Weidenhausen

Die Lage von Weidenhausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
6,5 km westnordwestlich von Eschwege gelegen
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriss an den Ostausläufern des Meißners, 2 km östlich von Abterode. Kirche inselartig in zentraler Lage, moderne Entwicklung in alle Richtungen. Nördlich des Ortes verläuft die Landesstraße 3241, östlich die Bundesstraße 27, die über die geschlungen durch den Ort führende K 37 (Chattenlohstraße) verbunden sind.
Ersterwähnung
1301
Historische Namensformen
- Widenhusen, in und de (1301) [Abschrift 18. Jahrhundert HStAM Bestand Urk. 100 Nr. 1564; Landgrafen-Regesten online Nr. 431]
- Witenhusen (1338) [Abschrift 18. Jahrhundert HStAM Bestand Urk. 100 Nr. 3392]
- Widinhusin (1347) [Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 404, Nr. 1032]
- Wydinhusin, in; Wydinhusen, zu (um 1376) [Vogtherr, Ältestes Lehnbuch der Landgrafschaft Hessen, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 37 (1987), S. 37-60 [14, 16, 194, 202, 204, 205]]
- Wydenhausen (1498) [Bilsteiner Salbuch HStAM Bestand S Nr. 236]
- Wydehußen (1534) [HStAM Bestand 3 Nr. 360; Friedrich Küch, Politisches Archiv des Landgrafen Philipp des Großmüthigen von Hessen, Württembergischer Zug, S. 221, Nr. 360]
- Weidenhausen (1585) [Der ökonomische Staat, S. 78]
- Weitenhausen (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 10]
Bezeichnung der Siedlung
- ville (1354) [Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 413, Nr. 1055]
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Umlegung der Flur
1871-1875
Älteste Gemarkungskarte
1820
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3568002, 5674938
UTM: 32 U 567901 5673108
WGS84: 51.205329° N, 9.971976° O
Statistik
Ortskennziffer
636008050
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 399, davon 334 Acker (= 83.71 %), 19 Wiesen (= 4.76 %), 0 Holzungen
- 1961 (Hektar): 399, davon 0 Wald
Einwohnerstatistik
- 1498: 11 Häuser
- 1585: 40 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
- 1747: 87 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 717, davon 715 evangelisch (= 99.72 %), 2 katholisch (= 0.28 %)
- 1961: 816, davon 655 evangelisch (= 80.27 %), 150 katholisch (= 18.38 %)
- 1970: 843
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1301: Landgrafschaft Hessen, Herrschaft Bilstein
- 15. Jahrhundert: Landgrafschaft Hessen, Amt/Gericht Bilstein
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederfürstentum, Amt Eschwege, Gerichtsstuhl Abterode
- 1627-1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Eschwege, Gericht Bilstein
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Eschwege, Gericht Bilstein
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Abterode
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Bilstein
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis
Altkreis
Eschwege
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform mit anderen Gemeinden zur neu gebildeten Gemeinde Meißner zusammengeschlossen, deren Ortsteil Weidenhausen seitdem ist.
Gericht
- 1822: Fürstlich Rotenburgisches Justizamt Bilstein (Sitz in Abterode)
- 1834: Justizamt Abterode
- 1867: Amtsgericht Abterode
- 1879: Amtsgericht Abterode
- 1932: Amtsgericht Eschwege
Herrschaft
- 1301 verkauft Otto von Bilstein seine Lehngüter an Heinrich I., u.a. Weidenhausen. Die Landgrafen geben in der Folge ihre Zustimmung bei Güterübertragungen und geben Lehnsgüter von hier aus, u.a. an Reinhard von Netere, Reinhard von Boymelburg, Heinrich Zinngrebe sowie Hermann und Kurt Hoybt. Die Landesherrschaft ist bis auf Zeiten der Verpfändung und Besetzung unstrittig.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1301 besitzt Louge Güter in Weidenhausen als bilsteinisches Lehen. 1338 verkaufen die von Hundelshausen alle ihre Güter in Weidenhausen für 19 Mark an Heinrich Hupphe aus Wellingerode und Heinrich, Burkhards Sohn, aus Niederhone.
- 1347 und in der Folge gelangen Einkünfte und Güter in Weidenhausen an das Kloster Germerode. 1355 verkauft Hermann von Treffurt seit Vorwerk zu Weidenhausen mit allem Zubehör an das Kloster.
Ortsadel
Adlige: 1301
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Die Errichtung einer Kapelle St. Katharine (Bach, Kurze Geschichte der kurhessischen Kirchenverfassung, S. 18 Anm. 1) bereits im Jahr 1300 ist nicht belegt.
- Pfarrkirche mit spätgotischem Westteil nach Turmstützen 1524, Westporteal 1522. 1740/41 Osterweiterung
Patrozinien
- Katharina
Pfarrzugehörigkeit
Weidenhausen ist 1747 Vikariat von Niddawitzhausen, 1872 und 1994 Filial davon
Patronat
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526
Kirchliche Mittelbehörden
Archidiakonat Heiligenstadt
Kultur
Schulen
1770 als erster Lehrer wird Johann Heinrich Sippel genannt
1872 Bau der zweiten Schule Am Anger
1910 Volksschule mit zwei Klassen
1955 Neubau der Volksschule, 1974 Auflösung
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Weidenhausen, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/7206_weidenhausen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/7206