Bauerbach

Die Lage von Bauerbach im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
4 km östlich Marburg
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss auf einem nach Süden in den Bauerbachgrund abfallenden Mittelterrassenrücken. Kirche mit geringen Resten eines Wehrkirchhofs im nördlichen Ortsbereich. Moderne Wohnsiedlung im Nordwesten. Straße Schröck - Ginseldorf südlich am Ortskern vorbeiführend. Straße Marburg - Großseelheim bzw. Kleinseelheim (Zweig der alten Köln-Leipziger Messestraße, zugleich alte Landstraße nach Kirchhain).
Ersterwähnung
1238
Siedlungsentwicklung
1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Marburg.
Historische Namensformen
- Burbach (1238) [Klosterarchive 3: Oberhessische Klöster, Band 1, Nr. 3]
- Burebach (um 1248)
- Baurbach (1571)
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1297) [Franz, Kloster Haina 1, Nr. 864]
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Umlegung der Flur
1915/1916
Älteste Gemarkungskarte
1807
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3488060, 5631370
UTM: 32 U 487990 5629557
WGS84: 50.817617° N, 8.829517° O
Statistik
Ortskennziffer
534014040
Frühere Ortskennziffer
534014342
Flächennutzungsstatistik
- 1838 (Kasseler Acker): 924 stellbares Land, 143 Wiesen, 30 Gärten, 81 Triesche, 12 Wald
- 1885 (Hektar): 301, davon 220 Acker (= 73.09 %), 35 Wiesen (= 11.63 %), 8 Holzungen (= 2.66 %)
- 1961 (Hektar): 815, davon 510 Wald (= 62.58 %)
Einwohnerstatistik
- 1592: 19 Haushalte
- 1664: 13 Haushalte
- 1747: 145 Einwohner
- 1838 (Familien): 21 Ackerbau, 9 Gewerbe, 13 Tagelöhner 30 nutzungsberechtigte, 7 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 6 Beisitzer
- 1861: 287 römisch-katholische, 8 evangelisch-lutherische Einwohner
- 1885: 237, davon 1 evangelisch (= 0.42 %), 236 katholisch (= 99.58 %)
- 1961 (Erwerbspersonen): 97 Land- und Forstwirtschaft, 77 Produzierendes Gewerbe, 27 Handel und Verkehr, 44 Dienstleistungen und Sonstiges.
- 1961: 532, davon 14 evangelisch (= 2.63 %), 518 katholisch (= 97.37 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1395 und später: Amt Amöneburg
- 1787: Kurfürstentum Mainz, Oberamt Amöneburg, Amtsvogtei Amöneburg
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Fritzlar, Amt Amöneburg
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Amöneburg
- 1815: Kurfürstentum Hessen, Amt Amöneburg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
- 1981: Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Altkreis
Marburg
Gemeindeentwicklung
Am 1.7.1974 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung der bis dahin selbständigen Gemeinde in die Stadtgemeinde Marburg.
Gericht
- 1821: Landgericht Marburg
- 1850: Justizamt Marburg
- 1867: Amtsgericht Marburg
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Mainz, Erzstift Um 1248 bezieht das Erzstift Mainz Einkünfte aus Güterbesitz.Haina, Kloster 1297 kauft Kloster Haina Güter mit Höfen, die früher der Begine (?) Mechthild von Bauerbach gehörten.Schröck, von 1340 erwirbt Haina Hof und Güter, die vor 1320 den von Schröck gehörten. Weitere Güter sowie 1 Haus erwirbt das Kloster 1420.Marburg, Deutscher Orden Hobeherren 1305 erwirbt der Deutsche Orden Marburg mit der Seelheimer Vogtei der Hobeherren Einkünfte aus Güterbesitz in Bauerbach. 1358 und 1455 verfügt der Deutsche Orden über 2 Höfe mit 107 Morgen Ackerland und 13 ½ Morgen Wiesen. 1567/82 hat der Deutsche Orden seinen Güterbesitz an 4 Pächter ausgetan (1707: 3 ganze und 2 halbe Höfe).Amöneburg, Stift 1 Lehnshof in Bauerbach gehört den Amöneburger Stiftsherren, 1 Hof des Kloster Haina ist im Besitz der von Schwalbach.
Zehntverhältnisse
Ortsadel
1238 - 14. Jahrhundert
Kirche und Religion
Ortskirchen
- plebanus 1238 [Schunder, Die oberhessischen Klöster Nr. 3].
- Kirchenschiff im Kern romanisch ?
Patrozinien
- Cyriakus [1627]
Pfarrzugehörigkeit
Pfarrkirche; im 16. Jahrhundert wiederholt Ginseldorf vom Bauerbacher Pfarrern versorgt
Seit 1608 ist Ginseldorf Filiale von Bauerbach
Patronat
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Johann Greser 1530-1555
Der reformierte Bekenntniswechsel konnte 1606 aufgrund des Widerstands von Kurmainz nicht durchgeführt werden.
Katholischer Bekenntniswechsel: 1608
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Sendbezirk Amöneburg, Dekanat Amöneburg
Juden
Juden 1657 genannt
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Bauerbach, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/8996_bauerbach> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/8996