Damm

Die Lage von Damm im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
13 km südwestlich Marburg
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regelhaften Grundrissmerkmalen am linken Ufer der Salzböde auf auslaufendem Hang. Gradlinig-regelhaftes Straße- und Wegenetz mit linearer Gehöftanordnung. Straße Oberwalgern-Lohra kreuzt südöstlich des Ortes Straße Altenvers-Niederwalgern (alte Köln-Leipziger Messestraße; zugleich alte Wetzlarer Landstraße) Bahnhof der Eisenbahnlinie Niederwalgern-Herborn (1893)
Ersterwähnung
1200-1220
Siedlungsentwicklung
Auf eine wüste Siedlung deutet vielleicht der Flurnamen 'Auf der Burg' (Etzelburg) 1 km südwestlich Damm; vgl. auch Etzelmühle
Historische Namensformen
- Damme (1200/1220) [Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 2 S. 377]
- Thammo, in (1271) [HStAM Bestand Urk. 84 Nr. 231]
- Damme (1347 und 1374)
- Dampme (1365)
- Tamme (1367)
- Dam (1577)
- Damm (1604)
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1271) [Würdtwein, Dioecesis Moguntina 3 S. 309]
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Umlegung der Flur
1908/1909
Älteste Gemarkungskarte
1782
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3475100, 5621230
UTM: 32 U 475036 5619422
WGS84: 50.726055° N, 8.646305° O
Statistik
Ortskennziffer
534013020
Flächennutzungsstatistik
- 1838 (Kasseler Acker): 556 stellbares Land, 250 Wiesen, 18 Gärten, 5 Triesche, 64 Wald
- 1885 (Hektar): 475, davon 189 Acker (= 39.79 %), 88 Wiesen (= 18.53 %), 162 Holzungen (= 34.11 %)
- 1961 (Hektar): 475, davon 164 Wald (= 34.53 %)
Einwohnerstatistik
- 1502: 22
- 1577 und 1630: 24 hausgesessene Mannschaften
- 1630: 1 dreispännige, 4 zweispännige, 6 einspännige Ackerleute, 13 Einläuftige
- 1681: 36 hausgesessene Mannschaften
- 1745: 89 Einwohner
- 1746: 2 Schmiede, 1 Spielmann, 1 Schneider, 1 Müller, 1 Wirt, 1 Braumeister, 8 Brauer
- 1838 (Familien): 14 Ackerbau, 4 Gewerbe, 2 Tagelöhner 15 nutzungsberechtigte, 5 nicht nutzungaher Ortsbürger
- 1861: alle Einwohner evangelisch-lutherisch
- 1885: 197, davon 193 evangelisch (= 97.97 %), 0 katholisch, 4 andere Christen (= 2.03 %)
- 1961 (Erwerbspersonen): 87 Land- und Forstwirtschaft, 89 Produzierendes Gewerbe, 16 Handel und Verkehr, 25 Dienstleistungen und Sonstiges
- 1961: 433, davon 354 evangelisch (= 81.76 %), 69 katholisch (= 15.94 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1374: Gericht Lohra, das seit 1601 mit dem Gericht Fronhausen vereinigt ist
- 1686: Amt Fronhausen
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Lohra
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Altkreis
Marburg
Gemeindeentwicklung
Zum 31.12.1971 wurde Damm im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Lohra eingegliedert.
Gericht
- 1821: Justizamt Fronhausen
- 1867: Amtsgericht Fronhausen
- 1948: Amtsgericht Marburg
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Wetter, Stift 1200/1220 besitzt Stift Wetter ein Mannlehen von 1 HufeMainz, Stift St. Stephan 1271 hat das Stift St. Stephan Güter in Damm, die ursprünglich Zubehör der Villikation des Stifts in (Kirch-)Vers waren, 1271 aber von der Verpachtung des dortigen Stadelhofes ausgenommen sind, sie waren damals an den Burgmann Engel von Marburg verpachtetMarburg, Deutscher Orden 1347 und 1358/75 besitzt der Deutsche Orden-Marburg ein Gut in Damm- 1358: 43 Morgen Ackerland
- 1818: 1 ehem. Deutsch-Ordens-Hof
Hessen, Landgrafen Linden, von Landgräfliches Gut 1374 erwähnt; die landgräflichen Gefälle und Renten in Damm sind 1377 dem Ritter Emmerich von Linden versetzt- 1494 sind dem Landgrafen 3 Pflüge in Damm dienstbar
Göns, von 1320 verzichten die von Göns gegenüber dem Deutschen Orden Marburg auf ihre Ansprüche an der Mühle zu DammHeimbach, von 1325 erwirbt der Deutsche Orden von den von Heimbach Rechte an der MühleVögte von Fronhausen 1342 verkaufen die Vögte von Fronhausen dem Deutschen Orden eine Gülte aus der Mühle
Zehntverhältnisse
Kirche und Religion
Patronat
1577 und später: eingepfarrt nach Lohra; 1747 als Filiale bezeichnet
Bekenntniswechsel
Da Filial von Lohra, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Lohraer Pfarrer Heinrich Orth ab 1526. Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch.
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Sendbezirk Lohra
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mühlen
Die Mühle in Damm verfügte 1630 über 2 Mahlgänge
1823 bestehen 2 Mühlen an der Salzböde in Damm mit jeweils 1 Mahlgang
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Damm, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9027_damm> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9027