Oberweidbach

Dorf · 351 m über NN  
Gemeinde
Bischoffen
Landkreis
Lahn-Dill-Kreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

16,5 km nordöstlich von Dillenburg

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss im Talschluss des Weidbachs. Die B 255 führt durch den Ort.

Vorbemerkung Historische Namensformen

Da die frühen Belege ohne präzisierenden Zusatz nicht eindeutig zuzuordnen sind, vgl. auch Niederweidbach.

Historische Namensformen

  • Obern Weydelbach (1356)
  • Abirwilbach (1416)
  • Obern Weydebach (1432)
  • Oberweidbach (1548)

Bezeichnung der Siedlung

  • villa W. 780/802 (vgl. Nieder-W. Ziffer 2 b)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Älteste Gemarkungskarte

ca. 1830

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3465932, 5621305
UTM: 32 U 465871 5619497
WGS84: 50.726264° N, 8.516462° O

Statistik

Ortskennziffer

532002030

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 2959, davon 563 Acker (= 19.03 %), 247 Wiesen (= 8.35 %), 2031 Wald (= 68.64 %)
  • 1885 (Hektar): 739, davon 138 Ackerland (= 18.67 %), 61 Wiesen (= 8.25 %), 513 Holz (= 69.42 %)
  • 1961 (Hektar): 739, davon 503 Wald (= 68.06 %)

Einwohnerstatistik

  • 1577: 30 Hausgesesse
  • 1629: 30 Hausgesesse (errechnet)
  • 1677: 20 Hausgesesse (14 Männer, 6 Witwen), 4 Beisassen, 7 Jungmannschaften
  • 1742: 42 Haushalte
  • 1830: 209 evangelische Einwohner
  • 1885: 184, davon 184 evangelisch (= 100 %), 0 katholisch
  • 1961: 260, davon 209 evangelisch (= 80.38 %), 48 katholisch (= 18.46 %)
  • 1970: 277 Einwohner

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1356: Zent Altenkirchen
  • 1464: Amt Königsberg
  • 1569 und später: Gericht Altenkirchen im Amt Königsberg
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Königsberg
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Königsberg
  • 1821-1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Gladenbach
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (Umbenennung)
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
  • 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Biedenkopf
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Wetzlar
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis

Altkreis

Biedenkopf

Gemeindeentwicklung

Ab 1.7.1974 gehören zur neu gebildeten Gemeinde Bischoffen gehörig.

Gericht

  • vor 1821: Amt Königsberg
  • 1821: Landgericht Gladenbach
  • 1867: Amtsgericht Gladenbach
  • 1968: Amtsgericht Biedenkopf (Zweigstelle Gladenbach)

Herrschaft

  • Im Zuge des solmsischen Teilungsvertrages des Jahres 1432 kommt Oberweidbach an Graf Johann von Solms (Solmser Urkunden 1 Nr. 996).

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Ältere Besitzverhältnisse siehe Nieder-Weidbach (Ziffer 3 b). 1412 verkauft Krug von Weidbach das so genannte Lempergut in Ober-Weidbach an die Grafen von Solms, die 1465 insgesamt über 6 dienstbare Pflüge in Ober-Weidbach verfügen. Zehntrechte wie Nieder-Weidbach. Ortsadel: 1264-1412 (vgl. auch Nieder-W.)

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • Altarist 1416 genannt (Klosterarchiv III Nr. 188)

Pfarrzugehörigkeit

1577 und später: Filiale von Niederweidbach Kirchspiel vor 1618 wohl zu Altenkirchen gehörig 1618 von Altenkirchen abgetrennt worden, zusammen mit Niederweidbach und Roßberg

Bekenntniswechsel

Da Filial von Niederweidbach, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Niederweidbacher Pfarrer Bernhard Aspilianus ab 1533. Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Sendbezirk Altenkirchen (vgl. Nieder-Weidbach)

Wirtschaft

1784 befindet sich in Ober-Weidbach eine Mühle im Eigentum des Andreas Zapfenfeldt; Kornpacht und Wasserzins werden dem Landgraf entrichtet. Auf frühere Schürftätigkeit nördlich des Ortes dürfte der Flurname In den Gruben hinweisen; westlich benachbart: Flur Die Kalkspitze. Auf frühere Köhlerei deutet möglicherweise der Flurname Der Schwarzeberg (im Nordwesten der Gemeinde)
1629: 9 landgräfliche einspännige, 15 solmser einspännige, 1 Hessen und Solms gemeinsames einspänniges Ackerland, 2 landgräfliche, 2 solmser, 1 Hessen und Solms gemeinsame Einläufige. 1867 (Erwerbspersonen): 42 Landwirtschaft, 3 Gewerbe und Industrie, 1 Gesundheitspflege, 1 Gemeindeverwaltung. 1961 (Erwerbspersonen): 78 Land- und Forstwirtschaft, 49 produzierendes Gewerbe, 11 Handel und Verkehr, 9 Dienstleistungen und sonstiges

Nachweise

Literatur

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Oberweidbach, Lahn-Dill-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/8015_oberweidbach> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/8015