Driedorf

Die Lage von Driedorf im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
13,5 km südwestlich von Dillenburg
Lage und Verkehrslage
An der alten Handelsstraße Frankfurt-Köln. Bahnhof der Eisenbahnlinie Herborn - Rennerod ("Westerwaldquerbahn") von 1906 bis zur endgültigen Stillegung der Strecke 1985 (Die Teilstrecke Herborn - Driedorf wurde am 1. Mai 1906 eröffnet, die Teilstrecke Driedorf - Rennerod am 1. Oktober desselben Jahres).
Bezeichnung der Siedlung
- In der Gemarkung zahlreiche eng beieinander liegende Wüstungen
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Burgen und Befestigungen
- Innerhalb der Mauer sogenannte Oberburg sowie sogenannte Untere Burg (Schlossruine) in der Niederung des Rehbachtals, die 1290 als Wasserburg bezeichnet wird.
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3442554, 5611200
UTM: 32 U 442502 5609396
WGS84: 50.633593° N, 8.186972° O
Statistik
Ortskennziffer
532007010
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 1139, davon 270 Acker (= 23.71 %), 214 Wiesen (= 18.79 %), 412 Holzungen (= 36.17 %)
- 1961 (Hektar): 1137, davon 441 Wald (= 38.79 %)
Einwohnerstatistik
- 1885: 642, davon 623 evangelisch (= 97.04 %), 10 katholisch (= 1.56 %), 9 Juden (= 1.40 %)
- 1961: 1306, davon 962 evangelisch (= 73.66 %), 329 katholisch (= 25.19 %)
- 1970: 1629 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Fürst zu Nassau-Diez, Dillenburg, Hadamar und Siegen (Nassau-Oranien), Fürstentum Dillenburg, Amt Driedorf
- 1806-1813: Großherzogtum Berg, Departement der Sieg, Arrondissement Dillenburg, Kanton Driedorf (zum Umfang s. Mittelpunktfunktion)
- 1813: Fürstentum Nassau-Oranien, Amt Driedorf
- 1816: Herzogtum Nassau, Amt Herborn
- 1849: Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk I (Kreisamt Herborn)
- 1854: Herzogtum Nassau, Amt Herborn
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
- 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
Altkreis
Dillkreis
Gemeindeentwicklung
Zur Entwicklung der im Zuge der hessischen Gebietsreform neu gebildeten Gemeinde s. Driedorf. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Driedorf.
Gericht
- bis 1816: Amt Driedorf
- 1816: Amt Herborn
- 1849: Justizamt Herborn
- 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Herborn
- 1867: Amtsgericht Herborn
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1277 Pleban
- 1316 Pfarrei
- Burg: 1514 Kaplan, 1559 Kapelle
Pfarrzugehörigkeit
Mutterkirche: Herborn Kirchspiel: 1352 Heisterberg; 1494 Rodenberg; 1591 Gusternhain mit Kapelle, Heisterberg, Hohenroth, Mademühlen mit Kapelle, Münchhausen, Rabenscheid mit Kapelle, Rodenberg, Seilhofen, Waldaubach
Patronat
1287 Patronat der Kapelle Graf Otto von Nassau
1398 zwei Teile des Patronats an Katzenelnbogen, 1403 erwirbt Katzenelnbogen die beiden andern Teile
Diakonische Einrichtungen
Nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 besteht ein Kindergarten mit 2 Kräften
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526
Reformierter Bekenntniswechsel: um 1575
Kirchliche Mittelbehörden
Erzdiözese Trier, Archidiakonat von St. Lubentius in Dietkirchen, Dekanat Haiger
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mittelpunktfunktion
Zum Amt Driedorf gehörten bis 1815 die Orte Driedrof, Rodenberg, Seilhofen, Münchhausen, Mademühlen, Hohenroth, Heisterberg, Waldaubach, Rabenscheid, Gusternhain und Heiligenborn sowie aus der Herrschaft Beilstein Beilstein, Wallendorf, Rodenroth und Haiern.
Nachweise
Literatur
- Vogel, Beschreibung Nassau, S. 725f.
- Denkmaltopographie Lahn-Dill-Kreis 1, S. 136-142
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 419 f.
- Born, Siedlungsentwicklung am Osthang, S. 96f.
- Weidenbach, Nassauische Territorien vom Besitzstande unmittelbar vor der französischen Revolution bis 1866, in: Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung 10 (1870), online
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 170
- Die evangelische Kirche in Nassau-Oranien 1530-1930
- Schindling/Ziegler, Territorien des Reichs im Zeitalter der Reformation, S. 234ff.
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Driedorf, Lahn-Dill-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/8386_driedorf> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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