Unhausen

Die Lage von Unhausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
20 km südsüdöstlich von Eschwege gelegen
Lage und Verkehrslage
Kleines Dorf mit einfachem Grundriss und lockerer Bebauung dicht an der heutigen Landesgrenze zum Freistaat Thüringen. Kirche an exponierter Stelle. Im Süden des Ortes verläuft die zur A 4 führende B 400.
Ersterwähnung
1385
Historische Namensformen
- Unhusen, czu (1385) [HStAM Bestand Urk. 115 Nr. 14]
- Unhausen (1543) [UA Treusch v. Buttlar]
- Unhausen (1545) [Schreibweise nach Archivregest HStAM Bestand Urk. 14 Nr. 13061]
- Unhausenn (1585) [Der ökonomische Staat, S. 91]
- Nonhausen (1592) [Karte von Arnold und Johannes Mercator HStAM Bestand Karten Nr. R II 28]
- Unhausen (1646) [HStAM Bestand Urk. 49 Nr. 4096]
- Nonhausen (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 13]
Umlegung der Flur
1871-73
Älteste Gemarkungskarte
1715
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3575519, 5654765
UTM: 32 U 575415 5652942
WGS84: 51.023088° N, 10.075298° O
Statistik
Ortskennziffer
636005090
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 338, davon 214 Acker (= 63.31 %), 32 Wiesen (= 9.47 %), 77 Holzungen (= 22.78 %)
- 1961 (Hektar): 337, davon 52 Wald (= 15.43 %)
Einwohnerstatistik
- 1585: 27 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
- 1747: 37 Feuerstätten (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
- 1885: 234, davon 233 evangelisch (= 99.57 %), 0 katholisch, 1 andere Christen (= 0.43 %)
- 1961: 238, davon 216 evangelisch (= 90.76 %), 20 katholisch (= 8.40 %)
- 1970: 239
- 1987: 178
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Sontra, Gericht Brandenfels (Treusch von Buttlar)
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Sontra
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sontra
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Netra
- 1814-1818: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sontra
- 1818-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Netra
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis
Altkreis
Eschwege
Gemeindeentwicklung
Am 1.12.1970 im Zuge der hessischen Gebietsreform mit anderen Gemeinden zur Gemeinde Herleshausen zusammengeschlossen, deren Ortsteil Unhausen seitdem ist.
Gericht
- 1822: Justizamt Netra
- 1867: Amtsgericht Netra
- 1879: Amtsgericht Netra
- 1932: Amtsgericht Sontra
Herrschaft
- 1385 verpfändet Lotze Schindcopf mit Einwilligung seines Herrn Ritter Herrmans von Hohenstein sein Gut unter dem Haus Brandenfels und Besitzungen zu Unhausen, Breitzbach, Nesselröden, Markershausen und Bertenhusen(?) an Andreas von Buttlar und Ehefrau Hedwig. 1389 gelangen die Boyneburger Güter, die fuldische Lehen sind, an die Treusch von Buttlar.
Hessen, Landgrafen 1540: Unhausen wird nach einem Vertrag mit Sachsen Lehen der Treusch von Buttlar von Hessen und Sachsen und gehört zum Haus Brandenfels. Seit 1550 sind die Treusch von Buttlar als hessisch-sächsische Lehnsträger faktisch Alleineigentümer der Burg Brandenfels. In dieser Eigenschaft üben sie die Gerichtsbarkeit über die zum Gericht Brandenfels gehörenden Dörfer Markershausen, Renda, Lüderbach, Willershausen, Archfeld, Frauenborn, Holzhausen, Nesselröden, Breitzbach, Unhausen sowie die Höfe Altefeld, Berlitzgrube, Heidelberg, Rittersberg, Hohenhaus, Lüstefeld und die spätere Wüstung Woffenbach (östl. von Wommen) aus. Der Besitz bleibt bis 1824 bei der Familie.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Kirche mit massivem Chorturm von 1566.
Pfarrzugehörigkeit
1585, 1872 und 1994 Filial von Nesselröden
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts.
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Unhausen, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/7102_unhausen> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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