Erbenhausen

Dorf · 185 m über NN  
Gemeinde
Fronhausen
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

10,5 km südlich Marburg

Lage und Verkehrslage

Zweigeteiltes Dorf mit regellosem Grundriss beiderseits der Zwesterohm auf der Niederterrasse
Nördlich und südlich des Flußlaufes und der an ihm entlang führenden Straße Hassenhausen-Hachborn je eine Gehöftgruppe

Ersterwähnung

1072

Vorbemerkung Historische Namensformen

Die Zuordnung der frühen Belege zu diesem oder Erbenhausen (Stadt Homberg (Ohm), Vogelsbergkreis) ist umstritten. Zuletzt hierzu Wolfhard Vahl, in: Erbenhausen, S. 15

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • villa (917-923) [vgl. jedoch Namensformen]

Umlegung der Flur

1950/1955

Älteste Gemarkungskarte

1769

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3483161, 5619800
UTM: 32 U 483093 5617992
WGS84: 50.71349° N, 8.760531° O

Statistik

Ortskennziffer

534009020

Flächennutzungsstatistik

  • 1838 (Kasseler Acker): 314 stellbares Land, 62 Wiesen, 5 Gärten, 8 Triesehe, 214 Wald
  • 1885 (Hektar): 174, davon 83 Acker (= 47.70 %), 12 Wiesen (= 6.90 %), 71 Holzungen (= 40.80 %)
  • 1961 (Hektar): 138, davon 33 Wald (= 23.91 %)

Einwohnerstatistik

  • 1577: 4 Hausgesessene
  • 1630: 1 dreispännige, 3 zweispännige Ackerleute
  • 1639: 4 Hausgesessen
  • 1681: 4 hausgesessene Mannschaften
  • 1747: 7 Hausgesessene
  • 1774: 50 Einwohner
  • 1774: alle Bewohner Ackerleute
  • 1838 (Familien): 6 Ackerbau, 5 nutzungsberechtigte, 1 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger
  • 1861: alle Einwohner evangelisch-lutherisch
  • 1885: 53, davon 53 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961 (Erwerbspersonen): 29 Land- und Forstwirtschaft, 9 Produzierendes Gewerbe, 2 Handel und Verkehr, 3 Dienstleistungen und Sonstiges
  • 1961: 69, davon 62 evangelisch (= 89.86 %), 7 katholisch (= 10.14 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • (917-923): Lahngau (in pago Logenaha in comitatu Herimanni), [vgl. jedoch Namensformen]
  • 1374 und später: Gericht Ebsdorf, das 1786 mit dem Gericht Treis/Lumda vereinigt wird
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Ebsdorf
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf

Altkreis

Marburg

Gemeindeentwicklung

Zum 1.7.1974 wurde Erbenhausen im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Fronhausen eingegliedert.

Gericht

  • 1821: Assistenzamt Treis
  • 1831: Justizamt Treis
  • 1866: Justizamt Marburg
  • 1867: Amtsgericht Marburg
  • 1948: Amtsgericht Kirchhain

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1072 stattete Erzbischof Anno von Köln das Kloster Grafschaft in Westfalen u.a. mit einem Haus in E. aus (Zuordnung nicht gesichert). Um 1130 ist Erbenhausen einschließlich des Zehnten Zubehör der Villikation Ebsdorf des Mainzer St. Stephansstifts, deren Einkünfte seit 1249 an die Landgrafen verpachtet sind.
  • 1315 erwirbt Kloster Hachborn von den von Rodenhausen Güterbesitz, 1337 von den von Schutzbar genannt Milchling deren Hof zu Erbenhausen. 1460 verfügt das Kloster über Gefälle aus 2 kleinen Gütern.
  • 1372 lassen die von Hirzenhain den von Merlau zu Wittumsrecht das Gut zu Erbenhausen auf.
  • 1577 haben die Riedesel Einkünfte in Erbenhausen.

Ortsadel

nach 1215-1263

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit

1577 und später: nach Hassenhausen eingepfarrt 1747 wird Hassenhausen auch als Filiale bezeichnet

Bekenntniswechsel

Da Filial von Hassenhausen, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Hassenhäuser Pfarrer Ludwig von Walgern vor 1532. Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch.

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Sendbezirk Ebsdorf (vacat)

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Erbenhausen, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9051_erbenhausen> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9051