Rambach

Dorf · 270 m über NN  
Gemeinde
Weißenborn
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

10,5 km südöstlich von Eschwege gelegen

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit unregelmäßigem Grundriss und geringer Siedlungsdichte in waldreicher Tallage am gleichnamigen Werrazufluss unmittelbar an der Landesgrenze zum Freistaat Thüringen. Kirche und Anger in exponierter Lage. Durch den Ort führen zwei Hauptachsen, die Feldnache und die Dorfstraße. Wenig Siedlungsausdehnung in jüngerer Zeit. Im Westen des Orts verläuft die L 3300 nach Weißenborn und Rittmannhausen.

Ersterwähnung

1290

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • Dorf (1365)
  • Dorf und Gericht (1418)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1911

Älteste Gemarkungskarte

1740-1760

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3580517, 5664315
UTM: 32 U 580411 5662489
WGS84: 51.108236° N, 10.148643° O

Statistik

Ortskennziffer

636015010

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 696, davon 377 Acker (= 54.17 %), 29 Wiesen (= 4.17 %), 247 Holzungen (= 35.49 %)
  • 1961 (Hektar): 697, davon 261 Wald (= 37.45 %)

Einwohnerstatistik

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • Erste Hälfte 14. Jahrhundert: Völkershausisches Gericht Großenburschla
  • 1365: Landgrafschaft Hessen, Gericht Großenburschla
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Wanfried
  • 1627-1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Wanfried
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Wanfried
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Aue
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Wanfried
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis

Altkreis

Eschwege

Gemeindeentwicklung

Am 1.10.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform der Zusammenschluss der Gemeinden Weißenborn und Rambach zur neuen Gemeinde Weißenborn.

Gericht

  • 1365: Gericht Völkershausen
  • 1821-1834: Fürstlich Rotenburgisches Justizamt Wanfried
  • 1836: Kurfürstliches Justizamt Wanfried
  • 1867: Amtsgericht Wanfried
  • 1879: Amtsgericht Wanfried
  • 1932: Amtsgericht Eschwege

Herrschaft

  • Mitte des 14. Jahrhunderts erhält Konrad von Nazza einen Hof und Felder in Rambach als thüringisches Lehen.
  • Hessen, Landgrafen1365 verkaufen die Gebrüder Konrad und Otto von Völkershausen ihre von ihren Eltern ererbten Rechte auf die fünf Dörfer Weißenborn, Rambach, Heldern, Helderbeck und Alden Burßla mit Gericht und allem Recht an Holz etc. für 70 Mark Eschweger Währung erblich und ewiglich an Landgraf Otto von Hessen. 1418 übergibt Landgraf Ludwig die Dörfer und Gerichte Rambach und Weißenborn mit den dortigen Untertanen amtsweise an den Ludwig von Gerterode. Im Jahr 1433 werden die von Boyneburg vom Abt von Fulda mit Gütern zu Rambach und Willenrode belehnt. 1585 ist Rambach ganz in landgräflicher Hand.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Fulda, Kloster Großburschla, Kollegiatstift1290 überträgt Abt Heinrich V. von Fulda der Stiftskirche Großburschla eine Hufe in Rambach. Pachteinnahmen des Stifts sind noch im 16. Jahrhundert nachgewiesen.
  • Germerode, Kloster1360 erhält Kloster Germerode 4 Hufen zu Rambach und kann seitdem seinen Besitz vermehren. Der Besitz geht mit Einführung der Reformation an die Landgrafen von Hessen über.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • Im Kern mittelalterliche Kirche vor 1614 errichtet, 1799 erweitert

Pfarrzugehörigkeit

1585 gehört Weißenborn zur Pfarrei, ebenso 1872 und 1994

Patronat

Kirchenpatron ist 1585 der Landgraf von Hessen

Bekenntniswechsel

Erster evangelischer Pfarrer: Johann Rüdiger vor 1545

Kirchliche Mittelbehörden

1506: Erzbistum Mainz, Archidiakonat Dorla, Archipresbyterat Röhrda Protestantische Pfarrei der Klasse Eschwege (1872)

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

Im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts kam gemäß P. Zietz in Rambach wie im benachbarten Weißenborn die gewerbliche Leineweberei zu einem Ende. Als Konsequenz wanderten in den 1830er Jahren zahlreiche Ortsbewohner ab.

Mühlen

In Rambach befanden sich zahlreiche Mühlen inner- und außerhalb der Dorfgemarkung, die mit dem Wasser des gleichnamigen Baches angetrieben wurden. Außerhalb: Mäusemühle, Mittelmühle, Obermühle und Schlagmühle (Ölmühle) Innerhalb befand sich 1574 eine Mühle, die denen von Boyneburg-Honstein gehörte, sowie die Mühle im Bache (Am Bache 4), die um 1700 eingeht.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Rambach, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/6696_rambach> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/6696