Wellingerode

Die Lage von Wellingerode im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
7,5 km nordwestlich von Eschwege gelegen
Lage und Verkehrslage
Langgezogenes Straßendorf an den Ostausläufern des Meißners in einer Werra-Aue an der Straße vom Höllental nach Abterode. Kirche in zentraler Lage. Die Hauptstraße (Walrodstraße) verbindet die L 3242 und die L 3441.
Ersterwähnung
1355
Historische Namensformen
- Wellingerade, czu (1355) [Eckhardt, Rechtsgeschichte der Stadt Eschwege 1, S. 70-71, Nr. 67]
- Wellingerode, in, Wellingerade, zu (um 1376) [Vogtherr, Ältestes Lehnbuch der Landgrafschaft Hessen, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 37 (1987), S. 25-71, hier S. 36 [9], 53 [141], 58 [194], 59 [199], 60 [202]]
- Wellingerode (1414) [HStAM Bestand Rechn. I Nr. 26/15]
- Welgerade (1450) [Klosterarchive 1: Klöster an der Werra 1262]
- Wellingeroyd (1498) [Bilsteiner Salbuch HStAM Bestand S Nr. 236]
- Wellingerode (1534) [HStAM Bestand 3 Nr. 360; Friedrich Küch, Politisches Archiv des Landgrafen Philipp des Großmüthigen von Hessen, Württembergischer Zug, S. 221, Nr. 360]
- Wellingerodt (1585) [Der ökonomische Staat, S. 79]
- Wellingrode (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 10]
Bezeichnung der Siedlung
- dorfe (1355)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Umlegung der Flur
1884
Älteste Gemarkungskarte
1837
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3567455, 5676463
UTM: 32 U 567354 5674632
WGS84: 51.219099° N, 9.964437° O
Statistik
Ortskennziffer
636008060
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 264, davon 206 Acker (= 78.03 %), 12 Wiesen (= 4.55 %), 0 Holzungen
- 1961 (Hektar): 298, davon 34 Wald (= 11.41 %)
Einwohnerstatistik
- 1585: 26 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
- 1747: 47 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 248, davon 247 evangelisch (= 99.60 %), 1 katholisch (= 0.40 %)
- 1961: 264, davon 217 evangelisch (= 82.20 %), 29 katholisch (= 10.98 %)
- 1970: 227 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1414: Landgrafschaft Hessen, Amt/Gericht Bilstein
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederfürstentum, Amt Eschwege, Gerichtsstuhl Abterode
- 1627-1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Eschwege, Gericht Bilstein
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Eschwege, Gericht Bilstein
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Abterode
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Bilstein
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis
Altkreis
Eschwege
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform mit anderen Gemeinden zur neu gebildeten Gemeinde Meißner zusammengeschlossen, deren Ortsteil Wellingerode seitdem ist.
Gericht
- 1822: Fürstlich Rotenburgisches Justizamt Bilstein (Sitz in Abterode)
- 1834: Justizamt Abterode
- 1867: Amtsgericht Abterode
- 1879: Amtsgericht Abterode
- 1932: Amtsgericht Eschwege
Herrschaft
- 1355 sind landgräfliche Einkünfte zu Wellingerode von Hermann von Treffurt an Bertold Flemyng, Bertolds Sohn zu Eschwege versetzt. 1361 verpfändet Hermann erneut Einkünfte aus Wellingerode.
- Seit der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts werden zahlreiche Einkünfte und Güter in Wellingerode von den Landgrafen von Hessen als Mannlehen ausgetan, u.a. an die von Hundelshausen, Meysenbug und Apel Appe
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1551 wird der schlechte bauliche Zustand der Kirche zu Wellingerode beklagt
- Schlichter Kirchbau 1869 errichtet
Pfarrzugehörigkeit
Wellingerode ist 1585, 1872 und 1994 Filial von Abterode
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Kirchliche Mittelbehörden
Die Kirche stand unter dem Dekanat Allendorf (Bach, Kurze Geschichte 17).
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Fuhrhandel mit Wein und Salz
Nachweise
Literatur
- K. Kollmann, "Grafen Wigger" und die Grafen von Bilstein, S. 192-193
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 505
- Denkmaltopographie Werra-Meißner-Kreis 1, S. 291 - 296
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Wellingerode, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/7235_wellingerode> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/7235