Bauerbach

Dorf · 267 m über NN  
Gemeinde
Marburg
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

4 km östlich Marburg

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss auf einem nach Süden in den Bauerbachgrund abfallenden Mittelterrassenrücken. Kirche mit geringen Resten eines Wehrkirchhofs im nördlichen Ortsbereich. Moderne Wohnsiedlung im Nordwesten. Straße Schröck - Ginseldorf südlich am Ortskern vorbeiführend. Straße Marburg - Großseelheim bzw. Kleinseelheim (Zweig der alten Köln-Leipziger Messestraße, zugleich alte Landstraße nach Kirchhain).

Ersterwähnung

1238

Siedlungsentwicklung

1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Marburg.

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1915/1916

Älteste Gemarkungskarte

1807

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3488060, 5631370
UTM: 32 U 487990 5629557
WGS84: 50.817617° N, 8.829517° O

Statistik

Ortskennziffer

534014040

Frühere Ortskennziffer

534014342

Flächennutzungsstatistik

  • 1838 (Kasseler Acker): 924 stellbares Land, 143 Wiesen, 30 Gärten, 81 Triesche, 12 Wald
  • 1885 (Hektar): 301, davon 220 Acker (= 73.09 %), 35 Wiesen (= 11.63 %), 8 Holzungen (= 2.66 %)
  • 1961 (Hektar): 815, davon 510 Wald (= 62.58 %)

Einwohnerstatistik

  • 1592: 19 Haushalte
  • 1664: 13 Haushalte
  • 1747: 145 Einwohner
  • 1838 (Familien): 21 Ackerbau, 9 Gewerbe, 13 Tagelöhner 30 nutzungsberechtigte, 7 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 6 Beisitzer
  • 1861: 287 römisch-katholische, 8 evangelisch-lutherische Einwohner
  • 1885: 237, davon 1 evangelisch (= 0.42 %), 236 katholisch (= 99.58 %)
  • 1961 (Erwerbspersonen): 97 Land- und Forstwirtschaft, 77 Produzierendes Gewerbe, 27 Handel und Verkehr, 44 Dienstleistungen und Sonstiges.
  • 1961: 532, davon 14 evangelisch (= 2.63 %), 518 katholisch (= 97.37 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1395 und später: Amt Amöneburg
  • 1787: Kurfürstentum Mainz, Oberamt Amöneburg, Amtsvogtei Amöneburg
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Fritzlar, Amt Amöneburg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Amöneburg
  • 1815: Kurfürstentum Hessen, Amt Amöneburg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
  • 1981: Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Marburg-Biedenkopf

Altkreis

Marburg

Gemeindeentwicklung

Am 1.7.1974 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung der bis dahin selbständigen Gemeinde in die Stadtgemeinde Marburg.

Gericht

  • 1821: Landgericht Marburg
  • 1850: Justizamt Marburg
  • 1867: Amtsgericht Marburg

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Mainz, ErzstiftUm 1248 bezieht das Erzstift Mainz Einkünfte aus Güterbesitz.
  • Haina, Kloster1297 kauft Kloster Haina Güter mit Höfen, die früher der Begine (?) Mechthild von Bauerbach gehörten. Schröck, von1340 erwirbt Haina Hof und Güter, die vor 1320 den von Schröck gehörten. Weitere Güter sowie 1 Haus erwirbt das Kloster 1420.
  • Marburg, Deutscher Orden Hobeherren1305 erwirbt der Deutsche Orden Marburg mit der Seelheimer Vogtei der Hobeherren Einkünfte aus Güterbesitz in Bauerbach. 1358 und 1455 verfügt der Deutsche Orden über 2 Höfe mit 107 Morgen Ackerland und 13 ½ Morgen Wiesen. 1567/82 hat der Deutsche Orden seinen Güterbesitz an 4 Pächter ausgetan (1707: 3 ganze und 2 halbe Höfe).
  • Amöneburg, Stift1 Lehnshof in Bauerbach gehört den Amöneburger Stiftsherren, 1 Hof des Kloster Haina ist im Besitz der von Schwalbach.

Zehntverhältnisse

Mainz, Erzstift Schenken zu Schweinsberg Der Zehnte ist um 1248 mainzisch, 1385 mainzisches Lehen der Schenken zu Schweinsberg.

Ortsadel

1238 - 14. Jahrhundert

Kirche und Religion

Ortskirchen

Patrozinien

  • Cyriakus [1627]

Pfarrzugehörigkeit

Pfarrkirche; im 16. Jahrhundert wiederholt Ginseldorf vom Bauerbacher Pfarrern versorgt
Seit 1608 ist Ginseldorf Filiale von Bauerbach

Patronat

Hessen, Landgrafen1573 landgräflich

Bekenntniswechsel

Erster evangelischer Pfarrer: Johann Greser 1530-1555
Der reformierte Bekenntniswechsel konnte 1606 aufgrund des Widerstands von Kurmainz nicht durchgeführt werden.
Katholischer Bekenntniswechsel: 1608

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Sendbezirk Amöneburg, Dekanat Amöneburg

Juden

Juden 1657 genannt

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Bauerbach, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/8996_bauerbach> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/8996