Wolfterode

Dorf · 250 m über NN  
Gemeinde
Meißner
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

11 km westnordwestlich von Eschwege gelegen

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriß an den Ostausläufern des Meißners unterhalb des Zusammenflusses von Hollenbach und Ziegenbach. Die Kirche und der nordöstlich angrenzende Anger werden von der Bergstraße hufeisenförmig umschlossen. Im Osten des Ortes verläuft die Verbindungsstraße (Berkatalstraße) zwischen der L 3241 und der L 3242.

Ersterwähnung

1195

Vorbemerkung Historische Namensformen

Aufgrund der Namensähnlichkeit und räumlichen Nähe s. auch Welferode

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • curtis (1195)
  • villa (1277)
  • Dorf (1442)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1934-1938

Älteste Gemarkungskarte

1758

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3564116, 5676903
UTM: 32 U 564017 5675072
WGS84: 51.223438° N, 9.916731° O

Statistik

Ortskennziffer

636008070

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 205, davon 116 Acker (= 56.59 %), 39 Wiesen (= 19.02 %), 22 Holzungen (= 10.73 %)
  • 1961 (Hektar): 204, davon 28 Wald (= 13.73 %)

Einwohnerstatistik

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1277: Gericht Kloster Germerode
  • 1414: Landgrafschaft Hessen, Amt/Gericht Bilstein
  • 15. Jahrhundert: Gericht Kloster Germerode
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederfürstentum, Amt Eschwege, Gerichtsstuhl Germerode
  • 1627-1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Bilstein
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Bilstein
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Abterode
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Germerode
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis

Altkreis

Eschwege

Gemeindeentwicklung

Am 1.1.1974 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der Gemeinde Meißner eingegliedert.

Gericht

  • Dem Kloster Germerode wurde 1277 durch den Grafen von Bilstein die volle Gerichtsbarkeit bestätigt.
  • 1822: Justizamt Eschwege
  • 1834: Justizamt Eschwege II
  • 1837: Justizamt Abterode
  • 1867: Amtsgericht Abterode
  • 1879: Amtsgericht Abterode
  • 1932: Amtsgericht Bad Sooden-Allendorf
  • 1945: Amtsgericht Witzenhausen
  • 1950: Amtsgericht Eschwege

Herrschaft

  • 1277 bestätigt Ludolf von Bilstein dem Kloster Germerode die herkömmliche Gerichtsbarkeit. 1359 sichert sich der Landgraf von Hessen das Vorkaufsrecht auf Einkünfte in Wolfterode. 1387 werden die von Dörnberg von Hessen mit Güter in Wolfterode belehnt. Endgültig fällt die Ortsherrschaft mit der Reformation an die Landgrafen.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Germerode, Kloster 1195 erhält das Kloster Germerode den Besitz des Hofes vom Papst Coelestin bestätigt. 1253 kommen Einkünfte aus dem Allodialbesitz der Bilsteiner hinzu. In der Folge wächst der Klosterbesitz durch Käufe und Schenkungen weiter.
  • Nach der Reformation zählte es dann zur landgräflichen Vogtei Germerode.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1357 liest der Pfarrer von Frankershausen in der Kirche (ecclesia) von Wolfterode wöchentlich einmal die Messe.
  • Das Kloster Germerode unterhält 1442 eine Kapelle b. Marie virg. in Wolfterode, 1450 wird diese zur ständigen Vikarie erhoben. Schlichte Saalkirche mit dreiseitig geschlossenem Chor (dieser nach Inschrift 1515 erbaut), 1988 Gesamtanlage renoviert

Patrozinien

  • Maria (1442)
  • Maria; Heilig Kreuz; Johannes der Täufer; Jodocus; Valentinus; Katharina (1450)

Pfarrzugehörigkeit

Wolfterode ist 1585, 1747, 1872 und 1994 Filial von Frankershausen

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.

Kirchliche Mittelbehörden

1442: Archidiakonat Heiligenstadt

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Wolfterode, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/6400_wolfterode> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/6400