Weiden

Die Lage von Weiden im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Gehöftgruppe
Lagebezug
14 km südöstlich von Witzenhausen, 3 km südöstlich von Bad Sooden-Allendorf
Lage und Verkehrslage
Gut und kleine Gehöftgruppe auf dem südöstlichen Hangfuß westlich über dem Werrabogen
Vorbemerkung Historische Namensformen
Der Beleg aus der fuldischen Überlieferung ist mit großer Sicherheit nicht auf Weiden zu beziehen (vgl. Codex Eberhardi 3 (Index), S. 408)
Historische Namensformen
- Wide (9. Jahrhundert) [Kopiar um 1160 Codex Eberhardi 2 Bl. 107 va, S. 196]
- Wydin, in den (um 1376) [Vogtherr, Ältestes Lehnbuch der Landgrafschaft Hessen, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 37 (1987), S. 25-71, hier S. 56 (167)]
- Weiden, in den (1561) [Eckhardt, Quellen zur Rechtsgeschichte der Stadt Allendorf an der Werra und des Salzwerks Sooden, S. 282-283, Nr. 142]
- Weiden, Hoef in (1579) [Eckhardt, Quellen zur Rechtsgeschichte der Stadt Allendorf an der Werra und des Salzwerks Sooden, S. 394-424, Salbuch Nr. 3, hier S. 396]
- Weiden, in (1583)
- Weiden (1585) [Der ökonomische Staat, S. 75]
- Weyden, die (1587)
- Wyden, die (1592) [Karte von Arnold und Johannes Mercator HStAM Bestand Karten Nr. R II 28, Nr. 8]
- Die Weiden (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 10]
Bezeichnung der Siedlung
- 9. Jahrhundert: villa
- wert (um 1376)
- Hof (1579)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Älteste Gemarkungskarte
1819
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3569685, 5680029
UTM: 32 U 569583 5678196
WGS84: 51.25088° N, 9.997044° O
Statistik
Ortskennziffer
636001100
Flächennutzungsstatistik
- 1841: 436 Acker
- 1961 (Hektar): 109, davon 31 Wald (= 28.44 %)
Einwohnerstatistik
- 1575/85: 1 Hausgesess
- 1681: 2 Hausgesesse
- 1747; desgleichen mit 2 Feuerstellen
- 1961: 33, davon 24 evangelisch (= 72.73 %), 8 katholisch (= 24.24 %)
- 1970: 20 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1575/85 und 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Allendorf, Adelshof (von Gauler)
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Allendorf, als Lehen an die von Familie Gauler und Arnold ausgetan
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Allendorf
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Sooden
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Allendorf
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Witzenhausen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis
Altkreis
Witzenhausen
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform der Stadt Bad Sooden-Allendorf als Stadtteil eingegliedert.
Gericht
- 1747: Niederes und peinliches Gericht Hessen
- 1807: Friedensgericht Sooden
- 1814: Amt Allendorf
- 1822: Justizamt Allendorf
- 1867: Amtsgericht Allendorf
- 1879: Amtsgericht Allendorf
- 1945: Amtsgericht Witzenhausen
- 1961: Amtsgericht Witzenhausen
Herrschaft
Hessen, Landgrafen Um 1376 hat Curd Gauler den Döhlsbach, Gehölze und eine Wiese sowie eyn wert in den wydin by dem Arneberge als hessisches Mannlehen inne. 1415 erhält Heinrich Gauler der Ältere, Bürger zu Allendorf das Vorwerk bei Kleinvach, gelegen bei den Zeilbäumen (Zeylenboymen), und das Gehölz im Steinbach als hessisches Lehen (HStAM Bestand Urk. 14 Nr. 5297). 1440 und in der Folge werden die Nachkommen belehnt. 1575/85 ist es ein Hof der Allendorfer Ratsfamilie Gauler als hessisches Lehen- 1598: Hof der Gauler und Arnold, vormals von Netra
- 1671: Hof des Hauptmann Eckhardt
Hessen, Landgrafen 1747 und 1780: 2 Höfe, hessisches Lehen der Familie Gauler und Arnold.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Fulda, Kloster 9. Jahrhundert: Wolcwich schenkt dem Kloster Fulda Äcker und eine Wiese zu Weiden. Vgl. jedoch die Vorbemerkung zu den Namensformen, derzufolge ein anderes Weiden anzusprechen ist.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Östlich des Hofes Flurname 'Totenhof'
Pfarrzugehörigkeit
1575/85 und jetzt: Eingepfarrt zu Vikariat Kleinvach
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Kirchliche Mittelbehörden
Archdiakonat Heiligenstadt
Nachweise
Literatur
- Denkmaltopographie Werra-Meißner-Kreis, Bd. III: Altkreis Witzenhausen, S. 302-303
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 499 (Weiden) u. 515 (Widehi)
- Landau, Beschreibung der wüsten Ortschaften. Ausg. 1999, S. 316 (Widehi)
- Historisches Ortslexikon Witzenhausen, S. 140
Siehe auch
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Orte
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Weiden, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/7205_weiden> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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