Burg Ludwigstein

Siedlung
Ortstyp
Burg
Lagebezug
3,5 km südöstlich von Witzenhausen
Lage und Verkehrslage
Auf Bergkopf im Werrabogen die schematisch-rechteckige Burg; der Bergfried (neben dem Tor) nach Südwesten gegen den rückwärtigen Sattel gestellt, den die spätmittelalterlich-neuzeitliche Werralandstr.
Siedlungsentwicklung
1416 in einem Jahr erbaut. Nach dem 1.Weltkrieg Verfall; von der Jugendbewegung als Mahnmal für gefallene "Wandervögel" ausgebaut. Erweitert als Tagungsort, Jugendherberge und Archiv der deutschen Jugendbewegung.
Historische Namensformen
- Ludewigistein (1416) (StA Marburg Generalrepertorium Ludwigstein.)
- zum Ludewigesteyne (1446)
- Ludewigstein (1466)
- Ludwigstein (1503)
- umb den, von dem, zum Lodewichsteyne (1517)
- Ludwigkstain, Ludtwigkstain (1575/85)
- Lottwigstein (1588)
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3563469, 5687841
UTM: 32 U 563370 5686005
WGS84: 51.321813° N, 9.909411° O
Statistik
Ortskennziffer
63601614005
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1466 und 1747: Amt Ludwigstein (zum Umfang s. Mittelpunktfunktion)
- 1627-1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Ludwigstein
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Ludwigstein
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Witzenhausen
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Ludwigstein
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Witzenhausen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis
Altkreis
Witzenhausen
Gericht
- Um 1570 und 1747: Niederes und peinliches Gericht Hessen
- 1583: Untergericht Wendershausen, mit Zubehör Hilgershausen, Weißenbach, Hundelshausen, Ellingerode
- 1807: Friedensgericht Witzenhausen
- 1821-1834: Fürstlich Rotenburgisches Justizamt Witzenhausen II
- 1836: Kurfürstliches Justizamt Witzenhausen
- 1867: Amtsgericht Witzenhausen
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1416: Nach Erbauung auf 2 Jahre an Hans von Dörnberg zum Schutz des Amtes Witzenhausen übergeben. 1430: Hermann Diede anbefohlen, mit Amt Witzenhausen vereinigt. 1455: Landgraf Ludwig verpfändet Ludwigstein an Wilhelm Meisenbug,
- 1460: an Hans von Dörnberg, 1464; an Georg von Buttlar, 1466: an denselben auf 20 Jahre. 1483: Landgraf Wilhelm nimmt beim Deutschen Orden 800 Gulden zur Einlösung von Ludwigstein auf. 1486: Ablösung durch Sittich und Kaspar von Berlepsch, 1488: durch Rabe von Herda, 1503: durch Hermann von Boyneburg. 1515: Verpfändung an Christian von Hanstein, Amtmann zu Rusteberg, wie es zuvor die von Berlepsch innehatten. 1534: von Kurt Rommel an Christoph von Steinberg. 1545-73: Mannlehen des Christoph Hülsing. 1632: den Söhnen aus 2. Ehe des Landgraf Moritz überlassen und dessen Nachkommen bis 1835 verblieben,
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1517: Kapelle
Pfarrzugehörigkeit
1562 und heute: mit Wendershausen zum Kirchspiel Oberrieden
Wirtschaft
Mittelpunktfunktion
Amt Ludwigstein entsteht 1416 durch Unterstellung der Dörfer des Amtes Witzenhausen unter Amtmann auf Ludwigstein, Schloss und Amt ganz vereinigt.
Bis Mitte 16. Jahrhundert verpfändet.
1545-73: Ludwigstein und einige Dörfer selbstständiges Adelsgericht ( unten 1569), 1573 durch Landgraf von der Witwe des Christoph Hülsing zurückgekauft. Seitdem mit landgräflichem Amtmann besetzt und wieder mit Witzenhausen vereinigt.
1632 -1835 zur Rotenburger Quart.
Umfang von Amt und Gericht 1466: Oberrieden, Wendershausen, Hilgershausen, Hundelshausen, Weißenbach, Nieder-Roßbach, Roßbach, Kleinalmerode, Witzenhausen, Bischhausen, Ludwigstein.
1569: Hundelshausen, Weißenbach, Roßbach, Ellingerode, Hilgershausen, Oberrieden, Wendershausen, Insgesamt 250 Hausgesesse.
1575/85: Witzenhausen, Hundelshausen, Weißenbach, Roßbach, Ellingerode, Hilgershausen, Oberrieden, Wendershausen, Kleinalmerode, Berge, Hebenshausen, Bischhausen, Ziegenberg, Blickershausen, Ermschwerd, Hubenrode, Laubach (Kreis Hannoversch-Münden),Gertenbach, Albshausen, Unterrieden, Marzhausen, Mellenfelde (Kreis Friedland/ Hann.), Dohrenbach, Trubenhausen, Uengsterode, Eichenberg, Rengershausen, Epterode, Hermannrode, Niedere.Gandern (Kreis Friedland) und die Höfe Hungershausen, Stiedenrode und Neuenrode.
1323 Hausgesesse. 1664: Hessen-Rotenburg vereinigt das Amt des Witzenhauser Schultheißen mit dem auf dem Ludwigstein. Seitdem Ober-Schultheiß zu Witzenhausen auch für Amt Ludwigstein zuständig. Amtsumfang 1681: Witzenhausen, Hundelshausen, Weißenbach, Roßbach, Ellingerode, Hilgershausen, Oberrieden, Wendershausen, Kleinalmerode, Fahrenbach, Berge, Hebenshausen, Bischhausen, Ziegenberg, Blickershausen, Ermschwerd, Hubenrode, Laubach (Kreis Hannoversch-Münden), Gertenbach, Albshausen, Unterrieden, Marzhausen, Mollenfelde (Kreis Friedland/Hannover), Dohrenbach, Trubenhausen, Uengsterode, Sickenberg, Epterode, Hermannrode, Hungershausen, Neuenrode. 1025 Hausgesesse. Umfang 1747: Stadt Witzenhausen, Schloss Ludwigstein, Ober rieden, Unterrieden, Wendershausen, Hilgershausen, Weißenbach, Hundelshausen, Roßbach, Ellingerode, Bischhausen, Eichenberg, Hermannrode, Uengsterode, Marzhausen, Arnstein, Berlepsch, Gertenbach, Mollenfelde (Kreis Friedland/Hann.), Albshausen, Dohrenbach, Ermschwerd, Hubenthal, Fahrenbach, Blickershausen, Laubach (Kreis Hannoversch-Münden), Ziegenhagen, Hubenrode, Ziegenberg, Stiedenrode, Thal, Berge, Hebenshausen, Neuenrode. 1227 Mann. mit 1290 Feuerstellen.
Nachweise
Literatur
Siehe auch
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Orte
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Ludwigstein, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/7660_burg-ludwigstein> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/7660






