Emsdorf

Die Lage von Emsdorf im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
6 km nordöstlich von Kirchhain
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss auf einem nach Süden ziehenden Feldrücken sowie teilweise hangabwärts nach Westen bis an den Talgrund. Kirche etwa in Ortsmitte Geleitete Linde auf Dorfplatz am Nordost-Rand von Emsdorf Straße Kirchhain-Hatzbach, in Ortsmitte gekreuzt von der Straße Burgholz-Stadtallendorf, bis südöstlich Emsdorf im Zuge der alten Amtsstraße Rauschenberg-Treysa bzw. Neustadt
Ersterwähnung
1295
Siedlungsentwicklung
Auf eine wüste Siedlung 0,8 km südwestlich Emsdorf am Rande des Staatsforsts Rauschenberg beim Teich deutet der Flurname Wickersdorf. Desgleichen vielleicht der Flurname Deckensbach 0,8 km südlich Emsdorf.
Historische Namensformen
- Emesdorf (1295) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, Nr. 847]
- Emistorph (1324)
- Emisdorff (1380)
- Emßdorf (1437)
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1295)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Umlegung der Flur
1927/1930
Älteste Gemarkungskarte
1811/1812
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3499070, 5636850
UTM: 32 U 498996 5635035
WGS84: 50.867001° N, 8.985734° O
Statistik
Ortskennziffer
534011040
Flächennutzungsstatistik
- 1838: keine Angaben vorliegend
- 1885 (Hektar): 803, davon 376 Acker (= 46.82 %), 53 Wiesen (= 6.60 %), 256 Holzungen (= 31.88 %)
- 1961 (Hektar): 923, davon 348 Wald (= 37.70 %)
Einwohnerstatistik
- 1582: 43 Haushalte
- 1624: 20 Ackerleute, 24 Einläuftige; 10 "wollten Freie sein"
- 1670: 34 Haushalte
- 1747: 337 Einwohner
- 1812: 431 Einwohner
- 1838 (Familien): 49 Ackerbau, 23 Gewerbe, 14 Tagelöhner, 79 nutzungsberechtigte Ortsbürger, 7 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 2 Beisitzer.
- 1861: 449 römisch-katholische, 11 evangelisch-lutherische Einwohner
- 1885: 403, davon 1 evangelisch (= 0.25 %), 402 katholisch (= 99.75 %)
- 1961 (Erwerbspersonen): 209 Land- und Forstwirtschaft 149 Produzierendes Gewerbe, 11 Handel und Verkehr, 17 Dienstleistungen und Sonstiges
- 1961: 699, davon 23 evangelisch (= 3.29 %), 674 katholisch (= 96.42 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1477: Amt Neustadt
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Kirchhain
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Kirchhain
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Kirchhain
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kirchhain
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Altkreis
Marburg
Gemeindeentwicklung
Am 1.7.1974 wurden die bis dahin selbstständigen Gemeinden Emsdorf und Großseelheim im Rahmen der hessischen Gebietsreform in die Stadt Kirchhain eingemeindet.
Gericht
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1295 erwirbt Kloster Haina Güterbesitz in Emsdorf
- 1324 bezieht das Erzstift Mainz Einkünfte aus 1 Hufe
- 1380 verschreiben die Grafen von Ziegenhain den Riedeseln eine Gülte aus ihrem Gut in Emsdorf
- Mitte 14./Anfang 15. Jahrhundert ist Kloster Arnsburg mit einer Hofstatt in Emsdorf begütert
- Um 1437 erwerben die von Hohenfels einen halben Hof
Zehntverhältnisse
1459 belehnen die Landgraf die Schenken zu Schweinsberg
1462-1611 die von Weitershausen mit dem Zehnten zu Emsdorf
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Ursprünglich wohl nach (Wüstung) Elmsdorf eingepfarrt
- Seit 1701 und noch 1790 Filiale von Stadtallendorf
- Seit 1967: katholische Pfarrkuratie, Filialkirche in Halsdorf
Bekenntniswechsel
Der Ort war im 16. Jahrhundert zeitweise evangelisch, vor 1556 wieder katholisch.
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Sendbezirk Amöneburg
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- P. Nau, Der Stadtteil Emsdorf. In: Küther, Kirchhain
- Historisches Ortslexikon Marburg, S. 79-80
- Emsdorf. Aus der Geschichte unseres Dorfes, S. 18
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Emsdorf, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9050_emsdorf> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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