Emsdorf

Dorf · 290 m über NN  
Gemeinde
Kirchhain
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

6 km nordöstlich von Kirchhain

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss auf einem nach Süden ziehenden Feldrücken sowie teilweise hangabwärts nach Westen bis an den Talgrund. Kirche etwa in Ortsmitte Geleitete Linde auf Dorfplatz am Nordost-Rand von Emsdorf Straße Kirchhain-Hatzbach, in Ortsmitte gekreuzt von der Straße Burgholz-Stadtallendorf, bis südöstlich Emsdorf im Zuge der alten Amtsstraße Rauschenberg-Treysa bzw. Neustadt

Ersterwähnung

1295

Siedlungsentwicklung

Auf eine wüste Siedlung 0,8 km südwestlich Emsdorf am Rande des Staatsforsts Rauschenberg beim Teich deutet der Flurname Wickersdorf. Desgleichen vielleicht der Flurname Deckensbach 0,8 km südlich Emsdorf.

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • villa (1295)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1927/1930

Älteste Gemarkungskarte

1811/1812

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3499070, 5636850
UTM: 32 U 498996 5635035
WGS84: 50.867001° N, 8.985734° O

Statistik

Ortskennziffer

534011040

Flächennutzungsstatistik

  • 1838: keine Angaben vorliegend
  • 1885 (Hektar): 803, davon 376 Acker (= 46.82 %), 53 Wiesen (= 6.60 %), 256 Holzungen (= 31.88 %)
  • 1961 (Hektar): 923, davon 348 Wald (= 37.70 %)

Einwohnerstatistik

  • 1582: 43 Haushalte
  • 1624: 20 Ackerleute, 24 Einläuftige; 10 "wollten Freie sein"
  • 1670: 34 Haushalte
  • 1747: 337 Einwohner
  • 1812: 431 Einwohner
  • 1838 (Familien): 49 Ackerbau, 23 Gewerbe, 14 Tagelöhner, 79 nutzungsberechtigte Ortsbürger, 7 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 2 Beisitzer.
  • 1861: 449 römisch-katholische, 11 evangelisch-lutherische Einwohner
  • 1885: 403, davon 1 evangelisch (= 0.25 %), 402 katholisch (= 99.75 %)
  • 1961 (Erwerbspersonen): 209 Land- und Forstwirtschaft 149 Produzierendes Gewerbe, 11 Handel und Verkehr, 17 Dienstleistungen und Sonstiges
  • 1961: 699, davon 23 evangelisch (= 3.29 %), 674 katholisch (= 96.42 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1477: Amt Neustadt
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Kirchhain
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Kirchhain
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Kirchhain
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kirchhain
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf

Altkreis

Marburg

Gemeindeentwicklung

Am 1.7.1974 wurden die bis dahin selbstständigen Gemeinden Emsdorf und Großseelheim im Rahmen der hessischen Gebietsreform in die Stadt Kirchhain eingemeindet.

Gericht

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1295 erwirbt Kloster Haina Güterbesitz in Emsdorf
  • 1324 bezieht das Erzstift Mainz Einkünfte aus 1 Hufe
  • 1380 verschreiben die Grafen von Ziegenhain den Riedeseln eine Gülte aus ihrem Gut in Emsdorf
  • Mitte 14./Anfang 15. Jahrhundert ist Kloster Arnsburg mit einer Hofstatt in Emsdorf begütert
  • Um 1437 erwerben die von Hohenfels einen halben Hof

Zehntverhältnisse

1459 belehnen die Landgraf die Schenken zu Schweinsberg
1462-1611 die von Weitershausen mit dem Zehnten zu Emsdorf

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • Ursprünglich wohl nach (Wüstung) Elmsdorf eingepfarrt
  • Seit 1701 und noch 1790 Filiale von Stadtallendorf
  • Seit 1967: katholische Pfarrkuratie, Filialkirche in Halsdorf

Bekenntniswechsel

Der Ort war im 16. Jahrhundert zeitweise evangelisch, vor 1556 wieder katholisch.

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Sendbezirk Amöneburg

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachweise

Literatur

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Emsdorf, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9050_emsdorf> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9050