Weißenbach

Die Lage von Weißenbach im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
9,5 km südlich von Witzenhausen
Lage und Verkehrslage
Langrechteckiges Angerdorf mit geringer Siedlungsdichte im mittleren Quellgebiet des schmalen, nach Norden ziehenden Tals des Weißenbachs 5 km östlich von Großalmerode. Gehöftgruppe mit etwas erhöht stehender Kirchenruine nahe der Südwest-Ecke. Jüngerer Kirchenbau am Ostrand im Bereich des bescheidenen Siedlungsausbaus. Durch den Ort führt die L 3239 (Im Rosenthal)
Ersterwähnung
1327
Siedlungsentwicklung
1928 erfolgt die Eingemeindung des aufgelösten Gutsbezirks Bransrode.
Vorbemerkung Historische Namensformen
Vgl. auch Weißenbach (Gemarkung Hollstein)
Historische Namensformen
- Wissenbach (1327) [Wintzingeroda-Knorr, Wüstungen, S. 865-874]
- Weissenbach (1342) [Abschrift 18. Jahrhundert Die Historie derer von Hundelshausen, Universitätsbibliothek Kassel (Murhardsche Bibliothek), 2° Ms. Hass. 40, fol. 73]
- Wizinbach, undir (1359)
- Wisßinbach (1410) [HStAM Best. Urk. 13 Nr. 152]
- Wißenbach (1466) [A. Eckhardt, Geschichte der Ämter Ziegenberg und Ludwigstein, in: O. Perst (Hrsg.), Festschrift für Karl August Eckhardt, S. 111-144, hier S. 124; HStAM Bestand S Nr. 9]
- Weisenbach (1543)
- Weißenbach (1580/82)
- Weißenbach (1585) [Der ökonomische Staat, S. 85]
- Weißenbach (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 7]
- Wissenbach (1747) (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
Bezeichnung der Siedlung
- Dorf (1342, 1466)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Bransrode
- Gelsterburg
- Tränkemühle
- Wilhelmsstollen
- Gelsterburg (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
Älteste Gemarkungskarte
1732
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3559314, 5680422
UTM: 32 U 559217 5678589
WGS84: 51.255583° N, 9.848583° O
Statistik
Ortskennziffer
636004070
Flächennutzungsstatistik
- 1747: 1684 Acker, davon 1018 Acker Wald
- 1961 (Hektar): 462, davon 155 Wald (= 33.55 %)
- bis 1588: 16 Hufen genannt
Einwohnerstatistik
- 1466: 6 Hausgesesse
- 1543: 9
- 1569: 6
- 1575/85: 21
- 1681: 18
- 1747: 29 Mannschaften mit 28 Feuerstätten (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105) = 160 Einwohner. Gewerbetreibende: 1 Schneider, 1 Wirt, 1 Korbmacher, 1 einspänniger Fuhrmann, 1 Salztreiber, 1 Tagelöhner, 1 einzelne Weibsperson, 16 Ackerleute
- 1925: 181 (172 evangelisch, 6 neuapostolisch, 1 römisch-katholisch)
- 1961: 233, davon 216 evangelisch (= 92.70 %), 14 katholisch (= 6.01 %)
- 1970: 179 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1466: Landgrafschaft Hessen, Amt Ludwigstein
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Ludwigstein
- 1627-1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Ludwigstein
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Ludwigstein
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Sooden
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Ludwigstein
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Witzenhausen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis
Altkreis
Witzenhausen
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung in die Stadtgemeinde Großalmerode, deren Stadtteil Weißenbach wurde.
Gericht
- um 1570: Niederes und peinliches Gericht Hessen
- 1583: Untergericht Wendershausen
- 1807: Friedensgericht Sooden
- 1814: Amt Ludwigstein
- 1834: Justizamt Witzenhausen I
- 1837: Justizamt Witzenhausen
- 1867: Amtsgericht Witzenhausen
- 1879: Amtsgericht Großalmerode
- 1945: Amtsgericht Witzenhausen
Herrschaft
Hessen, Landgrafen 1342: Weißenbach ist vom Landgrafen von Hessen an die von Hundelshausen verpfändet.Hessen, Landgrafen 1410: Die Hälfte von Weissenbach durch Hessen an die von Bodenhausen verpfändet
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1555: Kirche
- Gotischer Westurm und Nordwand des Schiffes mittelalterlich, spätere Veränderungen bis 1818/1833. Die Kirche seit 1970/71 Ruine, an deren Stelle tritt die 1969 fertiggestellte Kirche Am Wormshölzchen
Pfarrzugehörigkeit
1569 und jetzt: Filiale von Dudenrode 1840 und jetzt: Eingepfarrt Bransrode und Wilhelmsstollen 1872: Die inzwischen verschwundene Tränkemühle eingepfarrt
Patronat
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Kirchliche Mittelbehörden
Archpresbytariat vielleicht Allendorf Archdiakonat Heiligenstadt
Kultur
Schulen
1747 existiert kein Schulhaus, wohl aber ein Schulmeister
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Quellen
Hundelshauser Kopiar fol. 72 und 73, Landesbibliothek Kassel
Literatur
- T. Waldmann, Quellen zur Geschichte Weissenbachs und Beschreibung bis zur Gegenwart
- Denkmaltopographie Werra-Meißner-Kreis, Bd. III: Altkreis Witzenhausen, S. 387-391
- K. Kollmann, "Grafen Wigger" und die Grafen von Bilstein, S. 192
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 502
- Historisches Ortslexikon Witzenhausen, S. 142
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Weißenbach, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/7219_weissenbach> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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