Haiger

Stadt · 278 m über NN  
Gemeinde
Haiger
Landkreis
Lahn-Dill-Kreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
Urkataster+
Haiger
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Stadt

Lagebezug

5,5 km westlich von Dillenburg

Lage und Verkehrslage

Bahnhof der Eisenbahnlinie Burbach – Gießen ("Dilltalbahn";"Hellertalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 12.1.1862). Endbahnhof der Eisenbahnlinien Haiger – Siegen/Weidenau (Inbetriebnahme der Strecke 1.12.1915) und Haiger – Breitscheid (Inbetriebnahme der Strecke 15.12.1926) bis zur Stilllegung der Strecke am 30.9.1997.

Ersterwähnung

778

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • curtis (914)
  • locus (1048)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3444151, 5623018
UTM: 32 U 444099 5621209
WGS84: 50.739976° N, 8.207756° O

Statistik

Ortskennziffer

532011050

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 829, davon 285 Acker (= 34.38 %), 194 Wiesen (= 23.40 %), 337 Holzungen (= 40.65 %)
  • 1961 (Hektar): 915, davon 355 Wald (= 38.80 %)

Einwohnerstatistik

  • 1885: 1661, davon 1553 evangelisch (= 93.50 %), 80 katholisch (= 4.82 %), 23 andere Christen (= 1.38 %), 5 Juden (= 0.30 %)
  • 1961: 4163, davon 3127 evangelisch (= 75.11 %), 879 katholisch (= 21.11 %)
  • 1970: 5276 Einwohner

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 781: Lahngau (in pago Logenehe)
  • 914: in pago Heigera
  • 1048: Grafschaft in der Haigermark (sicuti ductus est comitatus in Heigeromarca)
  • 1787: Fürst zu Nassau-Diez, Dillenburg, Hadamar und Siegen (Nassau-Oranien), Fürstentum Dillenburg, Amt Haiger
  • 1806-1813: Großherzogtum Berg, Departement der Sieg, Arrondissement Dillenburg, Kanton Haiger
  • 1813-1815: Fürstentum Nassau-Oranien, Amt Haiger
  • 1816: Herzogtum Nassau, Amt Dillenburg
  • 1849: Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk I (Kreisamt Herborn)
  • 1854: Herzogtum Nassau, Amt Dillenburg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
  • 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis

Altkreis

Dillkreis

Gemeindeentwicklung

Zur Entwicklung der im Zuge der hessischen Gebietsreform neu gebildeten Stadtgemeinde s. Haiger, Stadtgemeinde. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Haiger.

Gericht

  • bis 1816: Amt Haiger
  • 1816: Amt Dillenburg
  • 1849: Justizamt Dillenburg
  • 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Dillenburg
  • 1867: Amtsgericht Dillenburg

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 914 Taufkirche

Patrozinien

  • Maria [1048]

Pfarrzugehörigkeit

Kirchspiel: 1513 Neue Hütte mit Antoniuskapelle 1590 Allendorf, Dillbrecht, Fellerdilln (Dill und Dillbach), Flammersbach, Haigerseelbach, Holzhausen, Langenaubach, Manderbach, Niederroßbach, Rodenbach, Sechshelden, Steinbach, Wilgersdorf, wahrscheinlich Haigerhütte und Hälfte von Oberroßbach Tochterpfarreien: 1048 Bergebersbach, Burbach, Daaden, Frohnhausen, Kirburg 1563 Liebenscheid 1590 Pfarrort für Oberdresselndorf, Lützeln

Patronat

914 schenkt Konrad I. die Taufkirche Haiger dem Walpurgisstift in Weilburg, mit dem sie 993 an das Hochstift Worms kommt.
1465 Dietrich Rode
1485 von Hatzfeld, nach ihnen die Kolb von Wilnsdorf
1584 Nassau-Dillenburg

Diakonische Einrichtungen

1867 Einrichtung einer Kleinkinderschule 150 Jahre Evangelischer Verein für Innere Mission in Nassau. Wiesbaden 2000, S. 60, 62; nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954eine Schwesternstation mit 1, ein Kindergarten mit 3 Kräften, in Allendorf KiGa mit 2 Kräften

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation in der Grafschaft Nassau-Dillenburg: ab 1533
Reformierter Bekenntniswechsel: um 1575

Kirchliche Mittelbehörden

Erzdiözese Trier, Archidiakonat St. Lubentius in Dietkirchen, Dekanat Haiger

Juden

1842: 1, 1871:4, 1925: 18, 1936: 25
ynagoge in einem gemieteten Haus in derBahnhofsstraße; Friedhof

Kultur

Schulen

1550 Errichtung einer Lateinschule durch Wilhelm der Reiche von Nassau-Dillenburg, Entwicklung zur Knabenschule; zwischen 1588 und 1594 Aufbau einer Mädchenschule; um 1890 bis 1914 Private Töchterschule; 1942-45 Hauptschule für 12 Gemeinden des Umlandes, 1949 Aufbauzug für Realschule, Weiterentwickung zur heutigen Johann Textor Schule Haiger

Hospitäler

1902/03 Bau des Städtischen Krankenhauses
Erziehungsheim der Arbeiterwohlfahrt für Kinder

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion

1787 umfasst das Amt Haiger folgende Orte: Allendorf, Dillbrecht, Fellerdilln, Flammersbach, Haiger, Haigerhütte, Haigerseelbach, Langenaubach, Manderbach, Niederroßbach, Rodenbach, Sechshelden, Steinbach, Forst Kalteiche

Erzgewinnung und -verarbeitung wahrscheinlich schon in frühgeschichtlicher Zeit aufgrund des Erzreichtums der Umgebung; sicher belegt für das Mittelalter (1441 Ersterwähnung); 1816 gehören zu Haiger 1 Eisenschmelzhütte, 1 Eisenhammer und 3 Mühlen
um 1800 bedeutende Lederverabeitung in 11 Gerbereien
1949 Steinindustrie, Baugewerbe, Metallverarbeitung, Maschinen- und Apparatebau, Elektrotechnik, Feinmechanik, Holz- und Lederindustrie, Leimfabrik

Markt

914 schenkte König Konrad I. der Kirche in Weilburg eine Taufkirche mit seinem Hof Haiger im Gau Haiger samt den Zehnten, den Markt und den dritten Teil der Königscheffel im selben Gau cum omnibus utensilibus iuste legitimeque ad regias manus respicientibus
Pfingst- und Lukasmarkt als Volksfeste

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Haiger, Lahn-Dill-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/8463_haiger> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/8463