Wickersrode

Dorf · 355 m über NN  
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

22 km westlich von Eschwege, 4 km südlich von Hessisch Lichtenau

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf im Vocketal mit einfachem Grundriss (Haufendorf) und geringer Siedlungsdichte auf spornartig nach Nordwesten hin auslaufendem Hang. Kirche in exponierter zentraler Lage an der Kreuzung der L 3439 (Hauptstraße) und der L 3249 (Vockeröder Straße).

Ersterwähnung

1297

Siedlungsentwicklung

Das Bestimmungswort im Ortsnamen erinnert an den bei den Bilsteinern geläufigen Vornamen Wigger; Gründung vielleicht durch einen Bilsteiner.
1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Hessisch-Lichtenau.

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • Dorf (1454, 1553, 1782)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1912

Älteste Gemarkungskarte

1686

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3551807, 5669083
UTM: 32 U 551712 5667255
WGS84: 51.154401° N, 9.739424° O

Statistik

Ortskennziffer

636006130

Flächennutzungsstatistik

  • 1776: 1458 Acker
  • 1961 (Hektar): 655, davon 471 Wald (= 71.91 %)
  • bis 1454: 13 Huben in der Feldmark genannt

Einwohnerstatistik

  • 1539: 12 Haushalte
  • 1575/85: 19 Hausgesesse
  • 1681: 20
  • 1747: 31 Mannschaften mit 38 : Feuerstätten (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
  • 1776: 146 Einwohner
  • 1961: 235, davon 230 evangelisch (= 97.87 %), 0 katholisch
  • 1970: 225 Einwohner
  • Berufsgliederung 1724: 30 Leinweber, 17 Ackerleute, 1 Schäfer; zusammen: 48; 1782: 1 Müller, 2 Schneider, 12 Leineweber und Tagelöhner, 10 Leineweber und Ackerleute

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1454: Landgrafschaft Hessen, Amt Reichenbach (Lichtenau)
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Lichtenau, Der siebende Ort
  • 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Lichtenau
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Lichtenau
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Lichtenau
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Lichtenau
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Lichtenau
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Witzenhausen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis

Altkreis

Witzenhausen

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingemeindung nach Hessisch Lichtenau, Stadtgemeinde, dessen Stadtteil Wickersrode seitdem ist.

Gericht

  • 1553 und 1575: Gericht Landgraf
  • 1747: Niederes und peinliches Gericht Hessen
  • 1807: Friedensgericht Lichtenau
  • 1814: Amt Lichtenau
  • 1821: Justizamt Lichtenau
  • 1867: Amtsgericht Lichtenau
  • 1945: Amtsgericht Witzenhausen

Herrschaft

  • Über die konkreten Anfänge des Ortes geben die Schriftquellen keine Auskunft, erwähnt wird zunächst nur ein sich nach ihm benennende Adelsgeschlecht.
  • Hessen, Landgrafen Kurz nach 1376: Hartmann von Wickersrode hat von Landgraf Hermann Burglehen zu Wickersrode. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts scheinen die Herren von Wickersrode ihren Besitz den Landgrafen veräußert zu haben, die ein Vorwerk besitzten und hier bis zum Ende des alten Reiches auch als Gerichtsherren auftreten.
  • 1540: Landgraf Philipp verpfändet dem Heinrich Breul das Vorwerk zu Wickersrode. 1553 umfasst die landgräflliche Herrschaft 13 Hufen.

Besitz

Zehntverhältnisse

Hessen, Landgrafen1470: Zehnt zu Wickersrode landgräflich

Ortsadel

1297-1424

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • Kirche 1796 an der Stelle eines Vorgängerbaus von 1554 errichtet, 1974 renoviert

Pfarrzugehörigkeit

Vermutlich seit dem 15. Jahrhundert, sicher aber 1517, 1569, 1782, 1872 und 1994 Filialdorf von Reichenbach. Im 17. Jahrhundert hatte der Reichenbacher Pfarrer einmal in der Woche in Wickersrode zu predigen.

Patronat

1782 hat der Deutscher Orden in Marburg als Patronatsherr von Reichenbach auch in Wickerode das Recht inne

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.

Kirchliche Mittelbehörden

Archpresbytariat Gensungen Archdiakonat St. Peter Fritzlar

Kultur

Schulen

Im 17. Jahrhundert fand der Schulunterricht in Reichenbach statt
1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

Mühlen

Die Mahlmühle mit oberschlächtigem Wasserrad wird 1782 mit dem Wasser der Vocke betrieben und nach Zerstörung durch Brand 1904 nicht wieder errichtet.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Wickersrode, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/7267_wickersrode> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/7267