Wölfterode

Die Lage von Wölfterode im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
18,5 km südlich von Eschwege, 7,5 km südöstlich von Sontra gelegen
Lage und Verkehrslage
Kleines Dorf mit geringer Siedlungsdichte umittelbar an der östlich verlaufenden Landesgrenze zum Freistaat Thüringen. Kirche etwas entfernt südwestlich des Angers. Östlich des Ortes führt in S-N-Richtung im Zuge der Ortsumgehung die Landesstraße 3248 parallel zur Blanke, die in die Ulfe mündet.
Ersterwähnung
1363
Historische Namensformen
- Welferode (1363) [Urkunden und Regesten Kloster Cornberg, S. 66-67, Nr. 99]
- Wolfferod, zcu (1372) [Urkunden und Regesten Kloster Cornberg, S. 85-86, Nr. 121]
- Wulferodt (1538) [Sontraer Salbuch HStAM Bestand S Nr. 569]
- Wulffterode (1585) [Der ökonomische Staat Landgraf Wilhelms IV., S. 90]
- Wolfterodt (1587) [Sontraer Salbuch HStAM Bestand S Nr. 572]
- Wulferode (1592) [Karte von Arnold und Johannes Mercator HStAM Bestand Karten Nr. R II 28]
- Wolfterode (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 13]
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Umlegung der Flur
1920
Älteste Gemarkungskarte
1753
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3570991, 5654472
UTM: 32 U 570889 5652650
WGS84: 51.02103° N, 10.010716° O
Statistik
Ortskennziffer
636011150
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 204, davon 135 Acker (= 66.18 %), 17 Wiesen (= 8.33 %), 45 Holzungen (= 22.06 %)
- 1961 (Hektar): 190, davon 28 Wald (= 14.74 %)
Einwohnerstatistik
- 1585: 15 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
- 1747: 21 Feuerstätten (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
- um 1760: 1 Müller so auch Leinweber, 1 Wagner so auch Ackermann, 3 Leinweber so auch Ackerleute, 2 Leinweber so auch Tagelöhner
- 1885: 107, davon 107 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 120, davon 107 evangelisch (= 89.17 %), 12 katholisch (= 10.00 %)
- 1970: 109
- Etwa 1987: 80 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1432: Landgrafschaft Hessen, Gericht Ulfen (HStAM Bestand Urk. 13 Nr. 4694)
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Sontra, Zweiter (ander) Gerichtsstuhl Ulfen
- 1627-1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Sontra
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sontra
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Sontra
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Rotenburg, Fürstlich Rotenburgisches Justizamt Sontra
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Rotenburg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis
Altkreis
Rotenburg
Gemeindeentwicklung
Am 1.7.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil nach Sontra eingegliedert.
Gericht
- 1538: Gericht Ulfen
- 1822: Fürstlich Rotenburgisches Justizamt Sontra
- 1834: Justizamt Sontra
- 1867: Amtsgericht Sontra
- 1879: Amtsgericht Sontra
Herrschaft
- 1363 bestätigt Abt Johan von Hersfeld, dass Kloster Cornberg jährliche Gefälle in Asmushausen, Mönchhosbach und Wölfterode verpfändet haben. Das ursprünglich zur Abtei Hersfeld gehördende Gericht Ulfen gelangt im 14. Jahrhundert an die Landgrafen und wird zum Amt Sontra gezogen. Hierin ist Wölfterode 1432 belegt.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Kirche 1715 als Fachwerkbau über massivem Sockel errichtet, dreigeschossiger Turm aus Backsteinmauerwerk 1900 fertiggestellt
Pfarrzugehörigkeit
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Kultur
Schulen
um 1760 ist kein Schulhaus vorhanden
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mühlen
Bereits in der Schleensteinkarte (1708/10) ist ein Mühlensymbol zu finden, um 1760 wird ebenfalls 1 Mühle erwähnt. Die Dorfmühle am Ostrand wurde mit dem Wasser des Blankenbaches über ein oberschlächtiges Wasserrad als Mahlmühle bis 1939 betrieben.
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Wölfterode, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/6401_woelfterode> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/6401