Markershausen

Die Lage von Markershausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
16 km südsüdöstlich von Eschwege gelegen
Lage und Verkehrslage
Kleine, durch Rittergut mit Herrenhaus und Wirtschaftsgebäuden geprägte Siedlung im Südlichen Ringgau in Tallage unterhalb des Schloßberges mit der Burgruine Brandenfels. Kirche nordwestlich des Gutshofs in exponierter Lage, daran anschließend kleine Landarbeitersiedlung. Durch den Ort fließt der Schindgraben. Eine Verbindungsstraße führt nach Nesselröden und zur L 3423.
Ersterwähnung
1300
Siedlungsentwicklung
1928 erfolgt die Eingemeindung des aufgelösten Gutsbezirks Markershausen.
Historische Namensformen
- Marquartishusen (um 1300) [Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 362, Nr. 926)
- Marcwarthusen, in (1359) [Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 428, Nr. 1102)
- Margwertighusen (1385) [ HStAM Bestand Urk. 115 Nr. 14]
- Margwerthusin (um 1400) [Eckhardt, Rechtsgeschichte der Stadt Eschwege 2, S. 335-341, Nr. 1]
- Markershausen (1545) [Schreibweise nach Archivregest HStAM Bestand Urk. 14 Nr. 13061]
- Marckershausen (1585) [Der ökonomische Staat, S. 91]
- Markshausen (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 13]
Bezeichnung der Siedlung
- villa (um 1300)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Brandenfels, Burg
- Burgmühle
- Markershausen, Gutsbezirk
- Schanze
- Brandenfels, Burg (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
- Markershausen, Rittergut Treusch von Buttlar-Brandenfels (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
Burgen und Befestigungen
Älteste Gemarkungskarte
1837
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3578250, 5656945
UTM: 32 U 578145 5655122
WGS84: 51.042315° N, 10.114685° O
Statistik
Ortskennziffer
636005070
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 244, davon 36 Acker (= 14.75 %), 2 Wiesen (= 0.82 %), 197 Holzungen (= 80.74 %)
- 1961 (Hektar): 412, davon 168 Wald (= 40.78 %)
Einwohnerstatistik
- 1585: 9 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
- 1747: 16 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 91, davon 91 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 106, davon 97 evangelisch (= 91.51 %), 5 katholisch (= 4.72 %)
- 1970: 98
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1550: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Sontra, Gericht der Treusch von Buttlar
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Sontra, Gericht der Treusch von Buttlar
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Sontra
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sontra
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Netra
- 1814-1818: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sontra
- 1818-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Netra
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis
Altkreis
Eschwege
Gemeindeentwicklung
Am 1.12.1970 im Zuge der hessischen Gebietsreform mit anderen Gemeinden zur Gemeinde Herleshausen zusammengeschlossen, deren Ortsteil Markershausen seitdem ist.
Gericht
- 1822: Justizamt Netra
- 1867: Amtsgericht Netra
- 1879: Amtsgericht Netra
- 1932: Amtsgericht Sontra
- 1933: Amtsgericht Eschwege
Herrschaft
- 1385 verpfändet Lotze Schindcopf mit Einwilligung seines Herrn Ritter Herrmans von Hohenstein sein Gut unter dem Haus Brandenfels und Besitzungen zu Unhausen, Breitzbach, Nesselröden, Markershausen und Bertenhusen(?) an Andreas von Buttlar und Ehefrau Hedwig;
- Seit 1550 sind die Treusch von Buttlar als hessisch-sächsische Lehnsträger faktisch Alleineigentümer der Burg Brandenfels. In dieser Eigenschaft üben sie die Gerichtsbarkeit über die zum Gericht Brandenfels gehörenden Dörfer Markershausen, Renda, Lüderbach, Willershausen, Archfeld, Frauenborn, Holzhausen, Nesselröden, Breitzbach, Unhausen sowie die Höfe Altefeld, Berlitzgrube, Heidelberg, Rittersberg, Hohenhaus, Lüstefeld und die spätere Wüstung Woffenbach (östl. von Wommen) aus.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Vgl. Herrschaft
- Nach dem Salbuch des Klosters St. Cyriakusberg zu Eschwege hat das Kloster um 1400 Einkünfte in Markershausen.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Kirche an der Stelle des Vorgängerbuas 1828 als schlichter Fachwerkbau auf fast quadratischem Grundriss errichtet
Pfarrzugehörigkeit
Markershausen soll vor 1583 zur Pfarrei Nesselröden gehört haben. 1585, 1872 und 1994 Filial von Willershausen.
Patronat
Patrone waren die Treusch von Buttlar.
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts.
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Markershausen, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/6408_markershausen> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/6408