauschenberger Geistlichen versehen. Seit 1608 Filiale von Anzefahr, nach 1667 Filiale von Stausebach, später wieder Filiale von Anzefahr.

Patronat

Vor 1243 schenken die Grafen von Ziegenhain den Patronat dem Kloster Haina; später zurückgetauscht und 1254 dem Erzstift Köln zu Lehen aufgetragen.
Ende des 16. Jahrhundert verfügt der Landgraf über den Patronat; Rechte 1608 an das Erzstift Mainz abgetreten.

Bekenntniswechsel

Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Hartmann Brocher um 1530, Diakon von Rauschenberg
Katholischer Bekenntniswechsel: 1608

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Sendbezirk Amöneburg
Dekanat Amöneburg

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachweise

Literatur

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Himmelsberg, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9171_himmelsberg> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9171